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Leiser, schneller, sparsamer

Flugplatz Schänis erneuert Schleppflugzeug-Flotte

In der Alpinen Segelflugschule Schänis AG (ASSAG) ist ein neues Zeitalter eingeläutet worden: Die alten Schleppflugzeuge mit Motoren aus den 1950er-Jahren werden verkauft. Die ganze Flotte wird mit umweltfreundlichen Turbo-Flugzeugen ersetzt.

Der Hangar aus den 50er-Jahren liefert heute Strom aus Solarzellen, u.a. für den Betrieb der Elektroflugzeuge und das neue Betriebsgebäude wird mit einer Wärmepumpe beheizt.

Flugplatz Schänis im Bezirk See-Gaster, am Fusse von Speer und Federispitz. «Fluggelände Betreten verboten» steht auf einem gelben Schild. Hinter dem Zaun ist auch am Saisonende noch Betrieb. Schleppflugzeuge landen auf der 520 Meter langen und 15 Meter breiten Hartbelagspiste, andere Schlepper ziehen Segelflieger in den Himmel. Gegen 65 Segelflugzeuge sind auf dem Flugplatz in der Linthebene beheimatet.

Vor dem Flugplatzrestaurant steht das neue Prunkstück in Rot mit weissen Flügeln: Eine Bristell B23 Turbo, hergestellt im tschechischen Kunovice. Kaufpreis: 280’000 Franken. Peter Schmid, Segelfluglehrer der ASSAG, lobt die Vorzüge des Ganzmetallflugzeuges: «Die Bristell braucht deutlich weniger Treibstoff als ihr Vorgänger Robin, sie benötigt weniger Schleppzeit. Und sie ist deutlich leiser, das bestätigt uns auch das erste Feedback aus der Bevölkerung.»

Bis vor einem Jahr wurden die Schänner Segelflieger mit Schleppflugzeugen des französischen Herstellers Robin in die Luft gezogen. Schmid: «Die Motoren aus den 50er-Jahren waren sehr zuverlässig, aber der Benzinverbrauch nicht mehr zeitgemäss.» Eine Maschine des Typs Robin konnten die Schänner für 80’000 Fr. nach Frankreich verkaufen, eine weitere soll Ende Jahr den Flugplatz Schänis für immer verlassen.

Die erste Bristell ist 2022 am Fusse des Speers eingetroffen. «Leider zeigte sich bald, dass der Motor ein Kühlproblem hatte. Schnell wurde eine technische Abhilfe entwickelt. Bis eine solche zertifiziert ist, dauert es in der Regel etwas länger. Jetzt ist es aber soweit und die werksmodifizierte HB-KGT ist zurück in Schänis. Neben zusätzlichen Abluftöffnungen haben die Schänner Schlepper neu auch einen zweiten Ölkühler mit Thermostat. Dieser Thermostat regelt die Öltemperatur auch bei warmen Wetter zuverlässig und konstant auf 96° Celsius, womit das Schleppflugzeug auch an den wärmsten Sommertagen cool bleibt.

Die Bristell wird von einem Rotax-915-Motor angetrieben. Der 1400-cm3-Motor leistet 145 PS. Schmid lobt: «Er bringt die Leistung auch auf grosser Höhe, das ist der entscheidende Vorteil im Schleppdienst. Wir haben ungefähr 20 Prozent Zeitersparnis.»

Im Frühling, wenn die Thermik ausgeprägter ist, werden die Segelflugzeuge auf eine Höhe von 1600 m ü. M. gezogen, im Sommer auf 2500 m. Bei einem Alpenflug steigen die Segelflugzeuge bis auf 4’500 m. Bei Föhn geht’s noch höher. Da liegen auch 8’000 m ü. M. drin. «Mit Transponder, Gesichtsmaske und Sauerstoff», ergänzt der Segelfluglehrer.

Schmid, unter der Woche «Head of new mobility hub» bei der AMAG in Kloten, hat seine Rekordmarke im Segelflieger in Namibia aufgestellt: 870 km in der Luft. Beliebte Touren von Schänis aus gehen nach Osten Richtung Zell am See südlich von Salzburg. Oder nach Westen, um das Mont-Blanc-Massiv. Beliebt sind auch Wandersegelflüge. Die Schänner landen zum Beispiel in Nötsch im österreichischen Kärnten. Oder in St. Johann im Tirol. Am nächsten Tag geht’s von einem Schlepper gezogen auf zur nächsten Etappe.

Schlussfrage: Hatte der deutsche Liedermacher Reinhard Mey recht, als er 1974 «über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein» sang? Schmid: «Die Freiheit ist dort oben nicht ganz grenzenlos. Beim Segelfliegen muss man ausblenden. Es geht nur ums Fliegen, ums Navigieren, ums Funken, und darum, Aufwind zu finden. Man muss dauernd Entscheidungen treffen. Etwa, fliegt man auf diese Seite eines Berges oder auf die andere? Liege man mit seinem Entscheid falsch, müsse man das sofort und selber ausbaden. Segelfliegen absorbiert im positiven Sinne.»

(Max Kern)

Modifizierte Bristell B23 Turbo zurück in Schänis

Die Vorgeschichte
Die ASSAG – Alpine Segelflugschule Schänis AG ist stetig bemüht, neue, effizientere Systeme einzuführen. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, ein deutlich leiseres, trotzdem aber sehr effizientes Schleppflugzeug zu beschaffen. Die Wahl fiel auf das tschechische Ganzmetalflugzeug, die Bristell B23 Turbo.

Im Juli 2022 war es dann endlich soweit, die HB-KGT ist in Schänis eingetroffen und bereit, deren Schleppdienst aufzunehmen. Leider zeigte sich aber bald, dass der Motor ein Kühlproblem hatte. Schnell wurde eine technische Abhilfe entwickelt. Bis eine solche zertifiziert ist, dauert es in der Regel etwas länger. Jetzt ist es aber soweit und die werksmodifizierte HB-KGT ist zurück in Schänis.

