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Flexiblere Luftraumnutzung in Deutschland

Die Luftraumnutzung wird in diesem Jahr im Bereich um einige Regional- und Großflughäfen durch nur noch temporär aktivierte Lufträume deutlich flexibler und gibt der Allgemeinen Luftfahrt mehr Bewegungsfreiheit. In den vergangenen Jahren wurde das Prinzip der Luftraumaktivierung in Abhängigkeit von der Anflugrichtung bereits bei der Sanierung der Hauptstartbahn in Köln/Bonn und im Regelbetrieb im letzten Jahr bereits am Flughafen Leipzig erprobt. Dieses Prinzip bedeutet vereinfacht ausgedrückt, dass die entsprechenden TMZ oder C/D Lufträume nur noch im Bereich der jeweils aktuellen Anflugrichtung und oberhalb des Flughafens aktiviert werden. Die jeweilige Abflugseite wird zu großen Teilen deaktiviert, da diese aufgrund der großen Steigraten und Abflugverfahren der abfliegenden Jets im Höhenband unter FL100 nicht benötigt wird.

In Berlin werden die zur BER-Eröffnung etablierten HX-Sektoren erweitert, der Aktivierungsstatus wird auf einer eigenen VFR-ATIS bekannt gegeben. Grundsätzlich ist hier aufgrund der momentan niedrigen Verkehrszahlen durch Corona auch eine Deaktivierung aller HX-Elemente gleichzeitig möglich.

Diese Lufträume sind bzw. werden hinter der Luftraumklassifizierung auf der ICAO-Karte mit einem (HX) gekennzeichnet. Die Aktivierung bzw. Deaktivierung der Lufträume erfolgt automatisch durch die Flugsicherung in Abhängigkeit der Anflugrichtung und muss nicht beantragt werden. Der Aktivierungsstatus der jeweiligen Lufträume kann entweder über FIS oder den lokalen Tower erfragt werden und wird auch als Rundfunksendung per ATIS des Flughafens oder per eigener „VFR-ATIS“ bekannt gegeben. Dabei gilt, wie bisher bei HX-Lufträumen auch: Ist der Stauts nicht bekannt oder kann nicht in Erfahrung gebracht werden, ist der Luftraum als aktiv zu betrachten. Innerhalb des HX-Luftraums ist Hörbereitschaft auf der entsprechenden Frequenz zu halten, um ggf. über eine Aktivierung und das nötige Verlassen des Luftraums informiert zu werden. Die Vorlaufzeiten für eine Luftraumaktivierung sind mit mindestens 10 Minuten bemessen, so dass in jedem Fall ausreichend Zeit bleibt, um den Luftraum zu verlassen oder alternativ eine Freigabe für den Verbleib einzuholen.

Diese Lösungen hat der DAeC gemeinsam mit DFS und anderen Verbänden erarbeitet, um die Luftraumnutzung freier und sicherer zu gestalten. Neben dieser kurzen Übersicht sind die detaillierten Regelungen zu den einzelnen Lufträumen in der NFL 1-2156-21 zu finden. Ab dem 25. März 2021 sind neue bzw. erweiterte HX-Regelungen an den Flughäfen Berlin, Hannover und Leipzig vorgesehen. Quelle: ‚Deutscher Aeroclub‚.

Ein Sonderfall ist der Flughafen Erfurt. Hier wird künftig ein neuer TMZ Luftraum nur bedarfsweise für einzelne IFR An- und Abflüge aktiviert.
In Hannover wird die umlaufende TMZ ebenfalls in das HX-Modell überführt.
In Leipzig wird zusätzlich zum bisherigen D(HX) Luftraum auch die TMZ in das HX-Modell überführt.

Leipziger Flugplatz wird Strom-Tanke

Zwischen Neuer Messe und B 2 verwildert auf 28’531 Quadratmetern ein Stück Leipziger Luftfahrtgeschichte: der alte Flughafen Mockau. Lange Zeit war unklar, wie es dort weitergeht. Nun gibt es ein Konzept für Tower, Fliegerheim und Gelände. Das Unternehmen „Leipziger Ladepark“ will dort ab Herbst eine Strom-Tanke für E-Autos errichten. Unternehmensgründer Christian Werner (33): „Insgesamt sollen hier bis zu 200 Ladesäulen für E-Autos entstehen. Die Ladeplätze sollen mit Solaranlagen überdacht werden.“ Werner selbst kennt sich in der Automobilbranche aus, arbeitet derzeit noch für Porsche. „Neben Ladesäulen für private Nutzer wollen wir auch Ladeflächen für Lieferdienste oder Fahrdienstleister anbieten.“ Insgesamt soll der Bau des Ladeparks 4,5 Mio. Euro kosten. Werner: „1,5 Mio. Euro an Fördermitteln hat der Bund bereits bewilligt.“ Zeitgleich soll auch die Sanierung des Fliegerheims und des Towers starten. Werner: „Bisher gehört das Grundstück der NEG AG. Wir sind derzeit in Vertragshandlungen. Als Ladepark wollen wir das Grundstück erwerben, die NEG AG wird wohl die Gebäude behalten und sanieren.“ Sowohl im Tower als auch im Fliegerheim, zusammen 4’000 Quadratmeter groß, sollen u.a. Event- und Schulungsflächen entstehen. „Der Tower ist zudem der perfekte Ort für ein Restaurant oder eine Bar mit Dachterrasse“, schwärmt der Unternehmer. Ebenso soll ein Museum entstehen, in dem die Leipziger Luftfahrtgeschichte thematisiert wird. Werner: „Für alles müssen wohl um die 11,5 Mio. Euro investiert werden. Das Geld dafür kommt von Investoren, u.a. einem deutschen Solarparkbetreiber, Banken und aus Fördermitteln.“ Sein Traum: „Es wäre doch schön, wenn aus dem alten Luftschiffhafen ein Mobilitätsstandort der Zukunft wird.“ Quelle: ‚Bild.de‚.