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Motoren-Invasion im Museum

Die Motoren-Ecke im deutschen Segelflugmuseum mit Modellflug auf der Wasserkuppe hat Zuwachs bekommen. Die einzige BMW-8026-Strahlturbine, welche einst die Hütter H30TS antrieb, ist dazugekommen.

Wolf Hirth formulierte bereits in den 1920er Jahren seine Ideen zu einem „Motorsegler“, der einen versenkbaren Propeller hat und somit ein uneingeschränktes Segelfliegen ermöglicht. Nach einigen Ideen mit Aufsatzmotoren und festen Propellern entwarf Ulrich Hütter in den späten 1930er Jahren den Hirth Motorsegler „Mose“ oder Hi 20. Die Arbeiten liefen während des Krieges nebenher weiter, und zeigten so das erste Segelflugzeug mit Klapptriebwerk, also mit einem voll versenkbaren Propeller an einem Mast.

Unvorstellbar, aber der Motor und der Mast dazu überlebten den Krieg und wurden dem Museum von der Firma Wolf Hirth, Nabern, als Dauerleihgabe überlassen. Welch ein Meilenstein! Der ehemalige Wolf Hirth-Mitarbeiter baute ein unglaublich detailgetreues Modell des „Mose“ nach, welches er dem Museum überlies. So kann nun neben dem Originalmotor an einem Modell des „Mose“ genau studiert werden, wie das einmal aussah.

Neueste Technologie zeigt der FES-Antrieb, den der Firmengründer Luka Žnidaršič dem Museum überlassen hat. Es handelt sich dabei um den Prototyp mitsamt Bedieneinheit und (Dummy-)Batterie.

Paten für neue Austellung gesucht

Das deutsche Segelflugmuseum mit Modellflug möchte in den kommenden Monaten diese Ausstellung mit viel ehrenamtlichem Engagement neu gestalten. Für die Grafik braucht es jedoch Profi-Unterstützung, hierfür wird nach einem Paten gesucht. Die Kosten sollen bei ca. 2.500€ liegen. Über Ihre Unterstützung freut sich das Team vom deutschen Segelflugmuseum. Quelle: ‚segelflugmuseum.de‚.

Flug nach Frankreich mit dem G109

Nach gründlicher Vorbereitungszeit und einigem Lernaufwand unter anderem bezüglich Flugplänen und Zollformalitäten geht es am 13.07.22 morgens los. Mein erster Flug mit dem G109 nach Frankreich. Bei ruhigem Wetter mit vorerst stahlblauem Himmel starten wir pünktlich wie vorgesehen auf LSZI. In Pontarlier LFSP landen wir für den Zoll. Keiner da, auch kein Zöllner. Und es gibt offiziell keine Landegebühr, nur ein grosses Startlistenbuch. Sehr bald merken wir, dass die Angabe über die Entfernung der Verpflegungsmöglichkeiten zum Flugplatz in Autominuten und nicht zu Fuss angegeben ist. Wir gönnen uns trotzdem einen Imbiss in einem Lokal mit Drive In. Um 14 Uhr fliegen wir zurück über die Grenze in die Schweiz in Richtung Martigny. Dann in passender Höhe zum Col Ferret und weiter zum kleinen Sankt Bernhard. Neben Basel Info, Geneva Info gehts jetzt funktechnisch weiter nach Milano Info und schliesslich zu Marseille Info.

Auf den Bergen gibt es kaum Schnee und die Wolken aus Italien drücken nach oben. Die grauen Felsen und die wenigen Gletscherrestchen stimmen uns nachdenklich. Trotz der Tour de France, die heute über den Galibier radelt, gelingt es uns, unser Tagesziel St. Crépin nach einem ziemlich wilden Ritt im Final zu erreichen. Das Flugplatzteam freut sich über unerwarteten Besuch und man erzählt sich den neuesten Klatsch. Später tanken wir mit einem ewig langen Schlauch, zahlen, parkieren weit weit weg vom C Büro und binden den Flieger zur Sicherheit an. Fliegende Hüte und fliehende Karten gehören hier am Abend oft dazu. Es herrscht eine satte Brise. Um 17 Uhr geniessen wir im angrenzenden Campingplatz ein leckeres Eis und einen Kaffee.

Gegen 18 Uhr spazieren wir ins Dorf St. Crépin, um unsere Gastgeberin Sarah zu finden. Die Beschreibung ist perfekt und wir finden die antike Tür des AirB&B auf Anhieb. An diesem Abend kommt das Dorf zusammen zur Soirée Espagnole. Die Hauptstrasse ist gesperrt, Musiker spielen auf einem Anhänger und rund 100 Leute sitzen auf Festbänken draussen und geniessen Sangria und Paëlla. Um ca. 00:30 Uhr kehrt die Stille ins Dorf zurück.

Nach einer ziemlich erholsamen Nacht starten wir am 14. Juillet die Vorbereitungen für den Rückflug. Das mit Freude erwartete Pain au chocolat gibt es leider nicht wegen einer fermeture exceptionell (Covid), dafür serviert uns der Wirt des Restaurants Gaulois einen Kaffee und ein ofenheisses Croissant. Nach dem Spaziergang auf den Flugplatz, wo wir Feldlerchen, einen Kuckuck und eine Nachtigall hören, verabschieden wir uns vom Flugplatzteam Michelle, Philippe und le Grand, die wir von unseren Alpensegelfluglagern im Frühling seit Jahren kennen. Wir entscheiden uns unter anderem aufgrund des Wetters, eine andere Route für den Heimweg zu nehmen. Diese führt nicht über die Berge, sondern über den Lac de Serre-Ponçon, Grenoble, an Chambery und Oyonnax vorbei wieder nach Pontarlier für den Zoll. Heute ist das tolle Clublokal in LFSP offen und wir können im Schatten auf den Zöllner warten, der nicht kommt. Über den Jura zurück nach LSZI ist es heute sehr bumpy, definitiv nichts für schwache Mägen. Nach der Landung sind wir froh, das alles gut gegangen ist, das Flugzeug super funktioniert hat, die Funkerei gut gelang, das Wetter passte und das zweitägige Abenteuer ein voller Erfolg war. Quelle: ‚Barbara & Sämi Lerch, SG Basel-Fricktal‚.