Robustes Kühlsystem bei anspruchsvollen Bedingungen
Die seit Anfang August 23 zertifizierte Weiterentwicklung des Kühlsystems besteht aus grossen zusätzlichen Abluftöffnungen und einem zweiten Ölkühler mit Thermostat. Dieser Thermostat regelt die Öltemperatur auch bei warmem Wetter zuverlässig und konstant auf 96°C, womit das Schleppflugzeug auch an den wärmsten Sommertagen cool bleibt.

Dank Turbolader geht der Bristell der Schnauf auch in der Höhe nicht aus
Durch den Turbolader mit Ladeluftkühler steht bis über 4000 m die volle Leistung zur Verfügung. Somit ist das Zeitalter von Schleppflugzeugen mit schwachen Steigwerten in der Höhe vorbei.

Kurze Absinkzeiten
Die gute Kühlung des Aluminiummotors Rotax 915 iS mit Öl und Wasser hat den weiteren Vorteil, dass es viel weniger thermische Spannungen gibt und der Motor bei einer Leistungsreduktion gleichmässig warm bleibt.

Es werden Sinkraten von bis zu 16 m/s erreicht, was die Zeiten für den Sinkflug mehr als halbiert und die Schleppzeiten deutlich verkürzt. Die erflogenen Schleppzeiten sind kürzer als erwartet. Wichtig für kurze Schleppzeiten ist wie immer, dass die Schleppaufträge durch die Segelflugpiloten so gewählt werden, dass die Schlepppiloten nicht weit nach Hause fliegen müssen.

Robust und leise
Insgesamt erweisen sich die Schänner Bristell mit bereits knapp 1’000 Landungen als leistungsfähige und robuste Schleppflugzeuge. Ebenfalls erfreulich ist, dass wir bereits von BewohnerInnen in der Umgebung Feedback erhalten haben, dass die Bristell deutlich leiser als die viersitzigen Robins sind. Quelle: ‚Flugplatz Schänis‚.

Schleppflugzeug abgestürzt

Probleme bei einem Schleppflug führten in Lienz-Nikolsdorf zum Absturz des Motorflugzeugs. Der 43-jährige Pilot starb an der Unfallstelle. Am 25. Juni gegen 14:30 Uhr stürzte ein Motorflugzeug des Typs Robin DR400 bei einem Schleppflug kurz nach dem Start vom Flugplatz Nikolsdorf in ein Maisfeld. Dabei kam der 43-jährige Pilot ums Leben. Er war ein erfahrener Flieger aus Oberkärnten und hatte ein Segelflugzeug mit einem 56-jährigen Österreicher und einem 65-jährigen Italiener im Schlepptau. Ersten Ermittlungen zufolge soll das Segelflugzeug kurz nach dem Start in sehr niedriger Höhe ins Pendeln geraten sein. Gleichzeitig habe sich die Haube geöffnet, wodurch das Segelflugzeug in die Höhe geschnellt, das Schleppflugzeug dadurch nach vorne gekippt und abgestürzt sei. Es schlug senkrecht auf dem Acker ein, fing Feuer und brannte völlig aus.

Mitglieder der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes führten bereits erste Erhebungen am Absturzort durch. Das Unfallwrack und das geschleppte Segelflugzeug wurden sichergestellt, die Obduktion des Toten gerichtlich angeordnet und ein Sachverständiger auf dem Gebiet des Flugwesens zur Klärung der Frage nach dem Unfallhergang bestellt. Gegen die Insassen des Segelflugzeuges wurde von der Staatsanwaltschaft Innsbruck ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Quelle: ‚Dolomitenstadt.at‚.

Lightwing AC4 GT im Praxistest

In den letzten Monaten wurde der Lightwing AC4 GT ausgiebig getestet, aufgrund des anhaltend schlechten Wetters sowie der oftmals tiefliegenden Wolkendecke jedoch mit Verzögerung. Bei voller Zuladung wurden die Start- und Landestrecken auf Asphalt- und Graspisten erflogen. Bei diesen Messungen flog der AC4 GT mit maximalen Abfluggewicht von 630 kg.

Start- und Steigleistungen:

Die Pistenlänge ist 485m, der Fotopunkt bei 400 m.


Weiter erfolgten Schlepptests mit diversen Segelflugzeugen. Auch diese Tests wurden auf Asphalt wie auch auf Graspisten durchgeführt. Hier ein paar Eindrücke eines Schlepptages mit dem AC4 GT mit DG 505 Doppelsitzig im Schlepptau. Die Pistenlänge ist 485m, der Fotopunkt bei 400 m. Bisher wurden folgende Segelflugzeuge geschleppt:

Robin Aircraft beantragt Gläubigerschutz

In einer auf der Robin-Aircraft-Website veröffentlichten Pressemitteilung kündigt Geschäftsführer Casimir Pellissier an, dass die Firma „mit Lieferverzögerungen aufgrund administrativer Schwierigkeiten konfrontiert ist, die ihr finanzielles Gleichgewicht kurzfristig gefährden könnten, obwohl ihre Entwicklungsprojekte erst kürzlich noch vom Staat und der Region im Rahmen eines Konjunkturprogramms unterstützt wurden“. Mit den erwähnten „administrativen Schwierigkeiten“ sind Produktionsprobleme in Zusammenhang mit einer Lufttüchtigkeitsrichtlinie der EASA gemeint, in der es um die Holm-Verklebung bei der DR-400/401 ging, die zu einer „Verringerung der strukturellen Festigkeit des Flügels oder zu einem strukturellen Versagen des Flügels führen“ könnte. In seinem Schreiben kündigte der Vorstandsvorsitzende von Robin Aircraft an, dass „zum Schutz unserer Kunden, unserer Lieferanten und unserer Teams das Unternehmen sich unter den Schutz des Handelsgerichts Dijon gestellt und eine Regelung der Schutzmaßnahmen beantragt hat. Dieses Präventivsystem soll gesunden Unternehmen, die mit vorübergehenden Schwierigkeiten konfrontiert sind, Zeit verschaffen und ermöglicht in den meisten Fällen eine schnelle Erholung unter Einhaltung der eingegangenen Verpflichtungen“. Quelle: ‚Robin Aircraft‚.

