Seit Beginn des Jahres arbeitet das Engineering-Team der Akaflieg an einer Neuauflage ihres neuesten Prototyps, der D-45. Das ehemals „Helene“ getaufte Projekt war ein Segler der Rennklasse, der durch den Einsatz neuer Materialien, sog. Prepregs, höhere Flugleistungen erreichen sollte. Aufgrund verschiedener Umständen, wie der Teamstruktur, die Coronapandemie oder einer geringeren erwarteten Leistungs-Steigerung durch Prepregs als ursprünglich gedacht, wurde sich im letzten Jahr gegen eine weitere Verfolgung des Projekts in seiner ursprünglichen Form entschieden.
Das bedeutet, dass sie sich seitdem auf der Suche nach einem neuen Projekt-Schwerpunkt befanden. Erst wurde ein Wellenflugoptimierter Prototyp als neue Projektidee verfolgt. Es wurde im späteren Verlauf jedoch klar, dass sich unter der Einschränkung der maximalen Mindestanfluggeschwindigkeit von 80 km/h keine drastische Verbesserung von Wellenflugperformance darstellen kann. Seitdem (Herbst 2023) wird die aktuellste Version des Projekts verfolgt. Die D-45 „Ceres“ soll ein simples 15 m Flugzeug der Rennklasse werden, bei dem versucht wird, einen bereits bekannten Rumpf mit neuen Flächen auszustatten. Das Design ist zeitgemäß und soll vor allem Fokus auf den Konstruktions- und Prototyping-Prozess legen.
Anhand der daraus entstehenden Erfahrung soll eine ausführliche Dokumentation dabei helfen, Wissen in der Akaflieg zu sammeln und zu halten, was eines der Hauptergebnisse dieses neuen Prototyps wird. Zusätzlich dazu wurden schon erste Schritte darin gemacht, Hürden für das Prototyping von Segelflugzeugen abzubauen. Ein im Rahmen von einer Studienarbeit erprobtes neues Fertigungsverfahren, bei dem XPS-Schaum als Formbaumaterial verwendet wird, soll Kosteneinsparungen von bis zu 95 % zu gewöhnlichen Formbaumaterialien versprechen. Zusätzlich dazu haben sie ihr Wissen zum aerodynamischen Auslegungsprozess durch eine weitere Studienarbeit vertiefen können. Beim Simulieren und Optimieren von Laminarprofilen ist dabei auch eine sehr vielversprechende aerodynamische Auslegung entstanden. Sowohl die Ergebnisse zum Formbauprozess als auch die Ergebnisse zum aerodynamischen Auslegungsprozess werden zusätzlich durch weitere Studienarbeiten validiert, die jetzt gerade anlaufen.
Bei der D-45 „Ceres“ geht es nicht primär um das dabei entstehende Flugzeug, sondern um das Wissen und die Erfahrungen, die bei dem Konstruktions- und Fertigungsprozess gemacht werden. Damit soll ein stabiler Grundpfeiler gelegt werden, um weitere Prototypen des gleichen Typs mit interessanten Modifikationen realisieren zu können.
Weitere Updates zu der D-45 „Ceres“ wird es in Zukunft zu lesen geben, oder auch auf Instagram. In zwei weiteren Artikeln wird sich das Engineering-Team der Akaflieg mit den Themen der bereits absolvierten Studienleistungen beschäftigen. Zusätzlich dazu werden viele kleine Updates zum aktuellen Stand folgen. Quelle. ‚akaflieg.tu-darmstadt.de‚.