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Erfahrungs-Austauch unter Pilot/-innen

Am Donnerstag, 11. April 2024, führt die Flight Safety Alliance Switzerland (FSA) ihren ersten «Flight Safety-Dialog» als Online-und Live-Anlass durch.

Programm: Hoher Praxisbezug zum Aviatikalltag
Am Flight Safety-Dialog 2024 werden ein Pilot, ein Fluglehrer und ein Skyguide-Controller anhand eines simulierten Fluges aufzeigen, wie eine gute Flugvorbereitung und richtiges Verhalten beim Funken hilft, heikle Situationen von vorneherein auszuschliessen.

Chrigel Markoff vom Schweizerischen Hängegleiter-Verband (SHV) wird uns aufzeigen, wo es kritische Berührungspunkte zwischen GA und Hängegleitern gibt, und ein Flugwetterexperte von MeteoSchweiz gibt uns Tipps zum Meteo-Briefing. Zudem geht das BAZL auf das Thema Luftraumverletzungen, die neue Luftraumstruktur 2024 sowie das Thema Formationsflug ein, das gegenwärtig bei GA-Piloten im Trend ist aber erheblich Risiken in sich birgt.

Nutze die Gelegenheit für deine Fragen und den Austausch
Der Anlass startet um 18 Uhr. Der Youtube-Livestream (Termin) via wird rund eine Woche mit einer Einladung angekündigt. Für die Online-Teilnahme ist weder eine Anmeldung noch ein Login notwendig.

Ob vor Ort oder online, Fragen und Diskussionen sind ausdrücklich erwünscht! Wenn du live dabei bist, hast du zusätzlich beim anschliessenden Apèro die Gelegenheit, dich mit den Referenten von Skyguide, SHV, BAZL, MeteoSchweiz und AeCS auszutauschen. Der deutschsprachige Anlass wird als Video übertragen und aufgezeichnet und wird später auf diversen Kanälen zur Verfügung stehen.

Der Anlass ist zwar ausgebucht, es ist aber möglich, online daran teilzunehmen. Die FSA freut sich auf eine rege Beteiligung und interessanten Austausch am ersten Flight Safety Dialog.

Skyguide: in 2022 Verkehrszunahme

Der Luftverkehr in der Schweiz hat im vergangenen Jahr stark zugenommen. Skyguide führte und überwachte im Jahr 2022 1’147’007 Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR). Damit stiegen die Gesamtzahlen gegenüber Vorjahr erneut deutlich an (+66.2 Prozent), das Verkehrsvolumen liegt aber noch immer 12.1 Prozent unter dem Wert von 2019. Die Landesflughäfen Genf (+70.2 Prozent) und Zürich (+68.0 Prozent) verzeichneten ebenfalls deutlich mehr Verkehr. Die Pünktlichkeit der Flugsicherung blieb auch 2022 auf einem sehr hohen Niveau. 97.3 Prozent (Vorjahr: 99.2 Prozent) aller von Skyguide kontrollierten Flüge wurden pünktlich abgewickelt. Skyguide hat 2022 die erfolgreiche zivil-militärische Partnerschaft weiter gestärkt und die Luftwaffe in ihrem Souveränitäts-Auftrag 24/7 unterstützt.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch der kommerziellen Luftfahrt und der teilweisen Erholung im Vorjahr stiegen die Verkehrszahlen im Jahr 2022 wieder deutlich an. Jedoch bleibt auch die Volatilität weiterhin gross. An den beiden Landesflughäfen in Genf und Zürich ist die starke Nachfrage zum Grossteil auf den wiedereinsetzenden Ferienflugverkehr zurückzuführen. Skyguide kontrollierte durchschnittlich 3’142 Flüge pro Tag. Der Spitzentag war der 27. Juli 2022 mit 3’999 Flügen (Vorjahr: 31. Juli mit 3’301 Flügen. 2019: 28. Juni mit 4’522 Flügen). Im Jahr 2022 kontrollierte Skyguide 1’147’007 IFR-Flüge.

