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Neue Sturm-Namen in Europa

In Europa erhalten Tiefdruckgebiete mit mittleren bis starken Auswirkungen neu einen europaweit koordinierten Namen. Sturmnamen werden gern von den Medien aufgenommen. Sie helfen, die Aufmerksamkeit für die Unwetter-Warnlage zu erhöhen.

Hurrikan-Namen als Vorbild
Die tropischen Wirbelstürme im Nordatlantik, auch Hurrikane genannt, werden bereits seit den frühen 1950er Jahren vom U.S. National Hurricane Center benannt. Schon damals wurde so die Kommunikation im Zusammenhang mit diesen Stürmen vereinfacht und unterstützt – in der Prognose, während oder nach dem Sturm. In Europa wurde diese Praxis von mehreren Wetterdiensten für stark ausgeprägte Tiefdruckgebiete übernommen. Bisher fehlte allerdings ein einheitliches und abgestimmtes System. In der Folge gab es unterschiedliche Namen für das gleiche Tiefdruckgebiet. Anstelle Klarheit zu schaffen, nahm die Verwirrung zu.

Der Zusammenschluss der europäischen nationalen Wetterdienste (EUMETNET) hat dieses Manko erkannt und Abhilfe geschaffen. Die nationalen Wetterdienste haben nun das sogenannte «Storm Naming Procedure» in die Wege geleitet. Dieses sorgt dafür, dass die Benennung der Tiefdruckgebiete in koordinierter Art und Weise geschieht. Somit erhalten die relevanten Tiefdruckgebiete in Europa einen Namen.

Der Vorteil von Sturmnamen
Stark ausgeprägte Tiefdruckgebiete bringen oft gefährliche Erscheinungen wie stürmischen Wind, starke Regen- oder Schneefälle über grössere Gebiete von Europa mit sich. Die nationalen Wetterdienste warnen die Behörden und die Bevölkerung vor diesen Wettererscheinungen. Sturmnamen sind eine Möglichkeit, die Aufmerksamkeit zur Gefährlichkeit des Sturmes und vor dessen Auswirkungen zu erhöhen. Dies zeigen Untersuchungen des britischen Wetterdienstes. Aber auch im Nachhinein helfen Sturmnamen bei der Einordnung und Kommunikation. Eine einheitliche Benennung verhindert dabei die Verwirrung.

Welche Auswirkungen das bisherige Vorgehen in Europa insbesondere auf die Schweiz hatte, zeigt ein einfaches Beispiel: Wussten Sie, dass der Sturm «Burglind» vom 03.01.2018 in Frankreich und Grossbritannien «Eleanor» hiess? In der Schweiz werden für diesen Sturm bis heute zwei unterschiedliche Namen verwendet. In der Westschweiz heisst der Sturm «Eleanor», während er in der Deutschschweiz und im Tessin mit dem Namen «Burglind» bekannt ist. Mit dem «Storm Naming Procedure» von EUMETNET soll dies nun nicht mehr geschehen.

Koordinierte Sturmnamen der europäischen Wetterdienste
In Europa erhalten Tiefdruckgebiete mit mittleren bis starken Auswirkungen neu einen koordinierten Namen. Dabei geht es v.a. um Wind, Regen- oder Schneefall. Alle europäischen Unwetterwarnungen findet man auf der Seite meteoalarm.org. Die Sturmnamen werden in der Kommunikation und in den Warnungen verwendet.

Die Wetterdienste haben sich zu Koordinationsgruppen zusammengeschlossen. Wenn für ein Land hochstufige Warnungen ausgegeben werden müssen, so kann von der zugehörigen Gruppe von nationalen Wetterdiensten das Tiefdruckgebiet benannt werden. Dieser Name wird dann von den anderen Wetterdiensten übernommen. Damit werden einheitliche Namen verwendet. Die Namen vom U.S. National Hurricane Center für ehemalige tropische Wirbelstürme werden übernommen, wenn sie bis nach Europa ziehen.

Welche Namen werden verwendet?
Die Praxis der Namensgebung ist unterschiedlich. Die Gruppe West mit dem UK Metoffice (GB), Met Eireann (IE) und KNMI (NL) zum Beispiel publiziert bei Herbstbeginn eine Namensliste. Diese wird dann «abgearbeitet». Andere Gruppen haben keine öffentlichen Namenslisten.

Mit der geographischen Lage der Schweiz ist es unwahrscheinlich, dass MeteoSchweiz ein Tief benennen wird. Die Tiefdruckgebiete haben mit ihren typischen Zugbahnen meist bereits im Vorfeld relevante Auswirkungen. Damit sind die Tiefdruckgebiete in der Regel schon mit einem Namen versehen, bevor sie in der Schweiz eintreffen. Quelle: ‚MeteoSchweiz‚. Bild: ‚Andreas Hostettler‘.

Folgenschwerer Gewittersturm über Vinon

Am Donnerstag, 11. August, baute sich um ca. 16:00 Uhr über dem Flugplatz Vinon ein Gewitter auf, welches eine kräftige Böenwalze produzierte, die vier Segelflugzeuge und ein Ultraleicht-Flugzeug zerstörte und verschiedene Schäden an Gebäuden und auf dem Camping verursachte.

Gleichzeitig fielen grosse Mengen Wasser auf das Areal, welche den Flugplatz in kurzer Zeit in eine Seenlandschaft verwandelten. Das Ereignis war sehr lokal, im nahen Dorf Vinon bemerkte man vom starken Gewitter „nur“ die starken und gleichzeitig seit Wochen herbeigewünschten Niederschläge. Es wurde glücklicherweise niemand ernsthaft verletzt, der Sachschaden ist jedoch enorm.

Die AAVA (Club mit Flugschule) verlor beim Gewittersturm ihre beiden Schulungs-Maschinen vom Typ ASK-21. Die Schüler waren mit den beiden Maschinen im Schlepptau eines Golfcarts auf dem Weg vom „Pistenkopf 16“ in den sicheren „Hangar Debut“, als beide Maschinen wie von selbst abhoben, durch die Luft davongetragen wurden und einige Meter entfernt zu Boden fielen. Eines der beiden anderen (privaten) Segelflugzeuge, eine LS6, wurde wie von Geisterhand ca. 30 m (!) durch die Luft getragen und knallte nahe am Parkplatz zahlreicher anderer Maschinen zu Boden. Ein weiteres (privates) Segelflugzeug vom Typ LS7 wurde auf den Rücken gedreht und dabei zerstört. Die vordere Haube einer privaten ASG-32-Mi wurde ebenfalls zerschlagen. Der Flugplatz im Südosten Frankreichs war bereits 2013 von einem folgenschweren Wetterereignis betroffen, damals handelte es sich um einen Tornado.

Gewitter wird Flugzeug zum Verhängnis

Bei Sankt Peter-Ording (SPO) gab es am Freitag, 6. August, eine Gewitterlinie, die über die Halbinsel Eiderstedt zog. Die Freiwillige Feuerwehr wurde laut eigenen Angaben um 16.10 Uhr zum Flugplatz auf der Halbinsel gerufen. Als sie vor Ort eintraf, muss sich ihr eine merkwürdige Szene geboten haben. Ein Flugzeug war von einer Windböe umgeworfen worden, wie es in einer Mitteilung heißt. Die kleine Maschine ist verkehrt herum in einem Zaun gelandet. Quelle: ‚moin.de‚.