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Erstflug der AS 33 Me

Um 11.33 Uhr Ortszeit war es endlich soweit, die AS 33 Me startet erstmals vom Werksflugplatz Huhnrain. Geflogen wurde sie dabei von Tobias Mörsel, einem der Schleicher-Ingenieure. Der erste Start der AS 33 Me erfolgte im Flugzeugschlepp, um das Flugzeug und das elektrische System zunächst ausgiebig in der Luft zu testen. In sicherer Höhe überprüfte Tobis Mörsel das Triebwerk mit verschiedenen Powersettings und über den gesamten Geschwindigkeitsbereich auf ordnungsgemäße Funktion.

Nachdem Tobias mit einem Lächeln zurückkehrte, war alles bereit für den ersten Eigenstart der AS 33 Me. Leistungshebel nach oben und los gings. Auch hier übertraf die AS 33 Me die Erwartungen. Trotz böigen Winds beschleunigte die AS 33 Me zügig und ließ sich das höhere Gewicht des elektrischen Antriebs nicht anmerken. Dank der Wölbklappen hob die AS 33 Me sogar noch früher als ihre Schwester, die AS 34 Me, ab und zeigt direkt nach dem Abheben, wieviel Kraft in ihr steckt. Nach nicht einmal vier Minuten waren 600 m erreicht und die AS 33 Me konnte durch die Rhön pilotiert werden. Quelle: ‚Alexander Schleicher Flugzeugbau‚. Video.

AS 35 Mi – 20m pure Unabhängigkeit

Die AS 35 Mi ist das nächste Hochleistungssegelflugzeug aus unserem Hause, welches von den neuesten aerodynamischen Erkenntnissen und Erfahrungen der letzten Jahre profitiert. Mit der AS 33 wurde eine neue Epoche der Flügelprofiloptimierung eingeläutet und der Beweis angetreten, dass es möglich ist ein Segelflugzeug mit hervorragenden Flugeigenschaften zu realisieren, welches zudem mit bislang unerreicht hohen möglichen Flächenbelastungen immer noch sehr gute Steigleistungen erreicht. Mit solchen hohen Flächenbelastungen lassen sich fantastische Schnellflugleistungen realisieren, was zu immer höheren Vorfluggeschwindigkeiten führt.

Somit wird der niedrigere Geschwindigkeitsbereich, in dem gerade Segelflugzeuge mit großen Spannweiten bislang punkten konnten, immer nebensächlicher. So ist schon längere Zeit die beste Gleitzahl als Maß für die Leistung eines Segelflugzeuges ein Wert vergangener Tage. Neue Rechenmodelle und CFD Simulationen ermöglichen die Grenzen des Machbaren immer weiter zu optimieren. Unsere Antwort darauf ist ein neu entworfener 20 m Flügel, welcher auf Basis der jüngsten aerodynamischen Erkenntnisse die wichtigsten Punkte vereint; sehr gute Leistungen im Hochgeschwindigkeitsbereich und harmonische Kreisflugeigenschaften bei sehr hohen Flächenbelastungen.

Die AS 35 Mi in der 20 m Version hat eine Flügelfläche von 11,75 m² und kann damit, bei einer maximalen Abflugmasse von 730 kg, eine Flächenbelastung von über 62 kg/m² erreichen. Diese Auslegung in Kombination mit unserem Wankeltriebwerk und dem lenkbaren Einziehspornrad, sorgt für ein gutes Handling am Boden und ermöglicht absolute Unabhängigkeit. Dank der Anwendung von modernen Rechenprogrammen und immer hochwertiger Materialen bleiben die Gewichte der Einzelkomponenten auf einem vergleichsweise gut zu handhabbarem niedrigen Niveau. Das zu erwartende Leergewicht lässt daher auch eine Version mit 18 m Spannweite zu und somit das konkurrenzfähige Fliegen in einer weiteren Wettbewerbsklasse.

Der perfekte Allrounder
Die hohe Grundausstattung macht die AS 35 Mi zum perfekten Gesamtsystem. Sie umfasst Extras wie beispielsweise das elektrische Wasserballastsystem, die Cockpitabsaugung, Flügelrädchen oder die Acryllackierungen, welche sonst nur als Option erhältlich waren. Durch ihre optionalen Extras wie die Mückenputzergaragen, Solarzellen, 18 m Außenflügel, LED – Blitzlicht in der Seitenflosse oder die Lederausstattung bleibt sie weiterhin anpassbar auf jeden Hobby- oder Wettbewerbspiloten. Der perfekte Allrounder für Spaß am Wochenende oder den Kampf um die Weltspitze. Quelle: ‚Alexander Schleicher, Flugzeugbau‚.

AERO 2022 ohne Schleicher

Schleicher Flugzeugbau wird dieses Jahr entgegen der bisherigen Planung nicht auf der AERO 2022 in Friedrichshafen vertreten sein. Gemäss Angaben auf der Webseite hat die Firma diese Entscheidung aus verschiedenen Gründen in letzter Minute getroffen.
Ein Faktor soll die Verlegung der Segelflugausstellungsfläche von der üblichen Halle A1 in die kleinere Halle B4 sein. Der zweite Grund sei der späte Termin der Messe. Für begeisterte Segelflieger ist zu diesem Zeitpunkt die Saison bereits gestartet und das Wetter ist ideal zum Segelfliegen. Dadurch muss mit wenigen interessierten Segelflugbesuchern gerechnet werden. Aufgrund dieser beiden Faktoren hat Schleicher entschieden, dieses Jahr nicht an der AERO teilzunehmen. Die Firma plant jedoch verschiedene Events, um interessierten Segelfliegern und jungen Luftsportlern Flugzeuge und Team näher zu bringen.