Flugsicherung weiterhin sehr pünktlich
2022 waren 97.3 Prozent aller von Skyguide kontrollierten Flüge pünktlich gemäss den Flugsicherungsparametern. Im Vorjahr waren es noch 99.2 Prozent. Die flugsicherungsbedingten Verspätungen betrugen im Schnitt 18.3 Sekunden pro Flug (Vorjahr 3.2 Sekunden). Die Hauptgründe für den innereuropäischen Anstieg der Verspätungen liegen in der unzureichenden Leistungsfähigkeit des gesamt-europäischen Netzwerks. Neben nicht beeinflussbaren Faktoren, wie die geopolitische Lage mit Einschränkungen wegen des Kriegs in der Ukraine oder zunehmend schwierigen Wetterbedingungen mit heftigen und lang andauernden Gewittern, haben auch Engpässe bei den Fluggesellschaften, Flughäfen und Bodenabfertigungsdiensten im Sommer, als der Reiseverkehr stark zunahm, zu schwierigen Situationen geführt.

Bewährte Zusammenarbeit in geopolitisch schwieriger Periode
Skyguide erbringt als privatrechtliche Flugsicherungsorganisation zivile und militärische Dienstleistungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage in Europa ist die bewährte und enge Zusammenarbeit der Schweizer Luftwaffe mit Skyguide von besonderer Bedeutung. So boten im vergangenen Jahr mehrere kurz aufeinander folgende Grosseinsätze wie das WEF, die 12. Ministerkonferenz der Welthandels-Organisation oder die Ukraine Recovery Conference Gelegenheit, das seit über 20 Jahren erfolgreiche Kooperationsmodell eindrücklich unter Beweis zu stellen.

Die militärischen Flugbewegungen nahmen um 1.5 Prozent auf 88’154 (gegenüber 89’491 im Jahr 2021) ab. Skyguide führte 211 Live- und Hot-Missionen sowie 2’397 taktische Einsätze (gegenüber 219 und 1’958 im Vorjahr) für die Luftwaffe durch. Skyguide erreichte 99.62 Prozent des in der Leistungsvereinbarung mit der Luftwaffe definierten Service Levels (Durchschnitt aller Luftwaffenbasen). Das “Air Defence and Direction Center” (ADDC) in Dübendorf erreichte eine Serviceleistung von 100 Prozent. Auch auf den zivilen Regionalflugplätzen erbrachte Skyguide erneut die gesamte Palette der Flugsicherungsdienste. Quelle: ‚Skyguide‚.

Season Opener mit Skyguide

Skyguide gibt uns einen Überblick zur Arbeit mit ihnen. Lufträume, Freigaben, Verfahren mit dem Controller werden von ihnen vorgestellt. Zielpublikum sind aktive Pilot/-innen.

Ort: Theorieraum Flugplatz Schänis
Datum: Freitag, 17. März, 18.00 bis 21.00 Uhr
Du musst dich nicht anmelden.

Netzwerkfehler war Ursache für Luftraumsperrung

Im vergangenen Juni war der Schweizer Luftraum wegen einer technischen Panne für 5 Stunden komplett gesperrt. Nun zeigen Recherchen der „Republik„: Die Probleme bei der Flugsicherungsfirma Skyguide sind gravierender als bisher bekannt.

«Big Bang» wird der Vorfall intern genannt. Eine Premiere sei das Ereignis in der 100jährigen Geschichte der Schweizer Flugsicherung gewesen. Oder «einfach nur peinlich». In der Nacht auf den 15. Juni 2022 leitete das Schweizer Flugsicherungs­unternehmen Skyguide wegen einer technischen Störung eine ebenso ungewöhnliche wie einschneidende Massnahme ein: „Clear the Sky“. Keine Flüge mehr im Schweizer Luftraum. Fünf Stunden lang.

«Safety first» lautet die oberste Maxime im Fluggeschäft. Da die Fluglotsen das Sicherheitsprotokoll einhielten, konnte Schlimmeres verhindert werden. Eine Gefahr für Passagiere habe zu keiner Zeit bestanden, betont Skyguide. Doch was ist eigentlich genau passiert? Derzeit beschäftigen sich gleich zwei Aufsichtsbehörden – das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) und das Departement für Verkehr, Umwelt, Energie und Kommunikation (Uvek) – mit der gravierenden technischen Panne. Und damit auch mit den IT-Systemen von Skyguide. Die Resultate sollen im Dezember vorliegen.

Der Vorfall anders abgelaufen, als bisher medial dargestellt wurde. Diesen Schluss legen Gespräche mit Mitarbeitern des technischen Personals, Einblicke in interne Korrespondenz bei Skyguide sowie der Zugang zu Prüfberichten von Bundesbehörden via Öffentlichkeitsgesetz nahe.