SFC-Betzdorf-Kirchen feiert erste Schlepp-Pilotin

Zum Saisonende hat es noch geklappt: Nach intensiver Ausbildung im Flugzeugschlepp kann SFC-Mitglied Dr. Kian-Larissa Ferdows-Theis nun stolz auf ihre neue Berechtigung im Pilotenschein blicken. Sie darf jetzt mit der rot-blauen Husky des Vereins die Segelflugzeuge auf die notwendige Ausgangshöhe für Übungs-, Strecken- oder Kunstflüge ziehen.

Die Damenriege des Vereins feiert Dr. Kian-Larissa Ferdows-Theis damit als erste Schlepp-Pilotin im SFC Betzdorf-Kirchen. Und Frauen standen beim SFC schon immer für besondere Leistungen: Ingrid Blecher aus Siegen ging mit ihren Rekordflügen im Frauensegelflug in die Geschichte ein, noch mehr aber für ihre denkwürdige Förderung des deutschen Frauensegelflugs, Hanna Starsinski, ihre Tochter Dörte Starsinski und Isabell Achenbach waren die ersten Fluglehrerinnen des SFC, Dörte wurde zudem Vizeweltmeisterin der Frauen in der Clubklasse und Isabell „Isi“ Achenbach nahm erfolgreich an vielen Wettbewerben teil! SFC-Mitglied Justine Kill hat es nach dem Segelflugschein nicht nur zur jüngsten Motorfluglehrerin geschafft, sondern fliegt inzwischen beruflich „dicke“ Jets wie die Boeing 757 für DHL.

Larissa ist also beim SFC in bester (Damen-)Gesellschaft! Von Haus aus Internistin und Hausärztin in Wissen, hat sie ihre Liebe zur Fliegerei vor fünf Jahren entdeckt und mit der Motorflugausbildung in Koblenz-Winningen begonnen. Der erste Alleinflug kam berufsbedingt „erst“ 2018, aber dann ging es rasant weiter, die erfahrene Ärztin hatte sich voll mit dem Fliegervirus infiziert, da half keine Medizin außer Fliegen: Nach Erwerb des Pilotenscheins 2019 probierte sie unterschiedlichste Flugzeuge aus und absolvierte sogar eine Kunstflugausbildung („Das trägt zur sicheren Beherrschung des Fliegers in ungewohnten Fluglagen bei“). Auch in einem Jet-Simulator war sie schon zu finden. Neben ihrem „Heimatflugplatz“ Katzwinkel fliegt sie auch gerne in Koblenz-Winningen, soweit ihr Beruf dies zeitlich zulässt. Am Ende verliebte sie sich aber in das berühmte Oldtimerflugzeug Piper PA-18 und das Nachfolgemodell Aviat „Husky“, welches beim SFC seit Langem als Schleppflugzeug im Einsatz ist. Beide Modelle verfügen über exzellente Flugeigenschaften, sind extrem wendig und leicht, die Husky dazu sehr leistungsstark.

Wer damit allerdings schleppen will, muss auch den Flugzeugschlepp aus der Perspektive des Segelfliegers kennen. Also begann Larissa 2022 beim SFC mit der Segelflugausbildung und machte noch im gleichen Jahr ihren ersten Alleinflug. Parallel dazu lernte sie, die Husky zu fliegen und begann dann die Schleppausbildung. Dazu gehören auch besondere Manöver, wie zum Beispiel eine „Schlepplandung“, bei welcher der gesamte Schleppzug, also Motorflugzeug mit „angehängtem“ Segelflieger, gemeinsam wieder landen, ohne das Schleppseil auszuklinken. Das erfordert bei beiden Piloten höchste Konzentration, ebenso wie der „Kastenschlepp“, bei welchem der Segler wie in einem viereckigen Kasten unterschiedliche Positionen hinter dem Schleppflugzeug einnimmt.

Nachdem Larissa all dies beherrschte, konnte sie die Prüfungsflüge problemlos absolvieren. Der SFC freut sich jetzt, über eine weitere engagierte Helferin zu verfügen, die bei gutem Flugwetter die Segler in die Luft bringt. Bleibt zu erwähnen, dass dies, ebenso wie der gesamte Flugbetrieb des SFC, rein ehrenamtlich abläuft, egal ob Fluglehrer, Schlepppilot oder Flugleiter. Zwischenzeitlich hat Larissa sozusagen nebenbei noch den Ultraleicht-Pilotenschein gemacht und versucht sich nun auf einem offenen Doppeldecker vom Typ „Kiebitz“. Ihr machen „ursprüngliche“ Flieger am meisten Spaß, die sofort reagieren, also kein träges „fly-by-wire“ oder „fly by Software“. Quelle: ‚AK-Kurier‚.

Zu steiler Anfangs-Steigflug

(…) um 16:39 Uhr startete der Schleppverband auf der Piste 09 zum zweiten Luftfahrzeugschlepp. Laut dem Segelflugzeugführer war der Schleppverband dabei auch ohne Probleme über das am östlichen Platzende liegende Wäldchen hinweg gestiegen. Über den Bäumen hätte das Segelflugzeug eine Geschwindigkeit von ca. 110 km/h gehabt, als das Schleppflugzeug für ihn unerwartet nach links kurvte, obwohl der vorherige Schlepp einer Rechtsplatzrunde gefolgt war. Der Segelflugzeugführer sei der Linkskurve zunächst in nördliche Richtung gefolgt. Entgegen dem erwarteten Ausleiten in den Geradeausflug sei das Schleppflugzeug weiter über die linke Tragfläche und nach vorne abgekippt. Daraufhin habe er das Schleppseil ausgeklinkt und das Segelflugzeug nach ca. 2 min Flugzeit, um 16:41 Uhr, wieder auf dem Flugplatzgelände querab der Graspiste in Richtung Süden gelandet.

