Schlagwort-Archive: Rinteln

Segelflug bei Sonnenaufgang

Das Fluggelände zwischen Doktorsee und Kloster Möllenbeck wurde am 22. Juni Schauplatz eines besonderen Spektakels: Die Mitglieder des Luftsportvereins veranstalteten ein Sonnenaufgangsfliegen, in dem sie in die ruhige Luft der frühesten Morgenstunden abhoben betrieben wurde. Ein solches Sunrise-Fliegen findet im Verein traditionell am Wochenende um die Sommersonnenwende herum statt, die aufgrund des Schaltjahrs 2024 auf den 20.6. fiel.

Als die Hallentore Samstag gegen 4 Uhr aufgeschoben wurden, werden die Kaninchen und Wühlmäuse sich vermutlich erst mal verschlafen die Augen gerieben haben: Während sie am Wochenende in aller Regel nicht vor 8 Uhr in ihrer Ruhe gestört werden, herrschte um diese Zeit bereits emsiger Betrieb auf dem Fluggelände. Mit Taschenlampen und Flutscheinwerfern werkelten die Segelflieger an ihren Maschinen, bereiteten das Gelände und Equipment vor. Bei unter 12°C und noch vor dem Einsetzen der Dämmerung wurden dann die ersten Segelflugzeuge vom Vorplatz über die taufeuchte Wiese zum Startbereich geschoben.

Pünktlich zum bürgerlichen Sonnenaufgang um 5:04 Uhr hoben dann die ersten Segelflieger ab. Da der Wind in der ruhigen Luft direkt von Südwest aus auf die Kämme des Wesergebirges blies, ließen sich einige der Flieger dort über den Hang schleppen. Vier der Piloten gelang dabei ein besonders erlebnisreiches Kunststück: der Wind hatte einen so genannten Wellenaufwind erzeugt, durch den es möglich wurde, in einen Wellenaufwind einzusteigen. Der Blick Richtung Osten über die Wolken in die aufgehende Sonne gehört sicher zu den Eindrücken dieses Jahrs von denen die Flieger im Winter lange zehren können. Später am Tag nutzten die Rintelner Flieger anhand von Thermik den Tag bis zum Abend aus.

„Die Thermik setzt an Frühsommer-Tagen oft schon in den Morgenstunden ein, sodass man sich bei geeigneten Wetterverhältnissen oft über mehrere Stunden in der Luft halten kann“, erklärt Georg-Noel Schäfer, Jugendleiter des Vereins und Organisator des Events. Einige der erfahrenen Piloten kommen dabei auf beachtliche Flugzeiten: Christine Grothe, die ebenfalls Fluglehrerin des LSV Rinteln ist und das in Fliegersprache so genannte „Sunrise-Fliegen“ ins Leben gerufen hat, hat beispielsweise im reinen Segelflug bereits mehrere Flüge über 12 Stunden zurückgelegt. „Ich finde es total faszinierend, wie viel Kraft den ganzen Tag über in der Luft ist – meistens, ohne auch nur ansatzweise genutzt zu werden“, berichtet Grothe.

„Ich hab noch nie erlebt, dass die Luft so ruhig ist. Sonst vibriert es im Flieger von den Turbulenzen immer wenigstens ein bisschen. Manchmal schüttelt es richtig. Aber heute früh war die Luft komplett ruhig und man konnte den Steuerknüppel nur mit zwei Fingern bewegen“, berichtet Flugschüler Tim Ackmann (14) begeistert von seinen ersten Eindrücken vom Fliegen in den Sonnenaufgang. Es sei ein unbeschreibliches Gefühl, die Sonne aus der Luft am Horizont aufgehen zu sehen.

Als die erste Crew gegen 9 Uhr zum Frühstück wechselte, waren die ersten vier Flugstunden des Tages schon absolviert. Abgelöst wurden sie von den Ausbildungs- und Wettbewerbsfliegern des Vereins, die den Platz für die Segelflug-Bundesliga sowie den regulären Flugschulbetrieb nutzen.

Den Abschluss des Tages markierten Segelkunstflug-Küren, bei denen die ruhigen Abendstunden genutzt werden. „Wenn die Sonne flacher scheint, kann sie die Thermikflächen nicht mehr so stark aufheizen. Das nutzen wir Aerobatik-Piloten, um dann mit den Flugzeugen in Geschwindigkeitsbereichen zu fliegen, die bei starker Turbulenz nicht zugelassen sind“, erläutert Dietmar Heintze, nachdem er mit der Kunstflugmaschine des Vereins eine so genannte Kür absolviert hat. Dabei wird das Segelflugzeug zunächst von einem Motorflieger auf über 1.000 Meter Höhe über den Doktorsee geschleppt. Von dort beginnt das Kunstflugprogramm mit Looping, Rolle, Turn und Rückenflug. Nach nur 10 Minuten ist die Show vorbei, die Höhe aufgebraucht und das Segelflugzeug setzt wieder auf der Flugbahn in Rinteln auf. Quelle: ‚Rinteln aktuell‚.