Die aufgedeckten technischen und politischen Missstände in aller Kürze:

  1. Was wirklich geschah: Ein Netzwerkcomputer war defekt und leitete den Datenverkehr nicht weiter. Dieser musste, anders als bisher dargestellt, nicht ersetzt, sondern bloss neu gestartet werden. Ein Software-Update des Herstellers wäre bereits vorgelegen, war aber noch nicht aufgespielt worden. Warnungen des Systems waren zwei Tage zuvor als Fehlalarm taxiert worden. Die Panne passierte nicht am Genfer Standort, wie Skyguide in den Medien sagte, sondern in Dübendorf.
  2. Fehlendes Wartungspersonal: Bis die Systeme nach dem Ausfall neu gestartet und das Problem behoben wurde, verging viel Zeit. Kein Zufall: Für Wartungsarbeiten fehlt es bei Skyguide an befugtem Personal. Allgemein wurde der Bereich Wartung in den letzten Jahren vernachlässigt.
  3. Fehlende Datenfluss-Überwachung: Bis der Grund für die Panne identifiziert wurde, verstrichen mehrere Tage. Die Aufsichtsbehörde kritisierte bereits Monate vor dem Totalausfall, dass es bei den Monitoringtools unnötige Doppelspurigkeiten gebe und ein «Gesamtbild aus allen verfügbaren Daten» fehle.
  4. Fehlende Geo­Redundanz: Mit dem Projekt Virtual Centre will Skyguide die IT-Systeme modernisieren. Doch alle Server, die dafür nötig sind, stehen neu am gleichen Standort: in Dübendorf. Das heisst: Tritt dort ein Problem auf, geht im gesamten Schweizer Luftraum nichts mehr.
  5. Lücken in der Regulierung: Das Bundesamt für Zivilluft­fahrt macht keine Vorgaben, wie viele Datenzentren betrieben werden müssen. Dies sei ein wirtschaftlicher Entscheid von Skyguide, so das Bundesamt. «Dass bei der Schweizer Flugsicherung wirtschaftliche Interessen stärker gewichtet werden als minimale Sicherheitsstandards, ist erschreckend», sagt dazu der grüne Nationalrat Balthasar Glättli. Quelle / vollständiger Bericht: ‚Republik‚. Foto: ‚Computerworld‚.

Gros SAR tiger VFR Flugplan!

Wenigen ist die Wichtigkeit der Flugplanangaben für den Such- und Rettungsdienst (SAR) bewusst. Die wichtigen Flugplanelemente werden in diesem Merkblatt erläutert. Flugpläne werden zur EOBT aktiv. Flugpläne sollen Auskunft über den Flugzeugtyp, die Farbe der Maschine, die vorgesehene Flugroute, den Abflug- und Zielort inkl. vorgesehener Startzeit sowie die errechnete Flugdauer geben. Download des Merkblattes. Quelle: ‚BAZL / Skyguide‘.

Ab 24. März: TMZ Northeast

Das BAZL wird per 24. März 2022 die Transponder Mandatory Zone Northeast (TMZ NE) einführen. Zur weiteren Erhöhung der Flugsicherheit und zur Verbesserung der situativen Aufmerksamkeit der Pilotinnen und Piloten (nachfolgend «Piloten») im Gebiet der TMZ NE prüfte das BAZL in Zusammenarbeit mit der Flugsicherung Skyguide die Einführung einer Hörbereitschaft (Listening Squawk). Das Konzept wurde mit Vertretern der Leichtaviatik und der Skyguide im Mai 2021 besprochen und in der Folge noch angepasst.

Die Idee der «TMZ mit Hörbereitschaft» ist, dass VFR-Piloten nicht nur einen Transponder betreiben, sondern sich zusätzlich auf der Frequenz des zuständigen Flugsicherungssektors in Hörbereitschaft befinden. Es erfolgt kein aktiver Erstaufruf seitens der Piloten. Die Hörbereitschaft gibt den Flugverkehrsleitenden (nachfolgend «ATCO») die Möglichkeit, den VFR-Piloten entweder Informationen über startende oder landende IFR-Flüge zu erteilen oder, im Fall eines potentiellen Konflikts, VFR-Piloten gezielt anzusprechen, um deren Absichten zu klären und/oder Verkehrsinformationen (Traffic Information) zu erteilen. Die Hörbereitschaft in der TMZ NE gilt für Motor-und Segelflugzeuge sowie Ballone. Sie wird zumindest in einer ersten Phase freiwillig sein. Es sollen Erfahrungen gesammelt und ausgewertet werden bevor über das weitere Vorgehen entschieden wird.

