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Ju-52 soll 2023 wieder abheben

Nach dem Schlussbericht zum Absturz einer Ju-52 will das Flugunternehmen seine Piloten besser kontrollieren. Der Betrieb soll in zwei Jahren weitergeführt werden. Der Abschlussbericht zum Absturz einer Ju-52 am 4. August 2018 zeigte mehrere Mängel im Flugbetrieb der Ju-Air auf. Zwanzig Menschen verloren ihr Leben, weil das Flugzeug «hochriskant», in geringer Höhe, ohne Ausweichmöglichkeit und in einer gefährlich tiefen Geschwindigkeit geführt wurde. Die Ju-Air schreibt in einer Medienmitteilung dazu, man sei «froh, dass die direkten Unfallursachen klar aufgezeigt werden konnten». Der Unfall habe sehr viel Leid über eine grosse Zahl von Menschen gebracht – die JU-AIR bedauere das zutiefst.

Neben den Unfallursachen habe die Untersuchung auch weitere Mängel in der Organisation und bei der Qualitätssicherung offengelegt. Letzteres vermochte das Risikoverhalten «einer Gruppe von Piloten» nicht aufzudecken, heisst es weiter. Diese wichtige Erkenntnis werde bei der künftigen Selektion, Ausbildung und Kontrolle von Piloten mit einfliessen.

Offen sei die Frage einer fehlerhaften Schwerpunkteberechnung. Erste Abklärungen ergaben gemäss Ju-Air, dass dieser Fehler bereits 35 Jahre vor dem Unfall passierte und «seither zu keinerlei Problemen Anlass gab und wohl deshalb weder durch die Ju-Air noch durch die Aufsichtsbehörde entdeckt wurde». Sie dürfte aber dazu beigetragen haben, dass der Schwerpunkt des Flugzeuges zum Unfallzeitpunkt «um drei Tausendstel ausserhalb des zulässigen Bereiches» lag.

Flugbetrieb ab 2023 angestrebt
Mängel identifizierte die Untersuchung auch im Unterhalt der Ju-52. Dazu hält der Betreiber fest, dass das verunfallte Flugzeug regelmässig durch die Aufsicht inspiziert und seit 2010 nicht mehr beanstandet worden war. Es gebe auch keinen Hinweis darauf, dass ein technisches Problem zum Unfall beigetragen habe. Dennoch wurde die interne Unterhaltsabteilung der Ju-Air bereits nach einem Zwischenbericht der Sust 2019 aufgelöst. Die laufende Totalüberholung der Flugzeuge und der künftige Unterhalt wurden an externe Fachpartner ausgelagert. Die Totalüberholung habe ein technisch neuwertiges Flugzeug zum Ziel, welches danach wieder über viele Jahre sicher betrieben werden kann.

Das Ziel der Ju-Air ist es, Lehren aus dem Unfall in den künftigen Betrieb einfliessen lassen, um im Jahr 2023 wieder abheben zu können. Das Unternehmen werde dem Bundesamt für Zivilluftfahrt sämtliche Teile des künftigen Betriebs zur Prüfung vorlegen und unter anderem nachweisen, dass sie die Sicherheitshinweise der Sust umgesetzt habe, heisst es in der Medienmitteilung. Quelle: ‚Berner Oberländer‚.