Nach Aussagen von Zeugen am Flugplatz war der Start des Schleppverbandes ohne Auffälligkeiten verlaufen, bis zu dem Zeitpunkt, als das Schleppflugzeug nach links in Richtung Norden abdrehte und ganz kurz einen „Schlenker“ nach links machte, dem der Segelflieger anfangs folgte.

Als das Schleppflugzeug plötzlich mit großer Querneigung in einem „sichelförmigen Bogen“ steil nach unten ging, habe der Segelflieger das Schleppseil ausgeklinkt und das Schleppflugzeug sei hinter Bäumen verschwunden. Die Rekonstruktion der Flugdatenaufzeichnungen zeigte, dass das Segelflugzeug mit ca. 60 km/h abhob. Nach ca. 50 s Anrollen hob das Schleppflugzeug bei ca. 110 km/h über Grund ab und ging in einen konstanten Steigflug bis auf ca. 50 m über Grund über. Dabei nahm die Geschwindigkeit innerhalb von ca. 10 s auf ungefähr 100 km/h ab und das Schleppflugzeug begann von der Abfluggrundlinie nach links abzuweichen. Nach weiteren ca. 5 s ohne merkliche Geschwindigkeitszunahme kippte das Schleppflugzeug weiter über die linke Fläche ab, ging in einen starken Sinkflug über und prallte nach etwa 1 min Flugzeit um 16:40 Uhr auf den Boden.

Aus den aufgezeichneten Daten ergibt sich, dass das Schleppflugzeug bei einer Geschwindigkeit über Grund von ca. 100-110 km/h abhob. Unter Berücksichtigung der sich aus der Windrichtung und -stärke ergebenden Gegenwindkomponente lag die Fluggeschwindigkeit somit bei ca. 108-118 km/h. Während des Steigfluges verringerte sich die Geschwindigkeit weiter bis in den Bereich der Überziehgeschwindigkeit. Die maximal zulässige bzw. akzeptable Geschwindigkeit für das Segelflugzeug und die minimale Schleppfluggeschwindigkeit des Flugzeuges bestimmen den Fluggeschwindigkeitsbereich eines Schleppzuges. Im vorliegenden Fall lag die minimale Geschwindigkeit für das Schleppflugzeug bei 110 km/h und die maximal zulässige Geschwindigkeit für das Segelflugzeug bei 130 km/h. Der in der Praxis mit der K8B übliche Wert lag laut Pilotenangaben bei 110-120 km/h. Um dieses Geschwindigkeits-Fenster einzuhalten, muss der Schleppflugzeugführer mit großem Anstellwinkel nahe der unteren Grenze des normalen Geschwindigkeitsbereichs fliegen. Dies verlangt ein hohes Maß an Konzentration und Präzision bei der Überwachung der Flugparameter und der Steuerung des Flugzeuges. Eine weitere Vergrößerung des Anstellwinkels oder eine zusätzlich die Überziehgeschwindigkeit erhöhende Querlage können zum Strömungsabriss führen. Im vorliegenden Fall begann das Flugzeug ab 16:39:41 Uhr in ca. 50 m Flughöhe eine linke Querneigung einzunehmen, die sich im Verlauf der 8 s bis zum Ende der Aufzeichnungen immer weiter erhöhte. Die rechnerische Rekonstruktion von Kurvenradius, Geschwindigkeit und Querlage des Flugzeuges ergab eine zunehmende Querneigung von ca. 40° bis auf ca. 52°. In dieser Fluglage war ein Ausleiten der unkontrollierten Fluglage aufgrund der geringen Höhe nicht mehr möglich.

Die Flugdaten zeigten einen unauffälligen Flugverlauf des Segelflugzeuges. Bis um 16:39:45 Uhr folgte es der Kursänderung des Schleppflugzeuges. Danach flog das Segelflugzeug weiter in nördliche Richtung, stieg bis auf ca. 65 m über Grund und kehrte in einer Linkskurve zum Flugplatz zurück, wo es um 16:40:33 Uhr landete.

Schlussfolgerungen
Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass das Schleppflugzeug im Anfangssteigflug in den überzogenen Flugzustand geriet, daraufhin über die linke Tragfläche abkippte und auf den Boden prallte.

Zu dem Unfall haben beigetragen:

  • Eine zu geringe Fluggeschwindigkeit in Kombination mit hoher Querneigung in
    geringer Flughöhe
  • Eine möglicherweise zu geringe Erfahrung im Luftfahrzeugschlepp

Quelle / vollständiger Bericht: ‚BFU, Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung‚.

Zwischenbericht zur Flugzeugkollision am Klippeneck

Das tödliche Flugzeugunglück am Klippeneck, bei dem ein 14-Jähriger der Schwenninger Segelflieger und sein Lehrer starben, ist von den Ermittlern rekonstruiert worden. Am 12. August um 14.03 Uhr stiessen ein Segelflugzeug und ein Ultraleichtflugzeug in der Luft zusammen – beide Maschinen stürzten ab. Zwei Menschen starben, einer wurde verletzt. Wie konnte es zu diesem Unfall kommen? Dem gehen die Ermittler der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) nach. Sie haben mittlerweile einen Zwischenbericht vorgelegt. Das Unglück konnte minutiös rekonstruiert werden. Möglich machten dies Kollisionswarngeräte, die Zeit, Position und Höhe aufzeichnen. Alle Fragen zur Kollision konnten aber nicht geklärt werden.

Die Zeit vor dem Unglück
Ein 62jähriger Pilot hatte an jenem Tag mit seinem doppelsitzigen Ultraleichtflugzeug bereits mehrere Einsätze als Schleppflugzeug. Er war allein unterwegs. Um 13.57 Uhr startete er vom Segelfluggelände Klippeneck einen solchen Flugzeugschleppstart. Um 14.03 Uhr meldete der Pilot die Position zum Seilabwurf und damit das Ausklinken eines geschleppten Segelfliegers. Zwei Minuten zuvor begann am gleichen Flugplatz ein Segelflugzeug, mit Hilfe eines Windenstarts, einen Ausbildungsflug. An Bord: Ein 56-jähriger Fluglehrer sowie sein 14 Jahre alter Schüler, der der Schwenninger Segelfluggruppe angehörte.