Service gemäss ICAO-Definition
Im Luftraum der Klasse E und damit im ARFA-Sektor wird Flugsicherungsdienst gemäss ICAO-Definition von ATS und ATC geboten. Für einen «Service», der eine Warnung an den Piloten im Falle einer drohenden Luftraumverletzung sicherstellt, gibt es weder eine Rechtsgrundlage, noch wäre ein solcher Service mit dem jetzigen System im betroffenen Sektor möglich. Ein kontinuierliches Beobachten aller Radarziele ist für den ATCO nicht möglich, ebenso wenig lässt sich die Absicht eines Piloten nur aufgrund des Radarziels erkennen. Wird jedoch eine drohende oder bereits geschehende Luftraumverletzung erkannt, wird der ATCO selbstverständlich versuchen, den hörbereiten VFR-Piloten zu kontaktieren und diesen auf den Umstand hinzuweisen. Dies sieht auch das oben erwähnte Konzept vor, welches mit Vertretern der Leichtaviatik und Skyguide besprochen wurde. Es kann aber aus den oben genannten Gründen keine 100% Sicherheit für den VFR-Piloten geben, dass er in jedem Fall gewarnt wird.

Rückblick
Im Frühling 2020 hatte das BAZL auf die Einführung einer flächendeckenden Transponderpflicht auch für Segelflugzeuge und Ballone verzichtet. Stattdessen sollten in sicherheitskritischen Zonen Transponder Mandatory Zones (TMZ) eingeführt werden. Eine solche Zone befindet sich in der Nordostschweiz im Bereich des Flugsicherungs-Sektors ARFA (Anflugsektor Friedrichshafen / Altenrhein). Auf Antrag der Skyguide und auf Wunsch des Schweizerischen Aero-Clubs hatte das BAZL zusätzlich das Thema Hörbereitschaft für die TMZ NE aufgenommen. Dieses Verfahren wird bislang in der Schweiz nirgends angewendet und bedingt daher genauere Abklärungen, unter anderem auch über rechtliche und operative Aspekte. Quelle: ‚BAZL‚. Information von Skyguide.

Online-Tool für Genehmigung von ‚unmanned aircraft‘-Flügen im kontrollierten Luftraum

Skyguide hat den digitalen Flugplanungs- und Luftraumgenehmigungsdienst für Drohnen und andere Sonderflüge schweizweit eingeführt. Nach einer Einführungsphase in Genf, Lugano, Dübendorf und Zürich ist der Online-Dienst in der ganzen Schweiz verfügbar und ist Teil der Schweizer U-Space-Einführung. Die Online-Abwicklung erleichtert Skyguide die Bearbeitung von Anträgen für Flüge im kontrollierten Luftraum.

Betreiber von unbemannten Luftfahrzeugsystemen (Englisch: UAS – Unmanned Aircraft Systems) in der ganzen Schweiz können mit einer einfach zu bedienenden Webanwendung Online-Anträge für die Genehmigung von Flügen im kontrollierten Luftraum stellen. Skyguide kann sowohl Ein-Klick- wie auch mehrstufige Genehmigungen verarbeiten und digitale Ausnahmegenehmigungen ausstellen.

Die digitale Lösung zur Koordinierung und Genehmigung von Sonderflügen reduziert die Bearbeitungszeit für Genehmigungen, verringert den Verwaltungsaufwand des Büros für Sonderflüge von Skyguide und ermöglicht den Betreibern von UAS und anderen Sonderflügen einen sicheren und effizienten Zugang zum kontrollierten Luftraum. Quelle: ‚Skyguide‚.

Drohne über Tower

Das Krisenmanagement der Schweizer Flugsicherung probt mehrmals im Jahr eine Katastrophenlage. Damit im Ernstfall alles glimpflich abläuft.

