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Aus dem Segelflugzeug in den Jet: erste Kampfpilotin Tschechiens

Es gibt Berufe, in denen Frauen weiterhin eine Ausnahme sind. Dazu gehören Kampf-Pilotinnen. Kateřina Hlavsová war im heutigen Tschechien die erste Frau, die Militär-Jets fliegt.

Der Stützpunkt der tschechischen Armee in Čáslav, rund 70 Kilometer östlich von Prag ist der Arbeitsplatz von Major Kateřina Hlavsová. Sie ist Kampfpilotin. Im Interview für Radio Prag International sagt sie, dass die Leute ganz schön staunen würden, wenn sie eine Frau in voller Militärpilotenmontur sehen. „Sie sind immer noch erstaunt. Aber das ist nicht nur hier in Tschechien so, sondern auch in den Staaten westlich von uns. Zwar gibt es dort mehr Kampfpilotinnen, das hat sich dort bereits etwas stärker eingebürgert. Dennoch schauen die Männer nicht nur hier, sondern auch bei den internationalen Übungen und sagen: Huch, sie haben eine Pilotin! Es ist halt immer noch nicht Standard, wir sind nur wenige Frauen.“

Und Kateřina Hlavsová betont, als Frau brauche es in ihrem Beruf eine grosse Überzeugungs-Kraft, um sich durchzusetzen. Dabei ist sie die einzige in der Familie, die einen Pilotenschein hat. In die Wiege gelegt wurde ihr das also nicht. Schon als Jugendliche hat sich Hlavsová in Männerdomänen durchgesetzt. So war sie Eishockey-Spielerin, und im ostböhmischen Pardubice ging sie zunächst auf ein Sportgymnasium. Zugleich war sie fasziniert vom Fliegen.

„Mich hat als Kind vor allem gereizt, an Bord eines Flugzeugs zu sein und aus der Höhe hinunter auf die Welt zu schauen. Dann bin ich zu Flugshows gegangen, bis ich eines Tages in Hradec Králové die Vorführung von Mirage-Kampfjets gesehen habe. Mich hat das ganz schön gepackt, als ich den Düsenjet fliegen sah und das starke Triebwerk bemerkt habe. Da habe ich mir gedacht, dass das echt stark ist und ich das auch ausprobieren will“, so die Pilotin.

Fliegen nicht nur als Hobby

Zuvor war Kateřina Hlavsová schon in einen Flugsportverein eingetreten. So wollte sie erst einmal die Steuerung eines Segelflugzeugs lernen, auch weil dies bedeutend billiger ist als im Fall einer motorgetriebenen Maschine. „Ich wusste, dass man entweder als Pilot für Verkehrsflugzeuge einer Airline arbeiten oder nur zum Spaß und als Hobby fliegen kann. Ich wollte den professionellen Weg einschlagen“, so Hlavsová.

Andere Mitglieder des Flugsportvereins mit demselben Ziel hätten deswegen als Stewards gejobbt, sagt die Majorin – um Geld für den Pilotenschein zu verdienen und zugleich mit dem Fliegen in Kontakt zu sein. Sie selbst sei aber noch Schülerin gewesen: „Weil ich professionelle Pilotin werden wollte, habe ich erst einmal die Schule gewechselt. Ich wusste, dass ich mehr Mathematik- und Physikunterricht brauchte, als ich auf dem Sportgymnasium hatte. Zudem ist das Flugwesen komplett englisch-sprachig. In allen drei Bereichen musste ich also zulegen, auch wenn dies sicher nicht meine Lieblingsfächer waren. Ich habe also an das klassische Gymnasium in Pardubice gewechselt, um für die Aufnahmeprüfungen entweder an eine zivile oder eine militärische Flugakademie vorbereitet zu sein. Damals gab es noch keine Möglichkeit für Frauen, sich zur Kampfpilotin ausbilden zu lassen.“

Doch das änderte sich wenig später. Hlavsová erfuhr davon über den Flugsportverein. Denn auch Kampfpilotenschüler seien dort vorbeigekommen und ebenso ausgebildete Piloten der tschechischen Armee. Gerade die Profis habe sie über deren Arbeit ausgefragt, erinnert sich Hlavsová. Und auch darüber, wie schwer es sei, an der entsprechenden Akademie aufgenommen zu werden. Also meldete sich die junge Frau sowohl bei der Militärakademie in Brno / Brünn an als auch an der Technischen Universität ČVUT in Prag, und zwar für das Studienfach „Leitung des Flugverkehrs“. Damit wollte sie sich nach eigener Aussage ebenso den zivilberuflichen Weg offenhalten. Doch es klappte an der Militärakademie. Hlavsová machte die Aufnahmeprüfung und wurde am 1. November 2002 dort aufgenommen. Wie aber wurde sie dort als Frau angenommen?