Kollision und Absturz
Um 14.03 Uhr fliegt der 62jährige mit seinem Ultraleichtflugzeug – nur Augenblicke, nachdem er den Flugzeugschleppstart beendet hatte – im Sinkflug ins Segelflugzeug. Von hinten links kollidiert er mit dem Höhenleitwerk sowie der rechten Tragfläche, von der ein mehr als zwei Meter großes Stück abgetrennt wurde. Nach der Kollision in der Luft zwischen Denkingen und Böttingen, geriet das Segelflugzeug Zeugenaussagen zufolge in Rückenfluglage, die Tragfläche löste sich und es stürzte in ein abschüssiges Waldstück. Es wurde komplett zerstört. Die beiden Insassen starben. Die Ermittler stellten vor Ort fest: der 56 Jahre alte Fluglehrer war nicht angeschnallt.

„Der Pilot des Ultraleichtflugzeuges löste das Rettungsgerät aus und das Ultraleichtflugzeug fiel in Rückenlage in einen Wald. Der Pilot wurde leicht verletzt und das Ultraleichtflugzeug schwer beschädigt“, heißt es in dem Bericht. Bei dem Absturz wurde das Flugzeug vom Fallschirm des Rettungsgeräts getragen – und sorgte offenbar dafür, dass der Pilot überlebte und das Wrack sogar selbstständig verlassen konnte.

Die Ermittlungen
Bei ihrer Untersuchung konnte sich die BFU neben der Flugdatenaufzeichnung aus dem Kollisionswarngerät und den Zeugenaussagen noch auf die augenscheinlichen Feststellungen an den Wracks beziehen. Aber: Die Teile der Flugzeuge fand man vor Ort verstreut vor – die Tragflächen der Flugzeuge lagen zwischen 175 und 200 Meter von den jeweiligen Hauptwracks entfernt. Um die Kollision zu rekonstruieren, wurden beide Luftfahrzeuge von den Unfallstellen auf eine Freifläche transportiert. „Anhand der Spuren konnte die Kollision mit großer Wahrscheinlichkeit nachgestellt werden“, heißt es in dem Bericht.

Piloten im Fokus
Unklar ist aber bislang, was genau zu dem Absturz geführt hatte. An den Flugzeugen wurden keine Hinweise auf Vorschäden festgestellt, die den Unfallverlauf beeinflusst haben könnten. Zudem herrschten am Unglückstag ideale Sichtbedingungen. Und: Die Piloten hatten, abgesehen vom Schüler, langjährige Erfahrungen. Der 62-Jährige, seit 43 Jahren in Besitzer einer Privatfluglizenz, verbrachte mehr als 2000 Stunden in Segelfliegern und Ultraleichtflugzeugen, der Fluglehrer (56, Lizenz seit 37 Jahren) kann die gleiche Flugerfahrung aufweisen. Sein Schüler, zum Zeitpunkt des Absturzes seit zwei Monaten in der Ausbildung, hatte eine Flugzeit von zwölf Stunden. Die genaue Unglücksursache dürfte jedoch erst in einigen Monaten feststehen. Dann wird die BFU einen entsprechenden Abschlussbericht veröffentlichen. Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‘.

Instabiler F-Schlepp

Kurzdarstellung
Am 12.07.2020 startete ein Segelflugzeug mittels Flugzeugschlepp vom Flugplatz Linz-Ost. Dabei überstieg das Segelflugzeug mehrmals das Schleppflugzeug. Nachdem die Sollbruchstelle des Schleppseils gerissen war, stürzte das Segelflugzeug in einen Fluss.

Ereignisse und Flugverlauf
Am 12.07.2020 um ca. 12:21 Uhr UTC startete der Pilot mit dem Segelflugzeug mittels Flugzeugschlepp auf der Betriebspiste 33 vom Flugplatz Linz-Ost LOLO in nördliche Richtung. Da das Segelflugzeug über keine Bugkupplung verfügte, wurde es mittels der Schwerpunktkupplung mit dem Schleppseil verbunden.

Kurz nach dem Abheben überstieg das Segelflugzeug die Schleppmaschine laut einem Augenzeugen in einem „sehr steilen Winkel“ und befand sich in weiterer Folge in deutlich überhöhter Position hinter dem Schleppflugzeug. Das Schleppflugzeug hielt die vorgesehene Flugbahn bzw. den „normalen“ Steigflug für den Flugzeugschlepp weiterhin ein. Der Pilot des Segelflugzeuges versuchte durch Drücken am Steuerknüppel die zu hohe Position des Luftfahrzeuges zu korrigieren. Dabei wurde das Segelflugzeug jedoch zu tief unter dem Schleppflugzeug positioniert. Der Pilot des Segelflugzeuges versuchte durch Ziehen am Steuerknüppel dies abermals zu korrigieren. Es gelang jedoch nicht, das Segelflugzeug in einer stabilen Flugbahn hinter dem Schleppflugzeug zu etablieren und die Pendelbewegung des Über- bzw. Unterfliegens der „normalen“ Flugbahn im Steigflug des Flugzeugschlepps wiederholte sich insgesamt drei Mal.

Als sich die Schleppmaschine auf einer Höhe von ca. 50 Meter über Grund befand, leitete der Pilot des Schleppflugzeuges eine Rechtskurve ein, um nicht mit einer vorhandenen Hochspannungsleitung zu kollidieren (normales Abflugverfahren am Flugplatz Linz Ost). Das Segelflugzeug befand sich zu diesem Zeitpunkt wieder in deutlich überhöhter Position hinter der Schleppmaschine in bereits annähernd überzogenem Flugzustand. Um die Pendelbewegung zu korrigieren, betätigte der Pilot des Segelflugzeuges die Bremsklappen. Aufgrund dieses Manövers riss jedoch die Sollbruchstelle des Schleppseiles. Dadurch kam es beim Segelflugzeug zu einem raschen Geschwindigkeitsverlust und in weiterer Folge zu einem Strömungsabriss über die rechte Tragfläche und das Luftfahrzeug stürzte daraufhin in die Donau. Der Pilot des Segelfliegers wurde durch den Unfall schwer verletzt.