Es ist fünf vor sechs. Eine Boeing 747 der Air Sharif aus Teheran befindet sich im Sinkflug nach Zürich. Bis dahin verlief der Flug problemlos, der Landung steht nichts mehr im Wege. Bei einer Höhe von 5200 Fuß kontaktiert der Pilot der Boeing den Tower per Funk, um die Landeerlaubnis einzuholen. „Sharif 747, Zurich Tower, position one-five nautical miles Northeast of AMIKI, requesting direct approach to runway 34“. Stille. Der Pilot versucht es noch einige Male, erfolglos. Was ist geschehen? Der Kontrollturm am Zürcher Flughafen wurde von einer mit einer Bombe bestückten Drohne angegriffen. Der ganze Funkkontakt des Kontrollturms und die gesamte Flughafenkoordination wurden auf einen Schlag lahmgelegt. Es herrscht das völlige Chaos. Zum Glück handelt es sich bei dieser Schilderung nur um eine Übung des Krisenstabs von skyguide und nicht um einen Ernstfall. Geschildert wird das Szenario von Christian Weiss, dem Leiter des Betriebskontinuitäts- und Krisenmanagements von skyguide, dem Hauptflugsicherungsunternehmen der Schweiz mit 1368 Vollzeitstellen. Weiss’ Hauptaufgabe ist es, Verfahren und Strategien zu entwickeln, um Vorfälle, die sich zu Notfällen oder Krisen entwickeln könnten, zu vermeiden. Dazu gehören die Organisation und das Training der Mitglieder des Krisenstabs. Dieser Krisenstab muss jederzeit einsatzbereit sein.

Herausfinden, wo der Fehler liegt
„Die Gründe für ein Aufgebot des Krisenstabs können vielfältig sein: Schwere Vorfälle im Flugbetrieb, ein Versagen der Technik oder eben ein Angriff auf den Kontrollturm. Ich und mein Team sind einerseits zuständig, Verfahren und Strategien zu entwickeln, um Vorfälle, welche sich zu Notfällen entwickeln könnten, zu vermeiden, und anderseits für das Image des Unternehmens, welches in einem solchen Fall keinen nachhaltigen Schaden nehmen soll“, sagt Weiss. Deshalb ist der Leitsatz „Sicherheit ist unsere Raison d’Être“. Dennoch kann mal etwas schiefgehen. Bekanntlich sind menschliche Fehler nicht zu verhindern. „Ich suche dabei nicht den Schuldigen, sondern will den Fehler eruieren und durch einen Lernprozess eine Wiederholung verhindern“, erklärt der 48-jährige Familienvater und passionierte Segler. Zurück zum Szenario: Da der Pilot der fiktiven Airline aus Iran den Kontrollturm nicht erreichen kann, funkt er manuell die Anflugleitstelle an, die ihn kurz zuvor an den Tower verwiesen hatte. Diese befindet sich nicht am Flughafen und ist deshalb nicht direkt von dem Angriff betroffen. Im Beispiel ist das das Kontrollzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens in Dübendorf, rund zehn Kilometer vom Kontrollturm entfernt. Die Bezirksleitstellen in Dübendorf und in Genf regeln den ganzen Flugverkehr, der durch den Schweizer Luftraum verkehrt. Der Luftraum ist in Sektoren unterteilt. Jedem Sektor sind eine bestimmte Höhe und ein bestimmter Radius zugeschrieben.

Rund um die Uhr kann ein Team mobilisiert werden
Jeder Sektor wird von mindestens zwei Fluglosten überwacht und gesteuert. Die für uns relevanten Sektoren sind der Area Control, Approach Control und der Tower. Bildlich gesprochen steuern vom Boden aus die Lotsen des Towers ein Gebiet vergleichbar mit einem Zylinder mit 15 bis 20 Kilometer Radius und einer Höhe von 1500 Metern über Meer. Alles, was über 1500 Metern herumschwirrt, steuert der Approach- und Area Control. Der Pilot kontaktiert den Approach Control. Jetzt kommt das Krisenmanagement ins Spiel, bei dem Weiss seit 2015 dafür sorgt, dass rund um die Uhr ein Team von Spezialisten und Entscheidungsträgern mobilisiert werden kann. Zwei Mitglieder müssen immer anwesend sein, eines in Dübendorf und eines in Genf: Diese Duty Officers entscheiden, was die nächsten Handlungen sind. Ein geregelter Ablauf ist entlang einer Checkliste durchzugehen. „In einer solchen Situation lastet eine riesige Verantwortung auf den Flugverkehrsleitern und Duty Officers. Eine unüberlegte Handlung und der Vorfall könnte noch gravierendere Auswirkungen haben.“

Erst dann werden die nächsten Entscheidungen getroffen
Weiss verwendet oft die in der Aviatik gebräuchlichen Abkürzungen, die alles andere als selbsterklärend sind: „Der ADC im TWR koordiniert üblicherweise über TRACE mit dem APP East ATCO im CIR DUB, welches in diesem Fall U/S war – genauso wie das EMTEL.“ Das bedeutet: „Der Aerodrome Controller im Kontrollturm spricht sich üblicherweise über ein Koordinations-System mit dem Flugverkehrsleiter am Approach East im Kontrollraum Dübendorf ab. Dieses System war zu diesem Zeitpunkt außer Betrieb, genauso wie alle Telefonleitungen.“ Quelle: ‚FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung‚.

