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Mit 23 erste Fluglehrerin beim Aero Club Fürth

Es ist ein Novum in der 70-jährigen Geschichte des Aero Club Fürth (ACF): Sabine Wisbacher hat einen zweiwöchigen Fluglehrer-Lehrgang in der Deutschen Alpen-Segelflugschule Unterwössen bestanden und ist damit die erste Fluglehrerin im ACF. Im Cockpit der Twin Astir sitzt Florian Kapfelsperger, dahinter von links: Die erste ACF-Fluglehrerin Sabine Wisbacher, Wolfgang Holub, Julija Lucic, Christof Ehm, Segelflugreferent Christian Rudel und Max Plack. Im Cockpit der Twin Astir sitzt Florian Kapfelsperger, dahinter von links: Die erste ACF-Fluglehrerin Sabine Wisbacher, Wolfgang Holub, Julija Lucic, Christof Ehm, Segelflugreferent Christian Rudel und Max Plack. Inzwischen hat die 23-jährige Studentin der Luft- und Raumfahrttechnik auch die offizielle Lizenz in der Tasche und verstärkt das Fluglehrer-Team des Vereins bei der Ausbildung von Flugschülern im Alter von aktuell 14 bis 49 Jahren.

Ein Naturtalent über den Wolken
2012 meisterte Wisbacher als 15-Jährige ihre ersten Alleinflüge im Segler. Sie erinnert sich noch sehr gut an diese spannende Zeit: „Damals standen mir unsere Fluglehrer jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Ich bin froh, einen Teil davon jetzt zurückgeben zu können und freue mich darauf, unsere Flugschüler auf ihrem Weg zum Segelflugschein zu begleiten.“ Besonders freue sie es, dass unter ihren ersten Flugschülern gleich zwei Frauen sind. Verwunderlich ist die steile Karriere der jungen Pilotin nicht, sie ist Spross einer flugbegeisterten Familie in dritter Generation. Drei von vier Großeltern flogen im Aero Club Fürth, Großvater Peter Thoma war vor 70 Jahren Gründungsmitglied des Vereins. Vater Jürgen und Bruder Michael sind ebenfalls Fluglehrer, Michael war vor der segelfliegerischen Laufbahn 2011 sogar Weltmeister seiner Altersklasse im 3D- Modellhelikopter-Kunstflug.

Die ganze Familie fliegt
Mutter Karin verbrachte die Wochenenden ihrer Jugend auf dem Fluggelände bei Seckendorf, begann mit 14 Jahren die Segelflugausbildung, wurde später die erste Schlepppilotin im Verein, zog mit dem Motorflugzeug „Morane“ die Segler in die Luft und ist wie die ganze Familie seit Jahren erfolgreich im Streckensegelflug unterwegs.

Wie junge Sportler unter Corona leiden
Neben der Lehrgangsvorbereitung in den vorgeschriebenen Theoriefächern fand Sabine Wisbacher den Sommer über sogar noch Zeit, ihre Fähigkeiten im Streckensegelflug unter Beweis zu stellen. Bei der Dezentralen Deutschen Meisterschaft (DMSt) erreichte sie in der Landeswertung Bayern/Frauen den dritten Platz mit motorlosen Flügen bis zu 500 Kilometer und schob sich in der Vereinswertung des ACF gegen starke Konkurrenz als beste Jugendliche auf Platz vier. In der Teamwertung Junioren/Bayern erreichte sie zusammen mit Christof Ehm und Martin von Keitz den elften Platz. Ein Zeichen dafür, dass die jahrelange Ausbildungstätigkeit im Verein Früchte trägt: Die Jugendlichen entwickeln nicht nur mehr Ehrgeiz im Leistungssegelflug, sondern übernehmen zunehmend auch Verantwortung im ACF.

Weitere Ausbildungserfolge
Neben Sabine Wisbacher gilt das besonders für Segelflugreferent Christian Rudel. Er besuchte jüngst einen Motorenwartlehrgang auf dem Fluggelände Klippeneck in Baden-Württemberg und unterstützt mit der neu erworbenen Lizenz künftig Motorflugreferent Rafael Rube bei der Instandhaltung der beiden motorgetriebenen Flugzeuge, der Ultraleicht-Dynamic und dem Motorsegler. Nachdem der Lockdown im Frühjahr auch den Segelflugsport in Deutschland erfasste, wurde der gesamte Flugbetrieb erst Mitte Mai unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln wieder zugelassen. Der Schulungsbetrieb ging weitgehend weiter, was am Ende der Saison weitere Erfolge nach sich zog. Florian Kapfelsperger schaffte in nur zwei Monaten Ausbildungszeit mit den ersten drei Alleinflügen die A-Prüfung, Markus Hofmann erwarb die Lizenz für Ultraleichtflugzeuge und Wolfgang Holub bestand am letzten Flugtag der Saison 2020 seine praktische Segelflugprüfung. Quelle: ‚Nordbayern.de‚. (Besonders ‚interessant‘ ist ein Kommentar am Ende des Berichts).