So weit die Flügel tragen

In der Rhön baut das Unternehmen Alexander Schleicher seit 95 Jahren Segelflugzeuge. Ein neuer, hochmoderner Segler kostet gut 200.000 Euro. Beim Start hilft ein Wankelmotor. Beeindruckend sind sie, diese erhaben wirkenden Segelflugzeuge mit mächtigen Spannweiten jenseits der 20 Meter. Es sind die Gleiter der sogenannten Offenen Klasse, einer Art Formel 1 der Lüfte, in der es, was die Spannweite betrifft, keine Grenzen nach oben gibt. Berühmt wurden die majestätisch zwischen Himmel und Erde schwebenden Giganten durch das Flugzeug des im Februar verstorbenen Hans-Werner Grosse – die Eta, die überaus breite Schultern hatte. Die 30,90 Meter Spannweite dieses Großseglers, der im Jahr 2000 zu seinem Erstflug startete, waren Rekord. Es gab nur drei Maschinen dieses Typs, der vor allem mit einer Eigenschaft beeindruckte: der Gleitfähigkeit. Die Eta protzte mit einer Gleitzahl von 70, was bedeutet: Aus einem Kilometer Höhe kam sie, ohne zwischendurch steigen zu müssen, 70 Kilometer weit. Zum Vergleich: Ein Airbus A340 schafft ohne Motorenschub 16 Kilometer.

Aus Poppenhausen am Fuße der Wasserkuppe werden nun neue Signale gesendet. In der weiten Hügellandschaft der Rhön ist der älteste Segelflugzeughersteller der Welt beheimatet: Alexander Schleicher. Dort wird derzeit eine Maschine entwickelt, die bei einer Spannweite von 20 Metern, dem Minimum in der Offenen Klasse, für Wirbel sorgen soll: die AS 35 Mi. Die letzten beiden Buchstaben stehen für die Motorisierung und das Einspritzsystem. Denn auch Segelflugzeuge können Motoren haben. Die AS 35 Mi wird dank eines 56 PS starken Wankelmotors eigenstartfähig sein. Aggregat und Propeller klappen im Bedarfsfall aus dem Rumpf der Maschine und ziehen das je nach Wasserballastmenge bis zu 730 Kilogramm schwere Flugzeug in den Himmel. Oder sie ermöglichen die Rückkehr zum Heimatflugplatz, sollte dem Piloten dann doch einmal die Thermik ausgehen.

Bei Alexander Schleicher wird das neue Flugzeug derzeit mit einem neuen Rechenmodell und einer CFD (Computional Fluid Dynamics)-Simulation erprobt. „Diese Rechenmodelle bewegen sich sehr nahe an der Wirklichkeit“, sagt Patrick Wenzeck, der Marketingchef des hessischen Traditionsbetriebes, der im kommenden Jahr 95 Jahre alt wird. Der Gründer des Betriebs, Alexander Schleicher, baute 1927 sein erstes Flugzeug. Der Name des Geräts, mit dem der 1968 verstorbene Schleicher beim Rhön-Segelflugwettbewerb gewann: „Hol’s der Teufel“. Das Preisgeld bildete die Basis für den Kauf der ersten Werkstatträume. Heute arbeiten 115 Angestellte bei Alexander Schleicher. Für die Entwicklung neuer Projekte wie der AS 35 Mi sind fünf Menschen verantwortlich. Ob ein neues Flugzeug auch das kann, was die Ingenieure errechnet haben, wird quasi vor der Haustüre getestet. Denn Schleicher verfügt hinter den Fertigungshallen über ein eigenes Flugfeld samt Schleppflugzeug.

Spannweite ist zwar die Zauberformel, mit der es Segelflugzeugen ermöglicht wird, weit zu gleiten. Aber im Alltagsbetrieb haben die weißen Riesen der Lüfte Nachteile. In der warmen, aufsteigenden Luft müssen sie bei „Kurbeln“ genannten Kreisen weiter ausholen, im Gleitflug sind sie langsamer als die mit kürzeren Flügeln bestückte Konkurrenz, deren Tragflächen der vorbeiströmenden Luft wesentlich weniger Widerstand entgegenstemmen als beispielsweise die einer Eta. Diese hat vor allem bei schwierigen Thermikbedingungen Vorteile, da der Pilot durch die größere Reichweite beim Gleiten mehr Chancen hat, den nächsten Aufwind zu finden. Bei normalen Bedingungen sind aber moderne Segelflugzeuge mit weniger Spannweite den sogenannten „Langohren“ überlegen. Quelle: ‚FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung‚.

AS 34 Me: elektrische Unabhängigkeit

Alexander Schleicher publiziert auf seiner Internetseite ein nächstes Informations-Häppchen zum Elektro-Standardklasse-Einsitzer AS 34 Me: „Ein wettbewerbstaugliches 15m Standardklasse-Segelflugzeug mit den in dieser Kategorie üblichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards, kombiniert mit einem kraftvollen Elektroantrieb, eröffnet neue Möglichkeiten für Hobbypiloten und Vereine – auch mit 18m Spannweite. Durch die Anpassung eines bewährten Standardklasse-Seglers auf den bereits in der ASG 32 El verwendeten Elektroantrieb entsteht ein Eigenstarter, der dank intuitiver Bedienung des Triebwerkes und den gutmütigen Flugeigenschaften des Seglers das Fliegen zu jeder Zeit zum Vergnügen macht“.