Flugunfall-Information
Die Flugunfalluntersuchungsstelle beim Luftfahrt-Bundesamt hat im Mai 1987 eine Flugunfall-Information (V 64) veröffentlicht. Darin wird auf Tödliche Unfälle beim F-Schlepp durch Flugbahnschwingungen eingegangen.

Es werden auch einige Hinweise für die Einhaltung der richtigen Position hinter der Schleppmaschine gegeben:

  • Nach dem Abheben das Segelflugzeug nicht zu hoch steigen lassen (zügige, kleine Steuerausschläge).
  • Steuerkorrekturen gefühlvoll durchführen und mit dem Schleppflugzeug „mitsteigen“.
  • Schleppflugzeug im Flug am Horizont halten.
  • Bei langen Schleppseilen und böigem Wetter nicht überreagieren.
  • In extremen Hochlagen können auch die Bremsklappen kurzzeitig eingesetzt werden.

Erkennt der Segelflugzeugführer, dass er in Bodennähe durch die auftretenden Flugbahnschwingungen überfordert ist, rechtzeitig ausklinken und landen.

Auswertung
Kurz nach dem Abheben überstieg das Segelflugzeug die Schleppmaschine und befand sich in weiterer Folge in deutlich überhöhter Position hinter dem Schleppflugzeug. Als der Pilot des Segelflugzeuges dies erkannte, versuchte er die überhöhte Position des Seglers durch das Drücken am Steuerknüppel zu korrigieren. Dabei kam er mit seinem Luftfahrzeug zu tief und zog am Steuerknüppel, um seine Position hinter der Schleppmaschine abermals zu korrigieren. Es gelang ihm jedoch nicht, das Segelflugzeug in eine stabile Flugbahn hinter der Schleppmaschine zu bringen. Insgesamt wiederholte sich diese Pendelbewegung drei Mal. Der Pilot der Schleppmaschine konnte mit seinem Luftfahrzeug den für den Steigflug geplanten vorgesehenen Flugplan einhalten. Daher entschied er sich die Verbindung zum Segelflugzeug, welches mittels Schleppseil mit der Schleppmaschine verbunden war, nicht zu trennen. Auf einer Höhe von ca. 50 Meter über Grund leitete der Pilot des Schleppflugzeuges eine Rechtskurve ein, um nicht mit einer Hochspannungsleitung zu kollidieren. Dieses Manöver gehört zum normalen Abflugverfahren am Flugplatz Linz Ost.

Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Segelflugzeug erneut in deutlich überhöhter Position hinter der Schleppmaschine in bereits annähernd überzogenem Flugzustand. Der Pilot des Segelflugzeuges betätigte daraufhin die Bremsklappen, um die Pendelbewegung zu korrigieren. Dadurch riss die Sollbruchstelle des Schleppseiles und es kam zu einem raschen Geschwindigkeitsverlust am Segelflugzeug. In weiterer Folge riss die Strömung über die rechte Tragfläche ab und das Luftfahrzeug stürzte in die Donau. Der Pilot der Schleppmaschine landete die Schleppmaschine am Flugplatz Linz-Ost.

Schlussfolgerungen
Das Segelflugzeug war ordnungsgemäß in Österreich registriert und zugelassen.

  • Aufgrund der durchgeführten Erhebungen und der vorliegenden Ergebnisse können vorbestandene technische Mängel des Luftfahrzeuges ausgeschlossen werden.
  • Es ist davon auszugehen, dass sich die Schwerpunktlage innerhalb der zulässigen Werte befand.
  • Der Pilot war im Besitz der erforderlichen Lizenzen mit den entsprechenden gültigen Berechtigungen.
  • Die Flugerfahrung des Piloten auf der Flugzeugtype war gering.
  • Zum Unfallzeitpunkt herrschten am Unfallort für einen Flug nach Sichtflugregeln geeignete Wetterbedingungen.
  • Da das Segelflugzeug über keine Bugkupplung verfügte, war es mittels der Schwerpunktkupplung mit dem Schleppseil verbunden.
  • Dem Piloten des Segelfliegers war es nicht möglich, eine stabile Flugbahn zu finden. Durch die Pendelbewegung riss die Sollbruchstelle des Schleppseils und das Segelflugzeug stürzte in einen Fluss.
  • Der Pilot des Segelflugzeuges wurde durch den Aufprall schwer verletzt.
  • Die Schleppmaschine landete ohne weitere Vorkommnisse am Flugplatz Linz-Ost.
  • Die Flugunfalluntersuchungsstelle beim Luftfahrt-Bundesamt hat im Mai 1987 eine Flugunfall-Information (V 64) veröffentlicht, welche sich mit tödlichen Unfällen beim F-Schlepp durch Flugbahnschwingungen befasst.

Wahrscheinliche Ursachen

  • Pendelbewegung des Segelflugzeuges während des F-Schlepp

Wahrscheinliche Faktoren

  • Geringe Höhe des Segelflugzeuges über Grund.

Quelle und vollständiger Bericht:
Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (Österreich)

Schänis: der Bristell ist da!

Das Angebot an Schleppflugzeugen ist beschränkt. Es ist kein Markt, der von extremer Dynamik und Innovation getrieben ist. Dennoch kommen neue Flugzeuge auf den Markt, die sich für den Schlepp von Segelflugzeugen eignen könnten. Um auch in Zukunft bestehen zu können ist es wichtig, auch in diesem Bereich vorne mit dabei zu bleiben.

Darum hat sich der Flugplatz Schänis im Herbst entschieden ein neues Schleppflugzeug zu beschaffen. Der Beschaffung gingen intensive Tests im Sommer 2021 voraus. Am 29. Juli war es soweit. Mike Hürlimann und Sonny Brändli konnten den nigelnagelneuen Bristell in Kunovice abholen. Rechtzeitig zum Flugplatzfest vom 30. Juli landete der neue Bristell B32 erstmals in Schänis.

