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Lancair-Evolution: Spiel im Höhenruder

Die US-Luftfahrtbehörde FAA untersucht derzeit Bedenken hinsichtlich beschädigter Höhenruders (Teilenummer 435-0004) bei Flugzeugen des Typs Lancair Evolution. Die Veröffentlichung erfolgte, nachdem bei einer Routineinspektion übermässiges Spiel am Steuerknüppel, bzw. in der Höhenruder-Steuerung festgestellt und bei der weiteren Untersuchung ein sichtbarer Schaden entdeckt wurde.

Die FAA empfiehlt eine detaillierte Sichtprüfung auf „Anzeichen von Rissen, Korrosion oder anderen Schäden sowohl innerhalb als auch im Bereich des Steuerknüppels“. Falls ein Schaden entdeckt wird, bittet die FAA um Meldung. Der Bericht sollte eine Beschreibung des Schadens, Fotos, empfohlene Inspektionstechniken zur Lokalisierung des Schadens, die Seriennummer des Flugzeugs, die Betriebszeit des beschädigten Teils und alle weiteren Informationen enthalten, die bei der Bewertung des Problems helfen könnten. Bilder und Fotos des betroffenen Teils sowie die Kontakt-Informationen der anfragenden Behörde sind hier im ACS (Airworthiness Concern Sheet) zu finden.

Die FAA nutzt Mitteilungen zu Lufttüchtigkeits-Bedenken, um potenzielle Sicherheitsrisiken an die Industrie zu kommunizieren, diese zu koordinieren und Informationen über spezifische Probleme zu sammeln, bevor daraus verpflichtende Lufttüchtigkeits-Anweisungen entstehen.

Blockiertes Höhenruder

Der kurze Instruktionsflug mit dem Segelflieger im Belpmoos endete im letzten September zwar mit einer sanften Landung. Doch der Pilot hatte beim Ausschweben das Gefühl, das Flugzeug sei kopflastig, als ob sich der Schwerpunkt zu weit vorne befände. Die Messung der Höhenruderausschläge ergab, dass das Ruder gegen oben «deutlich zu wenig Ausschlag» hatte. Als die vordere Sitzschale entfernt war, wurde eine Bride mit Ferritkern entdeckt, die das Gestänge für die Höhensteuerung behinderte und den vollen Ausschlag verunmöglichte. Es habe nicht rekonstruiert werden können, woher die Bride stamme oder wo sie befestigt sein sollte, steht im Sust-Bericht. Es sei denkbar, dass sie bei Wartungsarbeiten versehentlich in den Rumpf gefallen und im Laufe der Zeit oder während eines Fluges in die Position gerutscht sei. Der Fall verdeutliche, so die Sust, dass sich mit einer visuellen Überprüfung oder Tasten solche Probleme kaum erkennen liessen. Ausserdem könne nicht ausgeschlossen werden, dass während eines Fluges Fremdkörper durch Vibrationen oder Turbulenzen in eine Position rutschten, wo sie zu Einschränkungen führten. In der Vergangenheit hätten solche Gegenstände schon eine eingeschränkte Steuerung oder gar einen Kontrollverlust verursacht, führt die Sust an und erwähnt zwei Flugunfälle in der Romandie. Deshalb sei es nach einer Wartung sowie vor einem Flug wichtig, das Flugzeug nach losen Gegenständen zu überprüfen. Quelle: ‚Berner Zeitung‚.