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Einmal um die Zugspitze

Ende September 2024 nutzten Maja Löwenzahn und ihr Mann Andrés das milde Spätsommerwetter für einen besonderen Ausflug: einmal um die Zugspitze. Der Hinflug führte sie entlang des Bodensees, zurück ging es über Bad Wörishofen. Eine Tour, wie sie zeigt, warum Fliegen so begeistert.

„Mit der Schüssel zur Zugspitze?“
Am Samstagvormittag ging es vom Flugplatz Vaihingen/Enz los. Am Rande des Flugfelds spielten Kinder Fußball – deren Begleiter zeigten sich überrascht, dass man in unter zwei Stunden von hier zur Zugspitze fliegen kann. Die C42 wurde dabei mit einem Augenzwinkern als „Schüssel“ bezeichnet – dass dieser „Topf“ schon über Mailand, Nord- und Ostsee geflogen ist, erwähnten die beiden nicht weiter. Ziel war ein pünktlicher Start vor der Mittagspause – zur Freude der Kinder, die den Abflug gespannt verfolgten.

Während im Schwarzwald am Nachmittag Gewitter angekündigt waren, zeigte sich das Wetter über den Alpen deutlich freundlicher – ganz im Gegensatz zu einem früheren Versuch, bei dem sie umkehren mussten.

© Maja Christ 

Zwischen Wattewolken und Hohenzollern

Vorbei an der Burg Hohenzollern und über wunderschöne Cumulusfelder flogen sie Richtung Konstanz. Der Funk auf FIS war so überlastet, dass sie sich aufs Mithören beschränkten – mit einer kurzen Nachfrage zur ED-R, als endlich eine Lücke entstand. Am Wochenende bei gutem Wetter stoße das System an seine Grenzen, meint Maja – vielleicht sei es Zeit für ein Update.

© Maja Christ 

Ammergebirge voraus

Statt in Konstanz zu landen, ging es durch die TMZ Friedrichshafen weiter Richtung Alpen. Die Fernsicht war zunächst mäßig, doch bald öffnete sich der Blick auf die Berge. Über das Allgäu hinweg, vorbei an Gleitschirmfliegern bei Steinach, stieg die C42 auf knapp 11.000 Fuß.

© Maja Christ 

Die Zugspitze in Sicht – fast

Kurz vor dem Ziel: Die Zugspitze liegt direkt voraus, wenn auch teilweise wolken-verhangen. Trotz Heizung wird es im T-Shirt kühl – ein Fleece muss her. Unter ihnen zieht ein Flugzeug vorbei, die Konzentration steigt. Der Flug um den Gipfel über das Weiße Tal und entlang der Seilbahn beeindruckt – ein bewegender Moment, gerade aus dem Cockpit einer „Schüssel“.

© Maja Christ 

Zwischenstopp in Bad Wörishofen

In EDNH legen die beiden eine Pause ein. Bei sommerlicher Wärme geht es in T-Shirts weiter – nach einer sportlichen Landung bei Rückenwind auf der Piste 26. Die Graspiste war nach einer Veranstaltung noch nicht ganz wiederhergestellt, weshalb die Piste 08 gesperrt blieb.

Im Restaurant gibt es eine wohlverdiente Stärkung – der Magen knurrte bereits seit dem Frühstück. Zwei SD-1-Flieger starten derweil mit Gegenwind auf der 08 – mit Mühe heben sie gerade so an der Halbbahnmarkierung ab. Nach dem Essen bekommt auch die C42 noch einen Schluck Mogas, dann übernimmt Maja den Pilotensitz für den Heimflug.

Ruhiger Rückweg – und Maisernte

Die Rückreise nach Vaihingen verläuft unspektakulär, wenn auch der dichte Verkehr Aufmerksamkeit fordert. Statt durch die Stuttgarter Kontrollzone fliegt Maja außen herum über das Remstal – ein schöner Umweg.

Gegen 18 Uhr landen sie wieder, rund um den Flugplatz herrscht Hochbetrieb bei der Maisernte. Ein Traktor muss erst vorbei, bevor es zurück in die Halle geht.

Ein perfekter Tag

Ein rundum gelungener Ausflug, der noch lange nachwirken dürfte – mit beeindruckenden Blicken auf schneebedeckte Gipfel und Täler. Auch wenn der Herbst mit Wind und Regen naht: Vielleicht ergibt sich ja im Winter eine neue Gelegenheit – über verschneite Wälder und Felder zu fliegen.

Wer ist „Maja Löwenzahn“?