LSV Rinteln gewinnt Bundesliga

Das letzte Ligawochenende gab ein letztes Mal Gelegenheit, die Geschwindigkeits-Kkonten aufzustocken. Größere Veränderungen an der Spitze brachte dies nicht, aber sehr wohl bei dem Kampf um die Zugehörigkeit zur jeweiligen Liga in der nächsten Saison. Die Vereine im Süden waren meteorologisch im Vorteil, aber auch andernorts konnte gepunktet werden. Der Rundensieg geht an die Königsdorfer, die mal wieder Richtung Südwesten unterwegs waren. Aber es half nicht, die sehr konstanten Sachsen aus Pirna in der Tabelle zu überholen. Diese festigten mit Rundenplatz drei ihren „Vizetitel“. Wie nicht anders zu erwarten, geht der Gesamtsieg an den LSV Rinteln, der trotz einer durchwachsenen Rundenausbeute haushoch den Meistertitel erringt. Herzlichen Glückwunsch! Brandenburg erzielt ungefährdet den vierten Gesamtplatz. Mit Rundenplatz sieben lösen die Piloten aus Schwäbisch Gmünd das Ticket in die 1.Liga. Damit ist die Einführungssaison zur neu gestalteten DMSt Geschichte. Im nächsten Jahr wird ja bekanntlich in 1.,2. und Regionalliga differenziert und auch eine Punktewertung eingeführt werden.

Die Rückmeldungen zum neuen Format, das vom DAeC in Kooperation mit WeGlide ins Leben gerufen wurde sind größtenteils positiv. Die Möglichkeit des neuen Streckenbonus erlaubt es auch große, flächige Strecken zu fliegen und damit zu punkten, was mit einer reinen Speedwertung schwieriger ist, da die hohen Geschwindigkeiten meisten bei linienartigen Flügen (Hänge, Alb rauf und runter, Wolkenstrassen etc.) zu Stande kommen. Auch können bis zu sechs Pilot*innen in eine Rundenwertung kommen. Diese positiven Aspekte kompensieren m.E. den geringen Verlust an Übersichtlichkeit. Die Philosophie von WeGlide ist abheben und genießen. Dass beim dezentralen Fliegen keine absolute „Wertungsgerechtigkeit“ erzielt werden kann ist bekannt. Irgendein Vorteil oder Nachteil ist oft im Spiel. Aber ein Blick auf die Top Ten der Gesamtwertung zeigt, von Hamburg bis Königsdorf, bzw. von Pirna bis Dannstadt sind die einzelnen Regionen gut repräsentiert. Quelle: ‚weGlide‚. Foto: ‚rinteln-aktuell.de‚.

Rintelner Segelflieger wollen im April starten

Die Tore des Hangars sind wieder aufgeschlossen, die Flugzeuge abgestaubt und ganz genau unter die Lupe genommen worden. Bei den Segelfliegern des LSV Rinteln hat die Jahresnachprüfung angestanden. Das Ergebnis: Alles tipptopp! Die Wartungsarbeiten haben wie gewöhnlich bereits im November begonnen. Dieses Mal sah der Zeitplan des Werkstatt-Teams aufgrund der Corona-Pandemie jedoch unter etwas anderen Umständen als sonst. Dadurch durfte nur ein kleiner Personenkreis an den Flugzeugen werkeln, sodass das Team des aktuellen Deutschen Segelflugmeisters gespannt war, ob alle Arbeiten bis zur Jahresnachprüfung bewältigt werden könnten. Das größte Projekt war in diesem Winter der Motorsegler. Er bekam eine neue Innenausstattung und an einigen Stellen eine neue Lackierung verpasst. Pünktlich zur Prüfung Ende Februar war alles geschafft, sodass die Prüferin Marianne Hagemann nichts zu beanstanden hatte. Sie überprüfte unter anderem die Steuerelemente, die Lebenslaufakten oder Risse in der Flugzeughaut. Jede einzelne Maschine kam so durch die Prüfung, lediglich der Motorsegler benötigt noch ein paar Arbeiten. Dafür waren auch alle Fallschirme in einem tadellosen Zustand.

Bevor die Rintelner in die neue Saison der Segelflug-Bundesliga starten, steht noch die obligatorische Flugbetriebsbesprechung an. Dieses Mal durch eine Rund-Mail im Eigenstudium. Dort wird unter anderem auf die Sicherheit beim Fliegen, das richtige Einschätzen des eigenen Leistungsvermögens sowie das Verhalten und Bewegen auf dem Flugplatz hingewiesen. Die neue Saison soll für den aktuellen Meister im April beginnen. Dann soll der Titel der Jahre 2019 und 2020 verteidigt werden. Darüber hinaus nimmt Ende Juni ein Pilot an dem Hahnweide-Wettbewerb in Kirchheim unter Teck teil, Ende Mai starten drei LSV-Piloten/in bei den Deutschen Meisterschaften in Bayreuth und Ende Juni eine Pilotin an den Deutschen Meisterschaften der Frauen in Brandenburg an der Havel. Quelle: ‚Sportbuzzer‚.