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Flug nach Frankreich mit dem G109

Nach gründlicher Vorbereitungszeit und einigem Lernaufwand unter anderem bezüglich Flugplänen und Zollformalitäten geht es am 13.07.22 morgens los. Mein erster Flug mit dem G109 nach Frankreich. Bei ruhigem Wetter mit vorerst stahlblauem Himmel starten wir pünktlich wie vorgesehen auf LSZI. In Pontarlier LFSP landen wir für den Zoll. Keiner da, auch kein Zöllner. Und es gibt offiziell keine Landegebühr, nur ein grosses Startlistenbuch. Sehr bald merken wir, dass die Angabe über die Entfernung der Verpflegungsmöglichkeiten zum Flugplatz in Autominuten und nicht zu Fuss angegeben ist. Wir gönnen uns trotzdem einen Imbiss in einem Lokal mit Drive In. Um 14 Uhr fliegen wir zurück über die Grenze in die Schweiz in Richtung Martigny. Dann in passender Höhe zum Col Ferret und weiter zum kleinen Sankt Bernhard. Neben Basel Info, Geneva Info gehts jetzt funktechnisch weiter nach Milano Info und schliesslich zu Marseille Info.

Auf den Bergen gibt es kaum Schnee und die Wolken aus Italien drücken nach oben. Die grauen Felsen und die wenigen Gletscherrestchen stimmen uns nachdenklich. Trotz der Tour de France, die heute über den Galibier radelt, gelingt es uns, unser Tagesziel St. Crépin nach einem ziemlich wilden Ritt im Final zu erreichen. Das Flugplatzteam freut sich über unerwarteten Besuch und man erzählt sich den neuesten Klatsch. Später tanken wir mit einem ewig langen Schlauch, zahlen, parkieren weit weit weg vom C Büro und binden den Flieger zur Sicherheit an. Fliegende Hüte und fliehende Karten gehören hier am Abend oft dazu. Es herrscht eine satte Brise. Um 17 Uhr geniessen wir im angrenzenden Campingplatz ein leckeres Eis und einen Kaffee.

Gegen 18 Uhr spazieren wir ins Dorf St. Crépin, um unsere Gastgeberin Sarah zu finden. Die Beschreibung ist perfekt und wir finden die antike Tür des AirB&B auf Anhieb. An diesem Abend kommt das Dorf zusammen zur Soirée Espagnole. Die Hauptstrasse ist gesperrt, Musiker spielen auf einem Anhänger und rund 100 Leute sitzen auf Festbänken draussen und geniessen Sangria und Paëlla. Um ca. 00:30 Uhr kehrt die Stille ins Dorf zurück.

Nach einer ziemlich erholsamen Nacht starten wir am 14. Juillet die Vorbereitungen für den Rückflug. Das mit Freude erwartete Pain au chocolat gibt es leider nicht wegen einer fermeture exceptionell (Covid), dafür serviert uns der Wirt des Restaurants Gaulois einen Kaffee und ein ofenheisses Croissant. Nach dem Spaziergang auf den Flugplatz, wo wir Feldlerchen, einen Kuckuck und eine Nachtigall hören, verabschieden wir uns vom Flugplatzteam Michelle, Philippe und le Grand, die wir von unseren Alpensegelfluglagern im Frühling seit Jahren kennen. Wir entscheiden uns unter anderem aufgrund des Wetters, eine andere Route für den Heimweg zu nehmen. Diese führt nicht über die Berge, sondern über den Lac de Serre-Ponçon, Grenoble, an Chambery und Oyonnax vorbei wieder nach Pontarlier für den Zoll. Heute ist das tolle Clublokal in LFSP offen und wir können im Schatten auf den Zöllner warten, der nicht kommt. Über den Jura zurück nach LSZI ist es heute sehr bumpy, definitiv nichts für schwache Mägen. Nach der Landung sind wir froh, das alles gut gegangen ist, das Flugzeug super funktioniert hat, die Funkerei gut gelang, das Wetter passte und das zweitägige Abenteuer ein voller Erfolg war. Quelle: ‚Barbara & Sämi Lerch, SG Basel-Fricktal‚.