Skyguide erhält bis zu 400 Millionen vom Bund

Der Bund will die Flugsicherung Skyguide im laufenden und im kommenden Jahr mit bis zu 400 Millionen Franken unterstützen. Skyguide ist von einem Liquiditätsengpass bedroht, weil die Flugbewegungen aufgrund der Corona-Pandemie eingebrochen sind. Die Flugbewegungen auf den Schweizer Landesflughäfen sind aufgrund der Corona-Pandemie um mehr als 95 Prozent zurückgegangen. Das wirkt sich auch stark auf die Flugsicherung Skyguide aus. Das Unternehmen befindet sich im Eigentum des Bundes und finanziert sich hauptsächlich über Gebühren für An- und Abflüge sowie für Überflüge durch den Schweizer Luftraum. Den Angaben des Bundes zufolge führt der Verkehrsrückgang bei Skyguide voraussichtlich ab August/September 2020 zu einem Liquiditätsengpass.

Konkret rechnet Skyguide für die Jahre 2020 und 2021 mit Verlusten von insgesamt rund 400 Millionen Franken. Dadurch würde das Eigenkapital der Aktiengesellschaft, das Ende 2019 rund 320 Millionen betrug, vollständig verloren gehen. Der Bund beantragt dem Parlament nun zunächst einen Kapitaleinschuss von 150 Millionen Franken. Zudem beantragt er weitere 250 Millionen Franken für das nächste Jahr. Ob die Auszahlung der gesamten zweiten Summe von 250 Millionen Franken tatsächlich nötig sein wird, und wie sie eingesetzt werden soll, will der Bund im Laufe des Jahres auf Basis von aktuellen Informationen entscheiden. Neben der Entwicklung der Pandemie spielt dabei beispielsweise eine Rolle, ob auf europäischer Ebene eine Einigung gefunden wird, die Verluste der Flugsicherungen zwischen Fluggesellschaften und Flugsicherungen aufzuteilen. Quelle: ‚punkt4.info‚.

Fluginformations-Managementsystem für Drohnen

Die Schweizer Flugsicherung skyguide und AirMap, das führende Unternehmen für digitalen Luftraum und Automatisierung im Dienste der Drohnenwirtschaft, geben heute in Partnerschaft mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) die operationelle Auslieferung des Schweizer U-Space Fluginformationsmanagementsystems für Drohnen (FIMS) bekannt. IMS ist eine Drehscheibe für den Datenaustausch in der Luftfahrt, die das Flugsicherungssystem von skyguide mit U-Space Service Providern (USSPs) über offene Schnittstellen verbindet, um einen sicheren und konformen Drohnenbetrieb im unteren Luftraum zu unterstützen. Die erfolgreiche operationelle Einführung von FIMS in der Schweiz geht mit der Unterzeichnung von Vereinbarungen mit verschiedenen USSPs einher. Als Teil des U-Space ist das FIMS eine Cloud-basierte, interoperable Plattform, die Luftrauminformationen, Direktiven und Echtzeitverkehr von den ATM-Systemen der skyguide über ein Netzwerk von USSPs an die Betreiber von Drohnen verteilt. Die teilnehmenden USSPs verbinden sich über offene Schnittstellen mit dem FIMS, um Dienste anzubieten, welche die Drohnenbetreiber bei der Erfüllung ihrer regulatorischen und operationellen Anforderungen unterstützen. Das Schweizer U-Space FIMS soll eine offene, wettbewerbsfähige Drohnenwirtschaft und einen Marktplatz für Drohnendienste unterstützen. Mit der operationellen Bereitstellung des FIMS erreicht die Entwicklung der Swiss U-Space Implementation Initiative (SUSI) einen kritischen Meilenstein. Quelle: ‚Skyguide‚.