„Weder dort unter den Kommilitonen noch zuvor im Flugsportverein gab es viele Frauen. Zwar war ich an der Militärakademie in meinem Fach die einzige weibliche Studentin, allerdings hatte es in den anderen Fächern schon vorher welche gegeben. Allgemein nahm damals die Zahl der Frauen in der tschechischen Armee zu. Ich hatte Kommilitoninnen aus den Bereichen Leitung des Flugverkehrs, Flugverkehr, Stabs-Offizier sowie Technik. Es waren nicht viele, und ich denke, dass auch weiter die Zahl der Männer in der Armee überwiegen wird. Bei der Ausbildung hat mir das keinen Stress bereitet. Aber in den Flugausbildungszentren in Pardubice und in Náměšť nad Oslavou war das neu, weil es bis dahin eben noch keine Frau unter den Piloten gegeben hatte. Und natürlich auch hier auf dem Stützpunkt Čáslav“, so Kateřina Hlavsová. Quelle: ‚deutsch.radio.cz‚.

Schweizer Luftwaffe passt Angebot ihrer Vorführteams an

Um ihren Beitrag zu den Sparmassnahmen zu leisten, wird die Luftwaffe die Einsätze ihrer Vorführelemente reduzieren. Im Wesentlichen bezieht sich dies auf die Sistierung des F/A-18 Swiss Hornet Solo Display Teams und den Verzicht auf die Swiss Para Wings per 1. Januar 2025. Diese Massnahmen dienen auch dem Ziel, die Ressourcen auf die Einführung des neuen Kampfflugzeugs zu fokussieren.

Über das Jahr verteilt nimmt die Schweizer Luftwaffe seit Jahrzehnten mit ihren mittlerweile fünf Vorführteams an rund 50 Veranstaltungen und Vorführungen im In- und Ausland teil. Im Zusammenhang mit der konsequenten Umsetzung der Sparmassnahmen und Fokussierung auf die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit wird die Luftwaffe das Portfolio der Vorführteams ab 2025 anpassen. Konkret und unter Berücksichtigung der politischen Prozesse beziehen sich die Anpassungen auf folgende Punkte:

  • Die Patrouille Suisse soll bis 2027 auf dem F-5 Tiger weiterfliegen;
  • Das F/A-18 Swiss Hornet Solo Display wird per 1. Januar 2025 sistiert. Dies insbesondere deshalb, um die stark belastete F/A-18 Flotte konsequent auf die Einsätze und das Training der Piloten einzusetzen;
  • Auf die Swiss Para Wings wird ab 1. Januar 2025 verzichtet. Stattdessen zeigt die Fallschirm Aufklärer Kompanie 17 taktische Fallschirmsprünge an ausgewählten Anlässen;
  • Das Super Puma Display Team setzt in ihrem Programm vermehrt auf die Demonstration ihrer Fähigkeiten im taktischen Lufttransport;
  • Neu wird das PC-21 Solo Display als Vorführelement aufgenommen und an ausgewählten Anlässen eingesetzt. Dies mit dem Fokus, die moderne, zukunftsgerichtete Ausbildung der Schweizer Militärpilotinnen und -Piloten auf der PC-21 zu demonstrieren;
  • Das PC-7 TEAM bleibt unverändert bestehen.

Beitrag zu Sparmassnahmen der Gruppe Verteidigung

Mit diesen Anpassungen leistet die Luftwaffe einen weiteren Beitrag zur konsequenten Umsetzung der Sparmassnahmen der Gruppe Verteidigung. Darüber hinaus sollen die Massnahmen dazu dienen, die freiwerdenden Flugstunden zugunsten der Einsätze sowie Aus- und Weiterbildung der Pilotinnen und Piloten einzusetzen. Weitere entsprechende Massnahmen sind in Vorbereitung. Quelle: ‚vbs.admin.ch‚.