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Wasserflieger mit großem Namen

Einst gehörte der Familie Dornier der gesamte Flughafen in Oberpfaffenhofen. Nun stellte der Enkel des Firmengründers, Conrado Dornier, am „Air Tech Campus“ das Wasserflugzeug „Dornier Seastar“ vor – und vollendet damit einen Familientraum. Im Trachtenjanker begrüßt Conrado Dornier die Zuhörerinnen und Zuhörer im Empfangsgebäude des Oberpfaffenhofener Flughafens. Der Vorname spanisch, der Nachname französisch, „aber ich bin Bayer“, betont der 69-Jährige, der selbst in Gilching-Argelsried aufwuchs. Die Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismus-Entwicklung im Landkreis Starnberg (GWT) hatte erneut zum „Campus-Talk“ an den Flughafen geladen. Diesmal stellte der Enkel des legendären Luftfahrtpioniers Claude Dornier das Wasserflugzeug „Seastar“ vor, das seine Firma „Dornier Seawings“ hier entwickelt und baut.

Dass es überhaupt noch ein Unternehmen mit dem Namen Dornier in Oberpfaffenhofen gibt, ist keine Selbstverständlichkeit. Großvater und Firmengründer Claude Dornier hatte den Flughafen in den 1930er Jahren unter den Nazis erbaut. Nach dem Krieg wurde er dann in der britischen Besatzungszone entlastet, erhielt 1964 sogar das Bundesverdienstkreuz – trotz vormaliger Parteimitgliedschaft in der NSDAP. Die Dornier Werke in Oberpfaffenhofen wurden schließlich von den Söhnen weitergeführt, bis im Jahre 1985 Daimler-Benz übernahm. Den Umstrukturierungen in den Folgejahren fielen die Dornier-Werke dann letztendlich zum Opfer.

2013 aber kam Dornier wieder zurück nach Oberpfaffenhofen an den „Air Tech Campus“, wie das ehemalige Werksgelände heute heißt. Enkel Conrado Dornier hatte sich mit zwei chinesischen Staatskonzernen zusammengeschlossen und das Joint-Venture „Dornier Seawings“ gegründet. Er habe für dieses Vorhaben auch Angebote aus den USA oder Kanada erhalten, hat sich dann aber für die chinesischen Investoren entschieden. „Weil ich dachte, dass mich das am weitesten in die Zukunft trägt“, begründet der Ingenieur seine Entscheidung.

Wie der Firmenname schon verrät, geht es also um Wasserflugzeuge. Noch genauer: Flugboote oder Amphibienflugzeuge. Tatsächlich ähnelt der Prototyp der „Seastar“, so der Name des Modells, mit seinem breiten Rumpf ein wenig einem Boot – nur mit Tragfläche und zwei Triebwerken. Unter anderem die kleine Unterwasser-Antriebsschraube am unteren Heck mache den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Flugboot und Wasserflugzeug aus, weiß Christian Juckenack, Standortleiter des Oberpfaffenhofener Flughafens.

Amphibienflugzeuge haben bei der Familie Dornier Tradition. Unter dem Stichwort „Wal“ rangierte diese Unternehmenssparte damals lange. Mit der „Do X“ wurde in den Zwischenkriegsjahren das damals größte Flugzeug der Welt gebaut – auch ein Flugboot. Der erste Prototyp der Seastar, den Dornier am Mittwoch präsentierte, ist jedoch schon seit den frühen 80er Jahren in der Luft unterwegs. Damals war das noch das Herzensprojekt von Claudius Dornier, dem Vater von Conrado. Der Wasserflieger bekam zwar schon damals eine Fluglizenz, hat es dann allerdings nie zur Serienreife geschafft.

Bis 2025 soll sich das geändert haben. Dann soll der neue Seastar, dessen Prototyp aktuell in Einzelteilen zerlegt in Oberpfaffenhofen liegt, bereit für die Serienproduktion sein. Der neue Prototyp ist im Vergleich zu seinem großen Bruder aus den 80ern viel moderner, erklärt Michael Muser, Geschäftsführer bei „Dornier Seawings“. Es wird leichter gebaut und im Cockpit gibt es viele Bildschirme anstatt von „Eieruhren“, wie der Geschäftsführer die mechanischen Messinstrumente im Cockpit des alten Fliegers nennt.

