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Wenn Träume wahr werden

Autorin Michelle aus Bremen

Meine Geschichte über den Traum vom Fliegen beginnt mit anderen Interessen: Manga und Anime. Als ich 11 war, sah ich zum ersten Mal den japanischen Anime-Film Nausicaä aus dem Tal der Winde. Ohne detailliert auf die Handlung des Films einzugehen, sei nur gesagt, dass Nausicaä eine Prinzessin in einer fiktiven Welt ist. Sie ist eine talentierte Fliegerin und besitzt einen „Gleiter“ – ein leichtes Fluggerät, das aussieht wie eine Möwe. Ich habe den Film gesehen und dachte: So will ich auch fliegen.

Mit meiner Familie bin ich bereits in jungen Jahren oft in den Urlaub geflogen. Flugangst hatte ich nie. Ich klebte stattdessen immer am Fenster und bewunderte, wie klein die Welt doch von oben ist. Alle Aktivitäten, die irgendwie mit Fliegen zu tun hatten, habe ich mitgenommen: Gleitschirmfliegen, Seilrutschen, Bungeejumping, Fallschirm-springen, Gastflüge. Auch die Idee, selber einen Flugschein zu machen, kam mir öfter in den Sinn. Doch irgendwie kam ich nie an den Punkt, diese Idee auch wirklich umzusetzen. Und so blieb der Traum vom Fliegen lange Zeit auch nur das: ein Traum.

Der Hauptgrund, warum ich immer dachte, ein Flugschein käme nicht in Frage, war die Vorstellung, mir würde eine der beiden Hauptkomponenten fehlen: Zeit oder Geld. Nun ergab es sich, dass ich im April 2020 aufgrund von Corona plötzlich beides hatte. Ich hatte einiges angespart und durch Kurzarbeit auf einmal viel mehr freie Zeit. Außerdem war ich auf der Suche nach etwas, das mir viel positive Energie geben konnte.

Ich begann zu recherchieren, welche Möglichkeiten von Flugausbildungen es in Bremen und Umgebung gibt. Aufgrund des Lockdowns waren die meisten Flugschulen und Vereine nicht regelmäßig besetzt. Im Mai wurden die Kontaktbeschränkungen gelockert. Auf meine Anfrage beim Verdener Luftfahrtverein lud mich Heinrich Kracke, der Vereinsvorsitzende, spontan zu einem persönlichen Treffen am Flugplatz ein. Ich war eigentlich mit einer Freundin verabredet, aber wir hatten noch keinen genauen Plan, der Tag war sonnig und warm, also unternahmen wir einen Ausflug nach Verden.

Am Flugplatz begrüßte uns Heinrich herzlich. Es war reger Flugbetrieb und die Stimmung gesellig, alle freuten sich über das gute Wetter. Heinrich gab uns einen Überblick über die verschiedenen Lizenzen, die Vereinsstrukturen und Abläufe der Ausbildungen. Ultraleicht-Fliegen (UL) gefiel mir am besten: weniger zeitaufwendig als Segelflug, nicht so teuer wie Motorflug. Ein perfekter Mittelweg. Es war ein gutes Gespräch, ich konnte alle meine Fragen stellen, die Heinrich geduldig und ausführlich beantwortete. Wir wollten uns gerade wieder verabschieden, da fragte er einen gerade vorbeilaufenden Fluglehrer, ob er kurz Zeit für einen Schnupperflug hätte. Ich wollte abwinken, aber da es offenbar keine Umstände zu machen schien, konnte ich die Gelegenheit nicht sausen lassen.

Das UL stand schon bereit, Carl führte die Vorflugkontrolle durch, ich bekam ein Headset in die Hand gedrückt und schon durfte ich mich zu ihm ins Cockpit gesellen. „Du willst also einen Flugschein machen“, sagte Carl zu mir. „Dann erkläre ich dir jetzt mal alles ganz genau.“ Und das tat er. Er erklärte mir jeden Schritt, jeden Handgriff. Ich hörte gespannt zu und saugte alle Informationen auf. Der Moment, als das kleine UL abhob, war unbeschreiblich. Das Gefühl vom Fliegen war so viel näher als bei allen anderen bisherigen Aktivitäten! Nach kurzer Zeit meinte Carl, ich solle das Steuer übernehmen. „Ich kann das doch gar nicht.“, entgegnete ich überrascht. „Dafür bist du ja hier.“ Carl deutete auf eine Gruppe Windräder in der Ferne. „Flieg mal auf die zu.“ Ich wartete auf weitere Erklärungen. Als die nicht kamen, lenkte ich einfach in die Richtung, in die er gezeigt hatte. Das UL reagierte und beschrieb eine flache Kurve. Ein wahnsinniges Gefühl! Ich flog! Und das fast wie im Film!

Ich meldete mich noch am selben Abend beim Verdener Luftfahrt-Verein für die Ausbildung zur Sportpilotin an. Mein Traum vom Fliegen sollte nach 20 Jahren endlich Wirklichkeit werden. Und was soll ich sagen: besser spät als nie!

Kostenloser Flugschein für Auszubildende

Müller Präzisionswerkzeuge lockt Auszubildende mit der Möglichkeit, kostenlos einen Segelflugschein zu machen. Das Unternehmen übernimmt alle Kosten, die mit dem Erwerb des Flugscheins entstehen. Neben den Kosten für den Flugschein trägt Müller Präzisionswerkzeuge zusätzlich auch die Kosten eines Jahresbeitrags für den Aero-Club Idar-Oberstein. „Mit unseren ungewöhnlichen Maßnahmen möchten wir die Attraktivität unseres Ausbildungsprogramms weiter steigern“, so Müller-Präzisionswerkzeuge-Geschäftsführer Mathias Schmidt, der selbst begeisterter Hobby-Pilot ist. „Gleichzeitig freue ich mich, die Faszination Fliegen an unsere jungen Mitarbeiter weitergeben zu können.“ Und auch zu den Aufgaben bei Müller Präzisionswerkzeuge bestehe ein direkter Bezug. „Fliegen hat sehr viel mit technischem Verständnis und konstruktiven Fähigkeiten zu tun“, so Schmidt weiter. „Unsere Mitarbeiter konstruieren und produzieren Hochleistungswerkzeuge, die unter anderem in der Luftfahrttechnik und im Flugzeugbau eingesetzt werden. Neben Automobilherstellern und -zulieferern haben wir viele Kunden aus der zukunftsträchtigen Aerospace-Branche.“ Darüber hinaus zahlt Müller Präzisionswerkzeuge Auszubildenden bereits im 1. Ausbildungsjahr 1080 Euro monatlich und damit mehrere hundert Euro mehr als tariflich vorgesehen. Daneben bietet das Unternehmen unter 18-Jährigen einen kostenlosen Azubi-Shuttle für den täglichen Weg zur Arbeit. Hinzu kommen Prämien bei guten schulischen Leistungen, Fahrgeldzuschuss und Nebenkostenerstattung sowie verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens. Der Mittelständler verspricht auch eine Übernahmegarantie bei guten Leistungen. Quelle: ‚Maschinen-Markt‚.