Schlagwort-Archive: Regionalflughafen

St. Moritz stimmt noch nicht über Zusatzbeitrag zu Regionalflughafen ab

Der Gemeinderat St. Moritz hat mit 9:3 Stimmen entschieden, die Botschaft für einen Zusatzbeitrag von fünf Millionen Franken an den Regionalflughafen Samedan vorerst nicht zur Volksabstimmung weiterzuleiten. Grund ist Kritik an der ungleichen Verteilung von Stimmrechten: St. Moritz soll überproportional zahlen, erhält aber nicht mehr Mitspracherecht.

Die FDP- und SVP-Fraktionen fordern Klärung, ob der Betrag stattdessen als Darlehen gewährt werden könnte – etwa unter der Bedingung zusätzlicher Stimmrechte. Dafür wäre eine Gesetzesänderung in allen elf Trägergemeinden nötig und könnte das Projekt verzögern. Die Überarbeitung der Botschaft soll im Mai erneut traktandiert werden.

Regionalflughafen Friedrichshafen hat erneut Finanzsorgen

Ein Jahr nach Abschluss der Insolvenz in Eigenverwaltung steht der Bodensee Airport wieder unter Druck. Der Rückzug der Lufthansa, die die Strecke Friedrichshafen–Frankfurt gestrichen hat, trifft den Flughafen hart. Vor Ende 2026 ist keine Wiederaufnahme geplant.

Manches deutet darauf hin, dass Lufthansa sich langfristig aus dem Regionalflugverkehr zurückzieht. Eigentlich wollte der Flughafen nach Grundstücksverkäufen 2022 wieder durchstarten. Doch durch den Wegfall von bis zu vier täglichen Flügen fehlen wichtige Einnahmen. Eine neue Anbindung an ein Drehkreuz – etwa Amsterdam mit KLM – ist dringend nötig. Gelingt das nicht, sind die liquiden Mittel von 6,8 Millionen Euro voraussichtlich Mitte 2025 aufgebraucht.

Ab 2027 darf die öffentliche Hand keine Betriebskosten-Zuschüsse mehr zahlen. Gesellschafter wie Stadt Friedrichshafen und Bodenseekreis könnten den Flughafen dann nicht mehr stützen.

Bereits jetzt passen die Entwicklungen nicht mehr zum Restrukturierungsplan, den die EU während des Insolvenzverfahrens akzeptiert hatte. 2023 sank die Passagierzahl auf 315’000, trotz hoher Auslastung der Ferienflieger. Flottenengpässe bei Airlines führten zu weiteren Angebotskürzungen. Der Verlust belief sich auf 3,6 Millionen Euro, davon 2,1 Millionen im operativen Geschäft. 2024 werden nur noch 230’000 Fluggäste erwartet, was ein weiteres Defizit von bis zu zwei Millionen Euro bedeutet.

Immerhin: Beihilfen sind noch bis April 2027 möglich. Die EU verlängerte diese Frist, um kleinen Regionalflughäfen Zeit für neue Geschäftsmodelle zu geben.

Altenrhein sieht Existenzgefahr

Der schweizerische Regionalflughafen Altenrhein sieht seine Existenz in Gefahr, sollte die Schweiz ihre Subventionen streichen. Die „überteuerten“ Sicherheits- und Wetterdienstkosten seien dann nicht mehr finanzierbar. Derzeit überprüft die Schweiz, an welche der elf Regionalflughäfen überhaupt noch staatliche Gelder fließen sollen. Radio Liechtenstein zitiert einen Sprecher des Airports, der auf die Wichtigkeit der Subventionen für den Flughafen hinwies. Würden diese nicht mehr fließen, könne man sich die „überhöhten Kosten“ für die Flugsicherheitsfirma Skyguide und den Wetterdienst Meteoswiss nicht mehr leisten. Bislang verfügen diese beiden Firmen über ein Monopol. Demnächst sollen auch ausländische Wettbewerber zugelassen sein, beispielsweise aus Deutschland. Davon verspricht sich Altenrhein – im Besitz der People’s Air Group – eine deutliche Reduzierung seiner Ausgaben. Den Angaben des Airports zufolge erhält dieser alles in allem sieben Millionen Franken (etwa 6,3 Mio. Euro) jährlich vom Bund. Quelle: ‚fvw.de‚.

Finanzspritze für Flugplatz Lugano

Die beiden Regionalflughäfen Bern-Belp und Lugano-Agno erleiden ähnliche Schicksale. Sie befinden sich im Sinkflug und sollen durch Finanzspritzen der öffentlichen Hand aufgepäppelt werden. Gestern hat die Stadt Lugano als Mehrheitsbesitzerin ihre Pläne für einen Relaunch des Airports vorgestellt. Lugano-Agno verfügt nur noch über einen einzigen Linienflug (nach Zürich). Die stets schlecht ausgelastete Verbindung zwischen Lugano und Genf entfiel als Folge des Konkurses der Darwin-Airline Ende 2017 und konnte bis heute nicht durch einen neuen Carrier ersetzt werden. Ironischerweise war die Berner Skywork als aussichtsreichster Kandidat zur Übernahme dieser Verbindung im Gespräch. Doch sie machte selbst Pleite. Nun soll eine Kapitalerhöhung stattfinden, und der Kanton Tessin soll seinen Anteil an der Lugano Airport SA (LASA) von 12,5 auf 40 Prozent steigern. Zudem sind in einer ersten Tranche Investitionen der Stadt Lugano in Höhe von 5 Millionen vorgesehen. Der Stadtrat von Lugano beruft sich in seiner Strategie auf einen Masterplan des «Center for Aviation Competence» der Uni St.Gallen. In diesem wird dem Flugplatz Zukunftspotential in Bezug auf Beschäftigung und als Alternative zu anderen Verkehrsmitteln auf Strasse und Schiene eingeräumt. Quelle: ‚Aargauer Zeitung‚.

Samedan: konkretere Ausbaupläne

Im vergangenen Sommer haben die Betreiber des Regionalflughafens Samedan die Ausbaupläne erstmals präsentiert. Gebaut werden soll beispielsweise ein neuer Tower, neue Hangars und eine neue Abflughalle. Der Baubeginn ist für 2021 geplant. Nun ist klar, wie das Projekt im Detail aussieht. Neben den neuen Gebäuden wollen die Betreiber unter anderem auch eine Verlängerung der Piste ermöglichen. Dies allerdings nur als Option für die Zukunft. Derzeit sei eine Verlängerung nicht geplant. Projektiert ist auch der Zaun rund um den Flugplatz, über den im Engadin seit Jahren diskutiert wird. Widerstand dagegen kam aus der lokalen Politik und von Landschaftsschützern vor Ort. Das Projekt liegt nun bei Bund, Kanton und der Gemeinde Samedan auf. Bis Anfang April sind Einsprachen möglich. Quelle: SRF.