Zwei Endmontagelinien, eine im chinesischen Yixing und eine in Oberpfaffenhofen, soll es dann geben – das Werk in China baut schon jetzt viele Einzelteile. Mit der Wiederaufnahme des Seastar-Projekts erfüllt Conrado Dornier auch einen Traum seines Vaters, der 1986 verstarb. „Ich habe ihm auf seinem Sterbebett versprochen, mich um sein jüngstes Baby zu kümmern“, so Conrado Dornier vor dem Publikum. Quelle: ‚Süddeutsche Zeitung‚.

Dornier Seawings acquires Flywhale project

Dornier Seawings has acquired the Flywhale aircraft project from Uniplanes GmbH as of January 1, 2022. The acquisition of Dornier Seawings includes the entire intellectual property and production assets (design data, drawings, manuals etc. as well as all toolings and moulds required for serial production). The Flywhale FW650 is a two-seat amphibious light sports aircraft fully made of composite materials, and featuring similar design principals to the current main product of Dornier Seawings, the Dornier Seastar CD2.

“The Flywhale fits very well into our product portfolio given its flying boat configuration and proven design features such as corrosion-free composites, high wings and engine as well as sponsors,” said Amy Pan, CEO of Dornier Seawings. “Our mission is to revive the Dornier flying boat tradition with advanced technology to provide our customers with the unique experience of superior mobility that combines water, land and air operation. We are convinced that the Flywhale, as the first scion of the Seastar family, will not only contribute to value creation but also unleash its potential as an unlimited platform for smart technological innovation in the AAM* segment.” (*Synonym for: Advanced Air Mobility, Flying Taxi, etc.)

“I am enthusiastic about Dornier Seawings’ decision to acquire the Flywhale project. The powerful background of Dornier will strengthen the market position and make the Flywhale part of the Dornier family, which takes it to a long history of flying boats. After having stabilized the production in the past this will be the right step to distribute this successful product all over the world. I am convinced that the Dornier legacy and financial power will give the project a bright future” stated Sören Pedersen, CEO of Uniplanes GmbH.

In the years to come, the Flywhale will not just feature the most modern systems and unrivalled performance specs within its segment but be produced and sold worldwide with the name DS-2C by Dornier Seawings. Besides the core project DS-2C, Dornier Seawings will use this aircraft as a research platform to enter the ‘advanced air mobility’ segment and to present the DS-2C-X-eVTOL, the world’s first amphibious eVTOL jet. Dornier Seawings is expected to announce a number of important details on the DS-2C and ‘advanced air mobility’ research program in the upcoming months to further reinforce their visionary ‘unlimited runways’-approach by offering economical and environmentally friendly products. Source: ‚Dornier‚.

Zweites Leben für den Dornier Seastar

In der Tradition legendärer Dornier-Wasserflugzeuge steht ein kleineres Flugboot, das am 28. März auf dem süddeutschen Flughafen Oberpfaffenhofen nahe München seinen Erstflug hatte: der Seastar des deutsch-chinesischen Herstellers Dornier Seawings GmbH. Das Amphibienflugzeug kann sowohl auf Wasser als auch auf Land starten oder landen und bis zu zwölf Passagiere befördern. Die Zweimotorige soll nach der erneuten Zertifizierung in Serie gebaut werden.

Der Seastar hat allerdings bereits eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Das von Claudius Dornier, dem ältesten Sohn des Luftfahrtpioniers Claude Dornier, Anfang der 1980er Jahre noch bei den damaligen Dornier-Werken konzipierte Flugboot Seastar wurde ab 1985 in der dafür eigens neu gegründeten Firma Claudius Dornier Seastar GmbH weiterentwickelt, um die Luftfahrtzulassung zu erhalten und die Maschine dann in Serie zu produzieren. Die Firma Dornier Composite Aircraft von Claudius Dorniers Sohn Conrado übernahm später die Rechte am Design und an der Fertigung des Seastar. Der damals erhoffte Serienbau kam allerdings nie zustande, obwohl die Maschine eine europäische und eine amerikanische Luftfahrtzulassung erhielt. Einer der damals drei gebauten Prototypen ist bis heute voll einsatzfähig und fliegt. Ein weiterer ist erhalten, aber nicht flugtauglich. Diese Flugzeuge des Typs Seastar CD2 dienten als Grundlage für den jetzt bei Dornier Seawings völlig neu gebauten Prototyp Seastar New Generation. Mehr Informationen finden Sie im vollständigen Bericht der ‚NZZ, Neuen Zürcher Zeitung‚.