Schwächeres Flugverkehrs-Wachstum

Der Luftverkehr in Europa verzeichnete 2019 zunächst ein solides Wachstum, bevor im Hochsommer eine Verlangsamung eintrat und im letzten Quartal der Verkehr zurückging. Mit durchschnittlich 3’575 Flügen pro Tag übertraf skyguide den bisherigen Rekorddurchschnitt von 2018 (3’558 Flüge). Der Spitzentag war der 28. Juni mit 4’522 Flügen. Skyguide kontrollierte 2019 etwas mehr als 1,3 Millionen Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR), was einem neuen Rekord entspricht. Der Luftverkehr nahm im vergangenen Jahr in der Schweiz jedoch nur moderat zu und lag deutlich unter den Prognosen. Die Gesamtbewegungen im von skyguide bewirtschafteten und überwachten Luftraum über der Schweiz und in den delegierten Gebieten stiegen um 0,5%. Die Schweizer Landesflughäfen Genf und Zürich verzeichneten 0,8% weniger Landungen und Starts als im Vorjahr. Die durch die Flugsicherung verursachten Verspätungen blieben auch 2019 gering. Auch die Leistungsvorgaben der Schweizer Luftwaffe konnte skyguide 2019 vollumfänglich erfüllen und damit die erfolgreiche zivil-militärische Integration weiter stärken. Quelle: ‚Skyguide‚.

Skyguide-Veranstaltungen

Skyguide führt regelmässig Informationsveranstaltungen für junge Menschen durch, die sich für den Beruf Flugverkehrsleiter bei skyguide interessieren und nimmt an Aus-und Weiterbildungsmessen in der ganzen Schweiz teil. Die Berufsinfo-Veranstaltungen finden während des ganzen Jahres in Genf, Dübendorf, Lugano, Locarno, Emmen und Meiringen statt. Skyguide nimmt auch aktiv an internationalen Aviatik-Events teil und veranstaltet die General Aviation Days, dieses Jahr in Payerne.

Regionalflugplätze unzufrieden mit Skyguide

Mehrere Regionalflugplätze, darunter Grenchen und St. Gallen-Altenrhein, sind nicht zufrieden mit der Flugsicherung von Skyguide. «Technisch und personell läuft es gut», erklärt Conrad Stampfli vom Flugplatz Grenchen. Nicht einverstanden ist er mit den Kosten und deren Transparenz. «Wir zahlen 680’000 Franken für Wetterdaten, pro Jahr. Damit finanzieren wir mehr, als wir müssten; unter anderem den Wetterdienst von Flugplätzen ohne Flugsicherungsdienst», so Stampfli, der als Vizepräsident des Verwaltungsrates amtet. Das sei eine Quersubventionierung, die nicht fair und gemäss neuem Recht auch nicht erlaubt sei. Ausserdem führe das zu hohen Kosten bei den Regionalflugplätzen: Im Jahr 2018 habe Grenchen über 7 Millionen Franken für die Flugsicherung von Skyguide ausgegeben. Das sei ein hoher Budgetposten – besonders in Zeiten, in denen man sparen müsse. «Doch wie sollen wir sparen, wenn wir nicht einmal wissen, wofür wir alles zahlen müssen», meint Stampfli und kritisiert auch die Transparenz der Skyguide-Rechnungen. Die Schweizer Flugsicherung Skyguide dementiert: Transparenz sei da, jede Rechung sei einsehbar. Und wenn die Regionalflugplätze gerne genauer sehen möchten, wie beispielsweise der Wetterdienst im Detail verrechnet werde, «der kann jederzeit den Telefonhörer in die Hand nehmen, uns anrufen und sich anmelden. Wir schauen das gerne im Detail an», ergänzt Skyguide-Mediensprecher Vladi Barossa. Quelle: ‚SRF‚.

Wetter wird günstiger

Das BAZL kommt zum Schluss, dass MeteoSchweiz der Skyguide und allen Nutzern des Flugsicherungs-Dienste zu hohe Kosten verrechnete. MeteoSchweiz hat die vom BAZL neu berechneten Kosten akzeptiert. Ursache sei ein mangelhaftes System, das die Kosten- und Leistungsberechnung zuwenig differenziert ausweise. Ein Fehlverhalten sei nicht festgestellt worden. Auch ein Gutachten der KPMG stellte dieses Jahr überhöhte Flugwetterkosten fest und bemängelte die Kalkulations-Nachweise von MeteoSchweiz. KPMG empfiehlt ausserdem eine Neuausrichtung der Kosten- und Leistungsrechnung, um Kostenwahrheit und -Klarheit zu verbessern. Das Kostendach von bisher CHF 17.4 Mio. wurde neu auf 14.5 Mio. gesenkt.

