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Portrait von Christof Geißler, Jury-President der EM in Tabor 2024

Seit 44 Jahren ist Christof Geißler mit dem Flugsport verbunden. Mit dem Segelfliegen begann der Freudenstädter 1980 in Musbach. In der Zwischenzeit ist er dort ehrenamtlich als Segelflug- Ultraleichtflugzeug- und Motorfluglehrer LAPL (A) und CRI tätig. Geißler nahm an zahlreichen Deutschen Meisterschaften teil und wurde zweimal Deutscher Meister in der Doppelsitzerklasse. Ebenso flog er bei vier Doppelsitzer-Europa-Meisterschaften mit. Durch seine Erfahrung ist er seit 2010 Delegierter der BUKO Segelflug des DAeC (Deutscher Aero Club) für die Internationale Segelflug-Kommission (International Gliding Commission IGC) in der Weltluftsport-organisation FAI. Auch ist Geißler Mitglied des FAI-/IGC Vorstand, ebenso Chairman des IGC Handicap- Committee, welches die Flugzeug-Leistungen durch einen Handicap-Faktor bewertet. Weiter ist Geißler Segelflug-Referent des Baden Württembergischen Luftfahrtverbandes (BWLV) und Mitglied in den Referaten Sport/Spitzensport (RSS) und Sport/Regelwerk (RSR) in der Bundeskommission Segelflug im DAeC.

Ausgerüstet mit seiner großen Erfahrung war Geißler im zurückliegenden August für zwei Wochen bei den Segelflug EM in der Club, Standard und 15 Meter Klasse als Jury President in Tabor/Tschechien tätig. Der Jury President ist im Auftrag der FAI (Federation Aeronautique International) vor Ort. Als Vorsitzender der Jury, nimmt er im Fall der Fälle Proteste oder Beschwerden entgegen. Während seiner Anwesenheit als Jury President wurde er von zwei weiteren Mitgliedern der internationalen Jury unterstützt, einem qualifizierten Segelflugpiloten aus Schweden und einer Pilotin aus Tschechien. Die beiden kamen bei Meetings der Jury über Onlinekonferenzen zum Einsatz. Die Jury achtete auch darauf, dass alle Nationen und Sportler gleichermaßen und fair behandelt wurden. Auch dass es keine Bevorzugung einzelner Nationen geben darf.

Der Luftsport unterliegt wie auch andere Sportarten den Richtlinien der World Anti Doping Agentur. Dazu hat die FAI ein spezielles Regelwerk erstellt. Selbst bei einem Schnupfen muss erst einmal die Liste der erlaubten Medikamente von der WADA überprüft werden. Ansonsten macht sich der Sportler ganz schnell einem Doping -vergehen schuldig. Und da spielt es keine Rolle ob man Leichtathlet oder Segelflieger ist. Am Ende der EM bestätigt der Jury President, dass alles entsprechend der Regeln stattgefunden hat und die Wertung korrekt ist. Damit hörte die Arbeit für Geißler nicht auf. Nach Abschluss einer Meisterschaft muss innerhalb eines vorgegebenen Zeit-rahmen in formeller Weise an die FAI/World Air Sports Federation und Internationale Segelflugkommission ein Bericht verfasst werden. Langeweile kam bei 11 Wertungs-tagen und 100 Piloten in drei Flugzeugklassen für den Freudenstädter nicht auf. Mit Robin Sittmann stellte das Deutsche Team den Europameister der Standardklasse.

Wenn es Geißlers Zeit zulässt, ist er von Musbach aus gerne zu Streckenflügen mit dem Segelflugzeug unterwegs. Und bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Fluglehrer kann er seinen Segelflugschülern und den sonstigen Nachwuchsfliegern wichtige Erfahrungen vermitteln. Quelle: ‘fg-freudenstadt.de‘.

Polieren gehört auch dazu

Spätestens Anfang März haben einige Einsitzer ihre Jahresabnahme, die nach bestimmten Kriterien erfolgt. Abgenommen werden die Segelflugzeuge von speziell ausgebildeten Flugzeugprüfern. Verantwortliche Arbeiten dürfen nur Mitglieder der Fliegergruppe ausführen, die an technischen Lehrgängen des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbands (BWLV) teilgenommen haben. Dazu hat der BWLV vor drei Jahren eine neue technische Betriebs- und Werkstatthalle auf dem Klippeneck (Landkreis Tuttlingen) erstellt. Dort werden nun alle technischen Lehrgänge des Verbands veranstaltet. Flugzeugwarte, Werkstattleiter und Motorenwarte werden dort in teils mehrwöchigen Lehrgängen mit der Materie vertraut gemacht. Neben der praktischen Arbeit wird auch großer Wert auf theoretisches Fachwissen gelegt. Nach dem erfolgreichen Ablegen der Prüfung dürfen dann spezielle Wartungen an den Flugzeugen ausgeführt werden. Größere Reparaturen dürfen aber nur von zugelassenen luftfahrttechnischen Betrieben vorgenommen werden. Von größeren Schäden blieb die FG Freudenstadt zum Glück verschont. So werden in diesem Winter überwiegend Lackschäden ausgebessert, die Bespannung erneuert und Schleppkupplungen sowie Instrumente zur Wartung ausgebaut und zu den Fachfirmen geschickt. Hunderte ehrenamtliche Arbeitsstunden werden bis Anfang März erbracht. Quelle: ‘Schwarzwälder Bote‘.