© Maja Christ 

Hinter dem Pseudonym steckt Maja Christ – Redakteurin, Flugbegeisterte und leidenschaftliche Schreiberin. Aufgewachsen auf dem Segelflugplatz Oerlinghausen, verbrachte sie dort einen Großteil ihrer Jugend. Heute fliegt sie mit Sportpiloten-Lizenz, ihrer Familie und einer C42 vom Heimatplatz Vaihingen/Enz aus durchs Land.

Gemeinsam mit ihrem Mann, ebenfalls UL-Pilot, zwei flugbegeisterten Kindern und einem Nurflügel-Projekt namens „Schneewittchen“ lebt sie das Abenteuer Fliegerfamilie – mit viel Herz, Humor und Höhenluft.

Mit dem UL-Virus SW 100 von Augsburg nach Elba

Bei bestem Flugwetter startete Gregor Walter mit seinem UL-Virus SW 100 vom Flugplatz Augsburg in Richtung Italien – Ziel: die Mittelmeerinsel Elba. Der Flug führte über abwechslungsreiche Landschaften und durch unterschiedlichste Lufträume, gespickt mit fliegerischen Herausforderungen und eindrucksvollen Eindrücken.

Anflug auf Elba – anspruchsvoll, aber lohnend

Der Flugplatz Marina di Campo liegt zentral auf der Insel Elba. Der Anflug auf die Piste 16 gilt – insbesondere bei Wind, der auf Inseln häufiger auftritt – als anspruchsvoll. Für diesen Anflug existiert ein spezielles Verfahren, das präzise beachtet werden sollte. Ein Video des Anflugs und der Landung bietet einen authentischen Eindruck der Situation vor Ort.

Nach der sicheren Landung empfiehlt sich die Erkundung der Insel – idealerweise per Motorroller, der direkt am Flughafen gemietet werden kann. So lässt sich Elba flexibel und unabhängig erleben.

Rückflug über das italienische Festland und die Alpen

Nach dem Start von Elba ging es zunächst über das Festland, entlang der Küste durch die Kontrollzone Pisa (CTR), Richtung Norden. Für die Durchquerung dieser Lufträume nutzte Walter die offiziellen VFR-Reporting Points:

  • RPSW1
  • RPW1
  • RPNW1

Diese wurden dem zuständigen Controller von Pisa Approach gemeldet, woraufhin die Freigabe für den Durchflug erfolgte – mit einer maximalen Flughöhe von 1000 ft, um den IFR-Verkehr nicht zu behindern. Wichtig zu wissen: Italienische Lotsen erwarten stets Angaben zu „Next waypoint and estimated time“, wofür sich die VFR-Meldepunkte gut eignen.

Über die Berge – weiter Richtung Norden

Im weiteren Verlauf der Route ging es nordostwärts, wo zunächst kräftig gestiegen werden musste – auf über 7500 ft, um das Gebirgsmassiv zu überqueren. Danach folgte ein flacher Abschnitt durch die Lufträume rund um Bologna und Verona. Hier ist es teilweise möglich, unterhalb der kontrollierten Lufträume durchzufliegen, jedoch ist der Kontakt mit dem FIS (Flight Information Service) in jedem Fall empfehlenswert. Auch hier wurden die Meldepunkte PEW1 und PXE1 genutzt – jeweils mit Estimate.

Anschließend erfolgte die Übergabe an Padua Information, das die Flugbegleitung bis zur Übergabe an Innsbruck Radar übernahm. Die Rückflugroute führte klassisch über den Brennerpass zurück nach Deutschland.

Fazit: Der Rückflug dauerte insgesamt 3:14 Stunden – eine durchaus lange Etappe. Für künftige Flüge empfiehlt Gregor Walter daher einen Zwischenstopp, z. B. in Trento: ein attraktiver Platz mit günstigen Kraftstoffpreisen, gutem Restaurant und entspannter Atmosphäre – ideal für eine Pause mit Kaffee und Aussicht.

Vampire 600 zugelassen

Nach erfolgreicher Musterprüfung hat das DAeC-Luftsportgeräte-Büro am 1. August 2023 die Musterzulassung für das Ultraleichtflugzeug „FM 250 Vampire 600“ erteilt. Hersteller ist Carbon Design s.r.o. aus Tschechien, für den bereits das tschechische Type Certificate der LAA für das UL-Muster vorlag. Musterbetreuer ist die Dreisam-Air GmbH aus Freiburg, die nun neben der „Legend 600“ auch Inhaber der Musterzulassung für die „Vampire 600“ ist. Quelle: ‚DAeC‚.