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Herzversagen in der Luft

Es war ein tragisches Unglück, als im August ein Motorsegler nach einem dreistündigen Flug von Magdeburg in zwei Wohnhäuser in Lübbrechtsen im Landkreis Hildesheim einschlug. Zweimal sei das Flugzeug über dem Ort gekreist, bis es letztlich zu Boden stürzte. Wegen des vollkommen zerstörten Wracks war man vom sofortigen Tod des 79jährigen Piloten ausgegangen. Doch er starb wohl nicht durch den Absturz, wie ein Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) nun offenbarte. Einen Großteil seines Fluges sei der Pilot bereits tot gewesen.

Aus dem Bericht ist zu entnehmen, dass der Mann ein erfahrener Pilot gewesen sei, der viele Tausend registrierte Flugstunden habe vorweisen können. Mit seinem Motorsegler des Typs Scheibe SF 25 C war er am 26. August alleine um 14:59 Uhr vom Flughafen Magdeburg-Cochstedt (EDBC) gestartet. Während des Fluges stand der Mann zunächst über Funk im Kontakt mit dem Flugleiter. Er sei Richtung Harz gesegelt und hatte angekündigt, nun nach Magdeburg zurückkehren zu wollen. Am östlichen Harzrand kam es allerdings zu einem Vorfall. Der Pilot änderte plötzlich seinen Kurs. Danach brach der Funkkontakt ab.

Flug über die Region
Der Motorsegler bewegte sich jetzt hingegen des Plans in Richtung Braunschweig. Auf die Anfrage des dortigen Towers reagierte er nicht, sodass zwei weitere Flüge nur verzögert starten konnten. Über dem Flughafen Braunschweig drehte der Motorsegler dann Richtung Hannover ab. Beim Eintritt in die Flugzone Hannover versuchte der zuständige Tower ihn über eine Notfrequenz zu kontakten. Dies verlief aber ebenfalls erfolglos. Nun segelte das Flugzeug in südliche Richtung und erreichte den Landkreis Hildesheim.

Absturz in Wohnhäuser
Zeugen hätten übereinstimmend angegeben, dass sich der Motorsegler aus Nordosten kommend der Ortschaft Lübbrechtsen angenähert hätte und dabei sehr niedrig geflogen sei. Das Flugzeug geriet in Querlage und stürzte anschließend gegen 18:02 Uhr ab. Dabei prallte es in zwei Wohnhäuser. Wie die Polizei mitteilte, wurden dabei keine weiteren Personen verletzt. Zum größten Teil steckte das Wrack in einem der beiden Gebäude, in das es ein Loch gerissen hatte. Beim Aufprall wurde die Rumpfstruktur von ursprünglich 7,6 auf gerade mal 4 Meter zusammengestaucht. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Obduktion des Toten angeordnet. Diese hatte Hinweise auf ein Herzversagen gegeben. Quelle: ‚RegionalHeute.de‚. Foto: ‚Fliegerschule Birrfeld‘.