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Legendärer Segelflieger restauriert

Fast ein halbes Jahrhundert war die „Meise“ ein Wrack, dem Verfall geweiht. Bis ein paar Tüftler in Arnbruck im Bayerischen Wald den „Vogel“ restauriert und wieder in die Luft gebracht haben. Die „Meise“ ist ein inzwischen legendäres Segelflugzeug. Obwohl der Flieger oft gebaut worden ist, sind nur wenige davon als Museumsstücke erhalten geblieben, noch weniger sind überhaupt flugfähig. Umso stolzer sind David Hofmann und Johannes Fischer, dass ihnen die Restaurierung der „Meise“ gelungen ist und sie damit wieder abheben können. Die beiden Segelflieger haben in Arnbruck im Bayerischen Wald zusammen mit dem Tschechen Jiri Lenik den „Vogel“ restauriert und wieder in die Luft gebracht. „Ich hatte einfach Lust auf ein solches Projekt – irgendwas restaurieren, irgendwas, was vielleicht nicht jeder hat. Irgendwas, was toll fliegt, toll ausschaut, irgendwo noch einen geschichtlichen Hintergrund hat“, erzählt Pilot David Hofmann. Mehr als 4.000 Arbeitsstunden und über 20.000 Euro haben die Eigentümer der „Meise“ mit der internationalen Kennung F-CAJF in den Wiederaufbau des Seglers investiert. Ihre „Meise“ ist 73 Jahre alt, fast ein halbes Jahrhundert verfiel sie als Wrack. So mussten viele Teile des Fliegers neu konstruiert und zusammengefügt werden. Unter anderem stammt eine der beiden Tragflächen aus Deutschland, die andere wurde in Frankreich gebaut. „Das passt aber zusammen, ist legal und fliegt gerade aus“, lacht David Hofmann. Das Flugzeug wurde 1938 vom deutschen Konstrukteur Hans Jacobs konstruiert. Es sollte der Einheitssegler für den olympischen Wettbewerb im Jahr 1940 sein, deswegen wurden die Konstruktionspläne international verschickt. Die Olympischen Spiele in Helsinki wurden nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs abgesagt, Segelfliegen aus dem Olympiaprogramm gestrichen – dennoch wurde die „Meise“ meist unter anderen Namen in vielen Ländern anhand der Originalpläne nachgebaut. So auch das Flugzeug der beiden Arnbrucker, das als „Nord 2000“ im Jahr 1947 in Frankreich gebaut wurde. Die deutsche Konstruktion diente in vielen Ländern unter anderem auch als Schulungsflugzeug für angehende Militärpiloten. Mit ihrer aufwändig restaurierten „Meise“ waren die beiden Eigentümer inzwischen bereits bei Flug-Oldtimer-Treffen. Ihr Muster wird dort neugierig betrachtet, sogar Museen zeigen sich interessiert, wollen den Flieger kaufen. Die beiden Piloten wollen aber weiter über ihrem Heimatflugplatz in Arnbruck kreisen – schließlich musste ihre Meise ja fast ein halbes Jahrhundert lang als Wrack auf dem Boden stehen. Quelle: ‚BR24.de‚.