Digitale Plattform für Luftfahrtdaten

Der Schweizer Bundesrat hat beschlossen, eine neue Stelle mit Aufbau und Betrieb einer internetbasierten Plattform für die Sammlung der Luftfahrtdaten zu schaffen und die dafür nötigen Gelder zu sprechen. Die neue Plattform dient dazu, die Datenqualität zu verbessern. Gute Luftfahrtdaten sind für die Sicherheit der zivilen und militärischen Luftfahrt essentiell. Bei den Luftfahrtdaten handelt es sich um Geoinformationsdaten, die zum Beispiel für die Erstellung von Luftfahrtkarten notwendig sind und in Cockpitsysteme einfliessen. Sie geben Auskunft über die Struktur von Lufträumen, kennzeichnen Luftfahrthindernisse und werden für die Ausarbeitung von Flugverfahren benötigt. In der Schweiz werden diese Daten heute über diverse analoge Prozesse und Medien gesammelt und bei der Flugsicherung Skyguide und dem BAZL digitalisiert. Da immer mehr Luftfahrdaten in Cockpitsystemen direkt genutzt werden, steigen die Anforderungen an deren Qualität. Daher ist es sinnvoll, die Prozesse zur Sammlung und Anlieferung dieser Daten an die Flugsicherung Skyguide zu verbessern. Quelle: ‚BAZL‚.

Altenrhein sieht Existenzgefahr

Der schweizerische Regionalflughafen Altenrhein sieht seine Existenz in Gefahr, sollte die Schweiz ihre Subventionen streichen. Die „überteuerten“ Sicherheits- und Wetterdienstkosten seien dann nicht mehr finanzierbar. Derzeit überprüft die Schweiz, an welche der elf Regionalflughäfen überhaupt noch staatliche Gelder fließen sollen. Radio Liechtenstein zitiert einen Sprecher des Airports, der auf die Wichtigkeit der Subventionen für den Flughafen hinwies. Würden diese nicht mehr fließen, könne man sich die „überhöhten Kosten“ für die Flugsicherheitsfirma Skyguide und den Wetterdienst Meteoswiss nicht mehr leisten. Bislang verfügen diese beiden Firmen über ein Monopol. Demnächst sollen auch ausländische Wettbewerber zugelassen sein, beispielsweise aus Deutschland. Davon verspricht sich Altenrhein – im Besitz der People’s Air Group – eine deutliche Reduzierung seiner Ausgaben. Den Angaben des Airports zufolge erhält dieser alles in allem sieben Millionen Franken (etwa 6,3 Mio. Euro) jährlich vom Bund. Quelle: ‚fvw.de‚.

Elektronischer VFR-Guide

Den in Papierform existierenden Schweizer VFR-Guide gibt es nicht mehr in der gewohnten, alten Form. Dafür hat Skyguide die Informationen nun elektronisch und in etwas gekürzter Form zur Verfügung gestellt. Bis Mitte 2019 kann er noch kostenlos herunterladen werden.


Skyguide bekommt Konkurrenz

Unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit ist zu Jahresbeginn ein historisches Monopol gefallen. Die Flugsicherung Skyguide mit Sitz in Dübendorf muss an regionalen Flugplätzen wie beispielsweise in Bern, Lugano oder Altenrhein (SG) mit neuer Konkurrenz aus dem Ausland rechnen, dies berichtet die «Sonntagszeitung». Der Bund reagiere damit auf die Schwierigkeiten dieser Flugplätze, für die Kosten der Flugsicherung aufzukommen. Bis 2015 profitierten diese Flugplätze von einer Querfinanzierung von Gebühren, die Skyguide bei den beiden Landesflughäfen Zürich und Genf einnahm. Seit der Übernahme von europäischem Recht ein Jahr später darf das Skyguide nicht mehr. Quelle: ‚Züriost‘.

Seilziehen um Grenchener Flugsicherung

Das Jahr 2018 war kein einfaches für den Regionalflughafen Grenchen. Insbesondere die Flugsicherung durch «Skyguide» war immer wieder mal Thema. Schon im Jahr zuvor hatten personelle Engpässe bei der für die Flugsicherung zuständigen Firma «Skyguide» zur zeitweiligen Schliessung des gesamten Flugbetriebs geführt. Anfang Februar informierte der Flughafen, dass man aufgrund der weiterhin prekären Situation beim Vertragspartner ab sofort bis Oktober jeweils Sonntag und Montag keinen Instrumentenflug mehr anbiete. Mehr Informationen im Originalbericht des Grenchner Tagblattes.