JU-AIR organisiert sich neu

Die JU-AIR konzentriert sich künftig auf den Flugbetrieb ihrer drei historischen JU-52 als Kerngeschäft. Der Wartungsbetrieb wird geschlossen; der Unterhalt der Flugzeuge und Motoren wird an die JUNKERS Flugzeugwerke und einen externen Motorenpartner übergeben. Im Laufe der Reorganisation wird Mitbegründer und CEO Kurt Waldmeier die operative Leitung der JU-AIR in neue Hände legen. Parallel zur Grundüberholung ihrer drei historischen JU-52 unterzieht die Dübendorfer JUAIR auch ihre Organisation einer kompletten Erneuerung. Die Fluggesellschaft, welche zum Verein der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe (VFL) gehört, wird sich künftig auf den Flugbetrieb als Kerngeschäft konzentrieren. Die neue Organisation wird aus den Bereichen Operation (Piloten und Kabinenpersonal), Ausbildung und Sicherheit, Bodendienste (Passagiere, Einsatzplanung, Handling) und Administration bestehen. «Nicht nur die Flugzeuge, sondern auch die JU-AIR selbst wird komplett erneuert. Die JUAIR, die ab 2021 wieder fliegt, wird eine neue JU-AIR sein», sagt Kurt Waldmeier dazu. «Die neue JU-AIR konzentriert sich auf den eigentlichen Flugbetrieb, die Passagiere und die Freiwilligen.» Zwar steht die Reorganisation in keinem Zusammenhang mit dem Unfall vom vergangenen August, sagt Waldmeier, «aber die Erkenntnisse der noch ausstehenden Unfalluntersuchung durch die SUST werden in die neue Organisation und ihre Reglemente
mit einfliessen. Die JU-AIR wird aus dem Unfall weiter lernen.»

JU-AIR beginnt Grundüberholung ihrer JU-52

Die Arbeiten werden von zertifizierten Spezialunternehmen durchgeführt und sollen rund zwei Jahre dauern. Zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs im Frühling 2021 wird auch die Wartung der Flugzeuge neu organisiert. Nach mehreren Monaten Planung hat die Grundüberholung der historischen JU-52 der JU-AIR begonnen. Als Erstes werden die Flugzeuge und ihre Einzelteile digital vermessen, um dreidimensionale, computerisierte Baupläne herstellen zu können. Das Grossprojekt wird von den JUNKERS Flugzeugwerken durchgeführt, die dafür zahlreiche Spezialunternehmen aus dem In- und Ausland verpflichtet haben. Alle Arbeitsschritte werden vom Bundesamt für Zivilluftfahrt vor, während und nach der Durchführung begleitet. Am Ende der umfangreichen Arbeiten werden die drei Flugzeuge technisch praktisch neuwertig sein. Sämtliche sicherheitsrelevanten, tragenden Teile der Flügelkonstruktion werden aufgrund ihres Alters vorbeugend ersetzt. Da neue Teile für die achtzigjährigen Flugzeuge nicht mehr erhältlich sind, müssen hunderte von Einzelteilen durch dafür autorisierte Partner neu hergestellt werden. Dazu werden zuerst die Originalteile digital vermessen. Danach werden Bauteile wie Flügel, Leitwerke und Steuerung im Computer nachmodelliert. Mit diesen Daten werden dann die Einzelteile nachgebaut. Rund 90 Prozent der Flügelteile werden so ersetzt.

Ju-Air: keine kommerziellen Passagierflüge mehr

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL wird der Dübendorfer Ju-Air die Genehmigung für kommerzielle Passagierflüge entziehen. Die Ju-Air kann aber unter technischen und betrieblichen Auflagen weiterhin für ihre Vereinsmitglieder im privaten Rahmen Passagierflüge anbieten. Mit dieser Lösung will das BAZL den Weiterbetrieb auch grösserer historischer Flugzeuge grundsätzlich ermöglichen. Die Ju-Air-Oldtimer bleiben allerdings vorläufig am Boden, da diverse vom BAZL geforderte technische Massnahmen noch nicht vollständig definiert und umgesetzt sind. Quelle: BAZL.

Ju-Air will an Ostern wieder starten

Die Ju-Air ist optimistisch, den Betrieb am Osterwochenende wieder aufnehmen zu können. Doch verschärfte Vorschriften und das hohe Alter der Junkers Ju-52 könnten das Vorhaben verzögern. Im November hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) für die beiden verbliebenen Oldtimer der Ju-Air ein Flugverbot erlassen. Zum Grounding kam es, nachdem am Wrack des am 4. August 2018 am Piz Segnas abgestürzten Flugzeugs Korrosionsschäden entdeckt wurden. Wie lange das Grounding dauern wird, war damals unabsehbar. Daran hat sich gemäss Bazl-Sprecher Urs Holderegger grundsätzlich nichts geändert. Mehr im Originalbericht der ‚Neuen Zürcher Zeitung‚.