Sie überflogen die neue Schleppmaschine nach Schänis: Sonny Brändli (li.) und Mike Hürlimann.

Schäner Bedingungen
In Schänis kann es im Sommer sehr heiss werden. Darum war es ideal, dass an den Testtagen Temperaturen um 30° herrschten. Auch ein vollbesetzter schwerer Doppelsitzer muss bei diesen Bedingungen mit ausreichend Sicherheitsmarge „clear of obstacles“ sein. Zudem schleppt man in Schänis von 416 Meter bis auf Höhen von 3000 Metern. Das bedeutet, dass ein Schleppflugzeug eine konstant hohe Leistung erbringen muss. Technik-Chef Mike Hürlimann hatte die entsprechenden Tests in diversen Konfigurationen mit vollbesetzten Ein- und Doppelsitzern im August 2021 in Schänis durchgeführt.

Benzinpumpen-Sicherung ausgeschaltet

Sachverhalt
Aufgrund der störenden Geräuschkulisse der elektrischen Haupt-Kraftstoffpumpe, die bei eingeschaltetem elektrischem Hauptschalter ständig in Betrieb ist, zog der Kollege den Sicherungsautomaten ( Circuit Breaker – CB) dieser Pumpe, damit sie sich besser verständigen konnten. Nach abgeschlossener Speicherung der Frequenz bereitete sich der Pilot für den nächsten Schleppflug vor. Dabei führte er den Check vor dem Start gemäss Checkliste durch und schaltete mittels Kippschalter die elektrische Hilfs-Kraftstoffpumpe ein, die für Start- und Landung eingeschaltet sein muss. Anschliessend rollte er mit dem Flugzeug zum Startpunkt der Piste 30, wo das Schleppseil am Segelflugzeug eingeklinkt wurde. Im Steigflug führte der Pilot die Checkliste nach dem Start durch und schaltete dabei die Hilfs-Kraftstoffpumpe auf einer H öhe von rund 400 ft über Grund aus. Kurze Zeit später traten starke Vibrationen auf. Der Motor verlor an Leistung und stellte ab. Umgehend forderte der Pilot den Segelflugpiloten zum Ausklinken des Schleppseils auf. Aufgrund der geringen Flughöhe entschied sich der Pilot für eine Aussenlandung, bereitete sich dafür entsprechend vor und zog das Schleppseil ein. Der Pilot landete das Flugzeug in einem geeigneten Feld; das Flugzeug blieb unbeschädigt. Das Segelflugzeug kehrte zurück zum Flugplatz Bad Ragaz und landete dort ereignislos.

Analyse und Schlussfolgerungen
Der Leistungsabfall des Motors ist darauf zurückzuführen, dass der Motor nach dem Abschalten der elektrischen Hilfs-Kraftstoffpumpe nicht mehr mit genügend Kraftstoff versorgt wurde, da die elektrische Haupt-Kraftstoffpumpe durch den gezogenen Sicherungsautomaten nicht in Betrieb war. Grundsätzlich ist ein Sicherungsautomat nicht dazu vorgesehen und konzipiert, einen Stromkreis ein- und auszuschalten. Im vorliegenden Fall sollte per Design die Haupt-Kraftstoffpumpe nie ausgeschaltet werden, weshalb die Stromversorgung mit einem solchen Sicherungsautomaten ausgestattet war. Wird im Ausnahmefall ein Sicherungsautomat beispielsweise bei einer Fehlersuche (troubleshooting) gezogen, muss diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Reaktion des Piloten, den Schleppflug unverzüglich abzubrechen und sich auf die Ausführung der Notlandung zu konzentrieren, war sicherheitsbewusst. Quelle: ‚SUST‚.

Crowdfunding für neuen UL-Schlepper

Unser Segelflugverein möchte sich ein modernes und sparsames Ultraleichtflugzeug zum Schleppen von Segelflugzeugen zulegen. Bei der Finanzierung dieses Vorhabens hoffen wir auf Eure Unterstützung! Unser aktuelles Schleppflugzeug „Robin DR 400/180 Régent“ betreiben wir mittlerweile seit 1998 und möchten dies nun durch das Ultraleichtflugzeug „Dynamic WT-9“ ersetzen. Wir versprechen uns von dem moderneren Flugzeug u.a. geringere Betriebskosten, einen ökologischeren Betrieb sowie noch weniger Fluglärm. Quelle: ‚Volksbank Darmstadt-Südhessen‚.

Flugzeugschlepp kollidiert mit Modellflieger

Schreckmoment in der Luft: Nach einem Zusammenstoß mit einem Modellflieger müssen zwei Flugzeuge nahe Darmstadt notlanden. Nach der Notlandung einer Propellermaschine auf dem Flugplatz Reinheim nahe Darmstadt wegen einer Kollision mit einem Modellflugzeug laufen die Ermittlungen zur Ursache. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung ist an der Untersuchung beteiligt. Am Samstagnachmittag, 25. September 2021 war die einmotorige Propellermaschine mit einem Segelflugzeug im Schlepptau nahe Otzberg im Landkreis Darmstadt-Dieburg mit einem Modellflugzeug zusammengestoßen. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand. In dem Flieger saß der 56jährige Pilot – im Segelflieger ein 42jähriger Pilot und ein zehnjähriges Kind. An der Propellermaschine entstand ein Schaden von rund 10’000 Euro, am Modellflugzeug von etwa 1’500 Euro. Verletzt wurde laut Polizei Darmstadt bei dem Zusammenstoß niemand.

Laut ersten Erkenntnissen ist die einmotorige Maschine vom Flugplatz Reinheim nahe Darmstadt gestartet, um ein Segelflugzeug zu schleppen. Kurz nach dem Start kam es über der Gemeinde Otzberg/Ober-Klingen zu einem Zusammenstoß zwischen dem Schleppflugzeug und einem Modellflugzeug.

