Schlagwort-Archive: Marokko

Rundreise Marokko vom 4. – 15. Mai 2024

Ein Reisebericht von Peter Bernardi, Andreas Lienbacher und Johann Schweighofer.

Im September 2023, während eines Clubabends des LSV Salzburg, entstand der Plan für eine besondere Rundreise. Franz, ein erfahrener Fliegerkollege, brachte die Idee auf, dass eine Landung in LXGB (Gibraltar) oder GMTT (Tanger) recht nett wäre. Am Abend von Afrika aus die Lichter in Europa zu bestaunen.

Die erste Nachricht ging an die Mitglieder des Vereins, und es zeigte sich bald Interesse an der Reise. Doch nach und nach schrumpfte die Teilnehmerzahl aus verschiedenen Gründen wie Zeitmangel oder der Länge der Tour, sodass am Ende nur sieben Piloten in drei Flugzeugen übrigblieben. Die verbliebenen Teams setzten sich aus folgenden Personen zusammen:

  1. OE-DDD – Cessna 172 aus Graz: Franz und Dominik
  2. OE-KPS – Piper PA 28: Phil und Andi
  3. OE-KDS – Diamond DA 40: Juri, Hans und Peter

Das Team wurde zusätzlich von Rudi, Walter und Philipp unterstützt, die sich um die technische Ausstattung kümmerten. Die Flugzeuge waren gut vorbereitet: Es gab Schwimmwesten, Ersatzteile und Werkzeug, um für verschiedene Situationen gerüstet zu sein.

Die Reise begann in Salzburg (LOWS), wo die Flugzeuge am Abend zuvor startklar gemacht wurden. Früh am nächsten Morgen hob die Gruppe in Richtung Pontarlier in Frankreich ab. Der Flug führte entlang des Alpenhauptkamms und weiter nach Frankreich, wo die Piloten auf einem kleinen, unbemannten Flugplatz landeten. Dort gab es einen ersten Kaffee und Croissants – ein gelungener Start in das Abenteuer. Von dort aus ging es nach Carcassonne, einer Stadt in Südfrankreich. Die Piloten mussten sich durch tiefe Bewölkung kämpfen, bevor sie in der Sonne landeten. Die Stadtbesichtigung in der mittelalterlichen Altstadt und am Canal du Midi war eine schöne Abwechslung zum Fliegen.

Am nächsten Tag führte die Route nach Barcelona. Das Wetter war wieder eine Herausforderung, und die Piloten mussten Andorra meiden. In Sabadell, einem Vorort von Barcelona, kam es zu einer kleinen Verwirrung bezüglich der Parkposition, aber die Reise konnte ohne größere Probleme fortgesetzt werden. In Requena, dem nächsten Ziel, sorgte ein freundlicher Flughafenmitarbeiter für einen reibungslosen Transfer ins Hotel.

Nach Granada zog die Gruppe am dritten Tag. Hier war erneut ein Wolkenslalom nötig, um sicher zu landen.

Weiter ging es nach Tanger in Marokko, wo die Piloten zum ersten Mal afrikanischen Boden betraten. Der Flug verlief ohne größere Zwischenfälle, auch wenn die Zoll- und Passkontrollen in Tanger etwas langwierig waren. Die ursprünglich geplante Landung in Gibraltar wurde aus Kostengründen verworfen.

Am vierten Tag flog die Gruppe nach Casablanca. Der Flug verlief ruhig, auch wenn die Kommunikation auf Englisch mit den marokkanischen Fluglotsen eine Herausforderung darstellte. Die Piloten wurden in Benslimane, einem der drei Flugplätze in Casablanca, von der lokalen Fliegergemeinschaft freundlich empfangen.

Am fünften Tag ging es nach Marrakesch. Die Einreiseformalitäten nahmen erneut viel Zeit in Anspruch, aber der Flug verlief reibungslos. Ein flugfreier Tag folgte, an dem die Piloten Kamelreiten gingen und die Souks in Marrakesch erkundeten.

Am siebten Tag führte die Reise nach Jerez und Sevilla, wo die Piloten mit Turbulenzen und Seitenwind zu kämpfen hatten. Die Landung in Sevilla war aufgrund von Kommunikationsproblemen etwas kompliziert, aber schließlich konnten alle Flugzeuge sicher landen.

Der achte Tag brachte die Gruppe nach Portugal, wo sie entlang der Küste flogen und in Vilar de Luz landeten. Hier nutzten sie die Zeit, um die Umgebung zu erkunden.

Am neunten Tag ging es nach Pamplona, wo aufgrund der Wettervorhersagen die ursprüngliche Flugplanung geändert und direkt nach Reims geflogen wurde.
In Reims nutzten die Piloten den wetterbedingten flugfreien Tag für eine Stadtbesichtigung und den Kauf von Champagner. Schließlich ging es am elften Tag nach Augsburg, wo die Reise nach einem Flug entlang des Rheintals und durch Wolkenslaloms endete. Nach einer kurzen Zwischenlandung in Augsburg kehrten die Piloten nach Salzburg zurück.

Die Rundreise durch Marokko war eine ereignisreiche Tour mit vielen Herausforderungen und interessanten Erlebnissen. Die Piloten meisterten die Reise gut und kehrten mit vielen Eindrücken nach Hause zurück. Quelle:’aopa.at‘.

Mit dem Motorflieger von Altdorf nach Marokko

Es ist nicht der erste Versuch von Wendelin Hug und Holger Obergföll. Die beiden passionierten Piloten haben schon in den vergangenen Jahren vergleichbare Flugreisen unternommen. Dabei waren sie schon bis nach Istanbul oder Spanien geflogen. Ihr Flugzeug ist eine moderne zweisitzige Maschine vom Typ Diamond Katana DV20. Mit sparsamen 16 Litern kommen sie etwa 200 Kilometer in einer Stunde voran. Voraussetzung für einen erfolgreichen Flug ist eine gute Wetterlage, die den Piloten die Navigation nach Sichtflugregeln erlaubt. So manche Wetterlage hat den beiden schon einen Strich durch die Rechnung gemacht. “Das exakte Einhalten des geplanten Kurses ist gerade auf den langen Flügen mit über drei Stunden in der Luft ein wichtiger Punkt”, erzählt Holger Obergföll, der auch Fluglehrer der Fliegergruppe ist, “sonst kommt die ganze Treibstoffberechnung durcheinander.” Wenn sich Windverhältnisse ändern oder es beim Tanken zu Verzögerungen kommt, muss man sich bewusst für andere Optionen entscheiden. Eine gute Flugvorbereitung ist auch zur Erledigung der Zollformalitäten erforderlich. Schließlich fliegt das Duo beim Überqueren der Meerenge von Gibraltar außerhalb der Europäischen Union. Dafür wird bereits in Lissabon beim Stopp die Freigabe für den Weiterflug nach Tanger in Marokko eingeholt. Dort geht es dann ins märchenhaft Fès im Landesinneren. Von dort aus wollen die Piloten einige Tagesreisen mit dem Flugzeug unternehmen und berühmte Städte wie Casablanca anfliegen oder das Atlasgebirge erkunden. Die Rückreise muss dann ebenfalls wieder genau geplant und den Wetterbedingungen angepasst werden. Die Route verläuft eher durch den Süden Spaniens an der Mittelmeerküste entlang. Quelle: ‘Badische Zeitung‘.