Der Ständerat hat am 5. Dezember 2019 oppositionslos einer Motion des Nationalrates zugestimmt, wonach der Funkverkehr für den nichtgewerbsmässigen Sichtflug in der Schweiz neben Englisch weiterhin auch in der ortsüblichen Landessprache stattfinden darf. Anlässlich der Herbstsession 2019 hatte sich schon der Nationalrat – entgegen dem Antrag des Bundesrates – mit 138 zu 13 Stimmen bei 23 Enthaltungen überaus klar für die Annahme der KVF-N Motion ausgesprochen. Dem ist die Schwesterkommission des Ständerates (KVF-S) gefolgt. Nach dem aktuellen Entscheid des Ständerates muss nun der Bundesrat entsprechende Korrekturen vornehmen. Der Aero-Club der Schweiz hat sich seit anfangs Jahr gegen «English only» gewehrt. Mit grossem politischen Engagement, allen voran durch den AeCS-Zentralpräsidenten Matthias Jauslin, unterstützt durch die Gruppe «English only no!» aus der Romandie konnte nun die Wende herbeigeführt werden. Allen, die aktiv mitgewirkt haben, gebührt ein grosser Dank. Quelle: ‚Aero-Club der Schweiz‚.
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‚NO‘ zu «ENGLISH ONLY» auf Regionalflugplätzen
Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates (KVF-S) spricht sich dafür aus, dass der Funkverkehr für den nichtgewerbsmässigen Sichtflug in der Schweiz neben Englisch weiterhin in der ortsüblichen Landessprache stattfinden darf. Sie empfiehlt eine entsprechende Motion ihrer Schwesterkommission einstimmig zur Annahme. Die KVF des Ständerates geht mit der grossen Kammer darin einig, dass die seit dem 1. Januar 2019 geltende Regelung, wonach die Radiotelefonie im Luftraum über der Schweiz grundsätzliche auf Englisch erfolgen soll, keinen Sicherheitsgewinn gebracht, sondern insbesondere auf Regionalflughäfen zu Unsicherheiten geführt hat. Ausserdem weist sie darauf hin, dass das Parlament bei der Revision des Luftfahrtgesetzes (16.062) im Jahr 2017 davon ausging, dass die Regelung «English only» in erster Linie die Landesflughäfen, den Instrumentenflugverkehr und den kommerziellen, internationalen Linienluftverkehr betreffen soll. Für die übrigen Lufträume und Flugplätze sollte es mittels Ausnahmeregelungen wie bis anhin möglich sein, neben Englisch auch in der entsprechenden Landessprache zu kommunizieren. Nach Ansicht der Kommission trägt die Umsetzung der Gesetzesrevision in der Verordnung über die Flugsicherungsdienste dem damals geäusserten politischen Willen nun aber nur ungenügend Rechnung, weshalb die Verordnung wieder angepasst werden soll. Sie beantragt daher ihrem Rat einstimmig, die Motion anzunehmen.
Au secours! I mean, Mayday!
«Der Ärger ist gross bei unseren Mitgliedern», sagt Jean-François Bonvin im Bistro des Flugplatzes Sion. Er bestellt einen Cappuccino und blickt auf die Piste, die vom Walliser Bergpanorama mit schneebedeckten Gipfeln umgeben ist. Dieser Tage heben in Sion vor allem Helikopter mit Heliskiing-Touristen ab, und es landen Privatjets mit VIP-Gästen, die nach Crans-Montana, Zermatt oder Verbier in die Ferien gehen. Der 69-jährige Bonvin vertritt eine andere Aviatik-Gruppe. Er ist Chef-Fluglehrer der Segelflieger-Vereinigung «Vol à Voile Club Valais» mit rund 140 Mitgliedern. Ihre Saison ist vor kurzem zu Ende gegangen, die neue beginnt im März wieder. Doch die Stimmung bei den Welschen Privatpiloten ist alles andere als entspannt. Im Gegenteil. Die Piloten, die mit Segel- oder kleinen Motorflugzeugen fliegen, echauffieren sich über eine neue Regel, die ihnen per Mitte Juni vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) auferlegt wurde. Sie lautet: English only. Seit Sommer müssen die Piloten an praktisch allen Regionalflughäfen in der Sprache Shakespeares funken. Bei Nichtbeachten der neuen Regel drohen Bussen. Rückblick: Ende 2018 hatte das Bazl Anpassungen des Luftfahrtgesetzes und Verordnungen über die Flugsicherungsdienste eingeführt. Dazu gehört auch die «English only»-Regel. Betroffen sind vor allem Freizeitpiloten. Sie durften bisher nebst English auch eine Landessprache für die Kommunikation mit dem Tower verwenden. Mehr Informationen finden Sie im Originalbericht der ‚Aargauer Zeitung‘ (kostenlose Registrierung). Foto: Hitschko.
Doch kein ‚English only‘ in der Schweiz?
Freizeitpilotinnen und Piloten sollen im Schweizer Luftraum auch in der ortsüblichen Landessprache funken dürfen. Das hat der Nationalrat beschlossen. Damit sollen etwa Segelflieger, die nur auf Sicht fliegen und auf einem Regionalflughafen landen, von der Englisch-Pflicht entbunden werden. Seit Juni dieses Jahres gilt in der Schweiz die Englischpflicht für alle Pilotinnen und Piloten. Laut der Nationalratsmehrheit geht dies aber zu weit und schickaniere Freizeitflieger. Zudem gebe es sowieso Ausnahmen. So werde in Lugano wegen der Nähe zu Italien auch italienisch gesprochen. Der Nationalrat hat eine Motion der Verkehrskommission mit 138 zu 13 Stimmen gutgeheissen, die beim Funken der Hobby-Flieger wieder die ortsüblichen Landessprachen zulässt. Nun ist noch die kleine Kammer, der Ständerat, dran. Quelle: ‚Zentralplus‚.
«English only»: Widerstand auch aus der Westschweiz
Unterstützt von Pierre Moreillon, Anwalt und Ehrenpräsident der AEROSUISSE, machen sich Piloten aus der Westschweiz dafür stark, das auf kontrollierten Flugplätzen in der Romandie weiter französisch gefunkt werden kann. Das BAZL wird in einem Brief aufgefordert, auf die Umsetzung von «English only» zu verzichten. Es sei in einer ICAO-Norm vorgegeben, neben Englisch auch die Lokalsprache benützen zu können. Gemäss europäischem Luftrecht soll die englische Sprache auf Flugplätzen mit mehr als 50’000 IFR-Bewegungen im Jahr verwendet werden. Dies ist bei keinem Schweizer Regionalflugplatz der Fall und es steht den Staaten offen, Mehrsprachigkeit zu erlauben. Neben fehlendem Sicherheitsgewinn berufen sich die Piloten aus der Romandie darauf, dass die monopolistische Verwendung von Englisch der Verfassung, welche Mehrsprachigkeit garantiert, widerspricht.