Reinheim bei Darmstadt: Motorflugzeug und Segelflieger müssen notlanden
Dabei wurde nach Angaben der Polizei Darmstadt das linke Leitwerk des Motorflugzeuges teilweise abgerissen. Gedankenschnell klinkte der 56-jährige Pilot der Maschine den Segelflieger aus und landete kurze Zeit auf dem Flugplatz Reinheim. Auch der 42-jährige Pilot des Segelfliegers, in dem auch ein zehnjähriges Kind saß, schaffte die Landung ohne größere Probleme. Der Besitzer des Modellflugzeuges, das offenbar in Groß-Bieberau gestartet wurde und eine Spannweite von 1.60 Meter hatte, wurde ermittelt. Quelle: ‚OP-online.de‚. (Symbol-) Foto: Jürgen Miebs.

Flugzeugschlepp-Unfall: In Waldstück verunglückt

Beim Hochziehen eines Segelfliegers bei Hessisch Lichtenau ist ein Sportflugzeug in ein Waldstück gestürzt. Der Pilot kam ums Leben. Weshalb die Maschine abstürzte, ist noch unklar. Laut Polizei hatte das Motorflugzeug einen Segelflieger vom Flugplatz Hopfelderstraße in die Luft gezogen. Kurz nach dem Ausklinken kippte das schleppende Flugzeug nach links ab und stürzte in ein angrenzendes Waldstück. Das Segelflugzeug konnte unterdessen unbeschadet landen.

Absturzursache ungeklärt
Der Pilot, der als einziger in dem Motorflugzeug saß, erlag noch am Absturzort seinen Verletzungen. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, handelt es sich um einen 43-jährigen Mann aus Melsungen (Schwalm-Eder-Kreis). Die Leiche des Mannes soll obduziert werden, um Hinweise auf eine mögliche Ursache des Absturzes zu erhalten. Zudem sei am Donnerstagabend damit begonnen worden, das Flugzeugwrack zu untersuchen. Nach dem Absturz betreuten Notfallseelsorger die Anwesenden vor Ort. Die Kriminalpolizei Eschwege übernahm erste Ermittlungen. Quelle: ‚Hessenschau‚.

Sicherheitshinweis der Sust

Nach dem Unfall mit einem Segelflugzeug in Sitten, den der Pilot nur mit Glück überlebte hatte, sprechen Experten einen Sicherheitshinweis aus. Die Sust empfiehlt, Segelflugzeuge vor dem Schlepp auf diesem Flugplatz anders zu positionieren.

Auf dem Flugplatz Sitten starten Segelflugzeuge grundsätzlich von der Graspiste. Dabei werden sie vor dem Start mit Flugzeugschlepp so aufgestellt, dass eine Zone innerhalb von 75 Metern von der Mittellinie der Hartbelagpiste frei bleibt. In der Folge muss ein Schleppzug in einer Kurve konvergierend auf die Mittellinie der Graspiste rollen.

Dieses Verfahren sei im Rahmen der Untersuchung als systemisch risikoreich erkannt worden, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Abschlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust). Sie empfiehlt, dass die Betriebsverfahren auf Flugplätzen mit Segelflugbetrieb dahingehend angepasst werden, dass die Segelflugzeuge für den Start auf der Mittellinie der Startpiste aufgestellt werden können.

Ins Schlingern geraten
Der Pilot wollte am frühen Nachmittag des 26. Juni 2016 zu einem Segelflug aufbrechen. Sein Nimbus 3 des deutschen Herstellers Schempp-Hirth, ein grosses Segelflugzeug mit 25 Metern Spannweite, sollte von einem Motorflugzeug in die Höhe gezogen werden. Unmittelbar nach dem Anrollen berührte das Segelflugzeug mit einer Flügelspitze den Boden. In der Folge scherte das Segelflugzeug seitlich aus, so dass der Pilot während des weiteren Startlaufs die Kontrolle über das Flugzeug verlor. Es bäumte sich auf, überschlug sich und landete auf dem Dach. Der Pilot erlitt beim Absturz diverse Hautschürfungen und eine tiefe Schnittwunde in der Stirn sowie eine Gehirnerschütterung. Der Unfall war laut Sust «nur zufällig überlebbar».

Startabbruch verpasst
Laut Sust hätte das Segelflugzeug den Start sofort abbrechen müssen, nachdem seine Maschine bei Anrollen in Schlingern geraten war. Die aerodynamischen Kräfte, die mit Ruderausschlägen erzeugt werden können, seien bei den langsamen Geschwindigkeiten oft zu gering, um die Flügel wieder in eine waagrechte Lage zu bringen. Beim Start eines Flugzeugschleppgespanns hält ein Helfer am Boden mit der Hand am Flügel das Segelflugzeug während der ersten Metern in der Waagrechte. Videos zeigen, dass der «Flügelmann» die Tragflächen über mehrere Sekunden in einer annähernd horizontalen Lage hielt, bevor er die Hand vom Flugzeug löste.

Gemäss Bericht gibt es zwei mögliche Ursachen dafür, dass das Flugzeug beim Anrollen unmittelbar nach der Freigabe nach rechts drehte und mit dem Flügel den Boden berührte. Möglicherweise sei das Wasser, das sich als Ballast in den beiden Flügeltanks befand, in den jeweiligen Flügeltanks nicht vollständig ausgeglichen gewesen. Deshalb habe sich das Segelflugzeug um die Längsachse nicht im Gleichgewicht befunden. Ebenfalls denkbar sei, dass der Pilot den Steuerknüppel leicht nach rechts ausgeschlagen hatte, was bei dem starken Gegenwind zu einer unvermittelten Rollbewegung nach rechts führte. Quelle: ‚bluewin‚. Schlussbericht der SUST.

Motorschaden-Virus in Schänis

Nach einem „Hotstart“ im April steht das Schleppmonster „Bravo“ in Schänis am Boden. Der TMG „Dimona“ erlitt Ende April ebenfalls einen Motordefekt und muss zur Reparatur. Damit fehlen in Schänis 60% der üblichen Schlepp-Kapazität. Lesen Sie hier im Newsletter, wie der Flugplatz südlich von Zürich trotzdem die nötigen Kapazitäten bereithalten will.