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Neue Chancen für kleine Flughäfen

In elektrischen Flugzeugen sieht der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (CDU) die Zukunft für Flüge unter tausend Meilen. Das heißt, für innerdeutsche und europäische Strecken. „Ich möchte, dass Deutschland die Nummer Eins wird beim elektrischen Fliegen“, sagte Jarzombek in Anspielung auf die Entwicklung der E-Autos, bei der Deutschland hinterherhinkt. Das soll sich unter anderem mit Projekten wie der Dornier 328 nicht wiederholen. In Leipzig wird eine Neuauflage des Flugzeuges mit 39 Sitzen gebaut, die mit hybrid-elektrischen Antrieben ausgestattet werden kann. Geplanter Produktionsstart ist 2023. Zehn Jahre etwa wird es noch dauern, bis diese E-Flugzeuge im Regionalverkehr eine Rolle spielen, schätzen Wissenschaftler. Vertreter der Unternehmen glauben, dass es schneller zu schaffen ist. Jarzombek sieht in der Elektro-Fliegerei eine neue Chance für die 400 kleinen Flugplätze in Deutschland. Die leisen Elektro-flieger könnten sich dort etablieren und als Zubringer für Langstreckenflüge und Brücke zu anderen Verkehrsmitteln dienen. So könnten kleine Flugzeuge beispielsweise Lücken im ICE-Netz überbrücken. Verkehrslandeplätze könnten sich zu Knotenpunkten weiterentwickeln, die verschiedene Verkehrsmittel miteinander verbinden. Die fortschreitende Automatisierung bei Kleinflugzeugen, die den zweiten Piloten künftig überflüssig machen soll, könnte solche regionalen Verbindungen auch wirtschaftlich machen. In Brandenburg gibt es zehn solcher Verkehrslandeplätze. Die Elektrofliegerei ist nur ein Teil der Veränderungen, vor der die Branche steht. Sie reichen von neuen Treibstoffen, die aus Wasserstoff und Kohlendioxid gewonnen werden, über neue Konstruktionen bis hin zur Veränderung von Flugrouten. Ziel ist, Kohlendioxid einzusparen und insgesamt klimafreundlicher zu werden. Der deutsche Triebwerkshersteller MTU beispielsweise setzt bei neuen Antrieben besonders auf die Brennstoffzelle und auf Wasserstoff. Zugleich arbeitet die Branche an der Verbesserung der aktuellen Triebwerke. Moderne Antriebe würden bereits zehn bis 15 Prozent Kohlendioxid einsparen, heißt es. Lars Wagner von MTU kündigt bis 2040 „revolutionäre“ Antriebe an, die noch einmal bis zu 40 Prozent CO2 sparen sollen. Das klimafreundlichere Fliegen hat allerdings seinen Preis. Alternative Treibstoffe sind etwa dreimal so teuer wie Kerosin. Wie sich die Preise für Flugtickets entwickeln, könne derzeit niemand sagen, meint Rolf Henke vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Er geht von steigenden Preisen aus. „Das werden wir uns leisten müssen.“ Quelle: ‚MOZ.de‚. Bild: ‚Airportpark Berlin Neuhardenberg‚.

Neuhardenberg: Stagnation ohne Instrumentenflug

„Ziel ist es, das Gelände für Märkisch-Oderland und Brandenburg zu entwickeln“, sagt Uwe Hädicke, der für den Airport Neuhardenberg eingesetzte Geschäftsführer. Immerhin habe man hier eine Start- und Landebahn, die mit 2400 Metern Länge die letzte ihrer Art ausserhalb Berlins ist. Wäre der BER schon eröffnet, wäre einiges einfacher, fügt er an. Stattdessen herrscht Stagnation. Schließlich könnten in der Halle Maschinen wie Airbus A 320 und Boeing 737 untergestellt und gewartet werden – was gutes Geld einbrächte. Da bislang aber nur Sichtflug möglich ist, landen solche großen Flugzeuge hier nicht. Seit Jahren kämpft der Flugplatz Neuhardenberg um die Genehmigung für Starts und Landungen via Instrumentenflug (GPS). „Das erhöht die Flugsicherheit für uns auf dem Boden und für die Piloten am Himmel, egal ob im Jet oder im Ultraleichtflugzeug“, erklärt Hädicke. „Wir werden hier kleingehalten“, schimpft er. 2018 habe man mit der Oberen Luftfahrtbehörde Gespräche neu aufgenommen. Mehr im Bericht von ‚moz.de‘.