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Fliegen als Beruf(ung)

Willy Kämpfer ist mit bald 82 Jahren noch ein Stück jünger als seine 91-jährige Gipsy Moth. Der ehemalige Swissair-Kapitän besitzt das älteste, noch flugfähige Flugzeug der Schweiz. Zwei- bis dreimal im Monat gehen die beiden Junggeblieben in die Luft. Quelle: ‚Tele M1‚.

Pilot konnte Vrille nicht beenden

Vorgeschichte
Im Mai 1979 wurde das früher unter dem Eintragungszeichen A-41 für die Luftwaffe fliegende Motorflugzeug Bücker Bü 131B «Jungmann» als HB-UVC ins zivile Luftfahrtregister eingetragen. Der neue Eigentümer und Halter war Pilot und von diesem Zeitpunkt an auch für den Unterhalt zuständig. Im Juli 2017 wurde das Flugzeug durch den am Unfalltag fliegenden Piloten erworben. Der ehemalige Eigentümer blieb Halter und führte nach wie vor die Unterhaltsarbeiten an der Maschine durch.

Die befreundeten Piloten unternahmen viele gemeinsame Flüge, wobei vorerst nur der erfahrenere und frühere Eigentümer die Maschine fliegen durfte. Er verfügte zudem über die Berechtigung zum Kunstflug. Im Dezember 2019 wurde ihm aufgrund einer Erkrankung das medizinische Tauglichkeitszeugnis nicht mehr erteilt. Am 26. Juni 2020 begann der aktuelle Eigentümer die Einführung auf der HB-UVC und schloss diese am 2. Juli 2020 nach 6 Flügen mit 5 Stunden und 7 Minuten Flugzeit sowie 33 Landungen, davon 40 Minuten und 4 Landungen alleine an Bord, ab. Der Pilot verfügte bereits über rund 77 Stunden Flugerfahrung im Motor- oder Motorsegelflug und über rund 900 Stunden im Segelflug.

Nach dem Abschluss der Einführung flog der Pilot bis zum Unfallflug 34 Stunden und 23 Minuten lang einmotorige Kolbenflugzeuge mit 34 Landungen, davon 14 Flüge mit total 16 Stunden und 6 Minuten und 17 Landungen auf der HB-UVC. In den letzten 90 Tagen vor dem Unfall waren es 1 Stunde und 2 Minuten mit 5 Landungen auf diesem Muster.

Der Pilot verfügte über keinerlei Ausbildung im Kunstflug und hatte auch nie eine Einführung in das Erkennen, Verhindern oder Beenden von aussergewöhnlichen Fluglagen (Upset Recovery Training) erhalten. Das Verfahren zum Beenden einer Vrille3 kannte er nur theoretisch. Gemäss eigener Angaben hatte er während seiner gesamten fliegerischen Laufbahn nie eine Vrille eingeleitet oder beendet. Am 20. Juli 2021 beabsichtigte der Pilot von Langenthal aus mit dem früheren Eigentümer als Passagier einen Rundflug in die Westschweiz (Region Biel/Gruyère) durchzuführen.

Am Nachmittag dieses Tages bereiteten der Pilot und sein Passagier das Flugzeug für die geplanten Flüge vor. Anschliessend wurde die Maschine voll betankt. Da dieses Modell, angetrieben von einem Walter Minor Motor, über keinen Anlasser verfügt, musste der Motor von Hand gestartet werden. An diesem Nachmittag dauerte es etwas länger, bis der Motor schliesslich startete, was aber nach Aussage des Piloten nicht aussergewöhnlich war.

Da der Pilot schon längere Zeit nicht mehr mit diesem Muster geflogen war und sich für den anstehenden Passagierflug vorbereiten wollte, führte er gegen 16:30 Uhr zunächst eine Platzrunde ohne Passagier durch. Nach der Landung, noch während des Ausrollens, stoppte der Motor und konnte nicht mehr gestartet werden. Die Maschine wurde von Hand vor den Hangar der HB-UVC geschoben.

Verlauf des Unfallfluges
Gegen 17:30 Uhr wurde von Augenzeugen beobachtet, dass der Motor wieder gestartet werden konnte und das Flugzeug zum Rollhaltepunkt der Piste 05 gerollt wurde. Ungefähr um 18 Uhr startete die als HB-UVC eingetragene Bücker Bü 131B «Jungmann» auf der Hartbelagspiste 05 in Langenthal und verliess den Platz über den Gegenanflug in westlicher Richtung.

Da keine Aufzeichnungen des Flugwegs existieren und sich der Pilot aufgrund einer retrograden Amnesie nur sehr eingeschränkt an den Unfallflug erinnern kann, ist über den grössten Teil des Flugverlauf nichts bekannt. Wie sich der Pilot bezüglich der letzten Flugphase erinnerte, übergab er dem Passagier im Anflug nach Langenthal die Steuer, um auf seinem Kniebrett die notwenigen Unterlagen für den Anflug vorzubereiten. Dieses Vorgehen war nach Angabe des Piloten so üblich. Das Flugzeug befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Höhe von gegen 1’000 Meter über Grund oder ungefähr 1’400 m/M.

Wie der Pilot angab, erhöhte daraufhin der Passagier die Leistung, senkte die Nase des Flugzeuges und zog es schliesslich steil nach oben. Der Pilot nahm an, dass der Passagier einen Looping fliegen wollte und überlegte noch kurz, den Hebel zum Umschalten des Tanks für Rückenflug zu bedienen. Als nächstes nahm der Pilot wahr, dass das Flugzeug in eine Drehbewegung um die Hochachse geriet und rasch an Höhe verlor. Auf Anfragen des Piloten an den Passagier kam keine Reaktion. Der Pilot übernahm nun die Steuer, die als weich und nicht wirksam wahrgenommen wurden, und versuchte die Vrille auszuleiten. Dies tat er nach dem ihm theoretisch bekannten Grundsatz, dass der Steuerknüppel neutral bis leicht gestossen gehalten und das Seitensteuer voll gegen die Drehrichtung ausgeschlagen werden muss. Wie die Filmaufnahme zeigt, war während längerer Zeit der Motor dabei nicht im Leerlauf, sondern gab erhöhte Leistung ab.

Um 20:20 Uhr wurde die Maschine von mehreren Augenzeugen in der Region Subingen in einer Vrille nach links beobachtet. Schliesslich schlug das Flugzeug auf einer Höhe von 411 m/M auf einem Acker auf. Beim Aufprall wurde der Passagier tödlich verletzt, der Pilot erlitt schwere Verletzungen. Das Flugzeug wurde zerstört. Der Notsender (Emergency Locator Transmitter – ELT) wurde beim Aufprall nicht ausgelöst und sendete kein Signal aus.

Medizinische und pathologische Feststellungen
Pilot: Der Pilot, der im Flugzeug hinten sass, überlebte den Unfall mit schweren Verletzungen.

Passagier: Ein Polytrauma mit Verletzungen von Kopf, Rumpf und Extremitäten führte zum sofortigen Tod. Es fanden sich keine typischen Verletzungen der Hände, die darauf hinweisen, dass der Passagier den Steuerknüppel beim Aufprall in der Hand gehalten hätte. Aus der Anamnese geht hervor, dass der Passagier an einer Gedächtnisstörung litt. Seine medizinische Tauglichkeit wurde ihm im März 2019 entzogen. Der Pilot war über den Verlust der medizinischen Tauglichkeit des Passagiers zu diesem Zeitpunkt informiert. Da der Passagier gegen den Entscheid des BAZL Rekurs erhoben hatte, ging der Pilot aber davon aus, dass dieser seine medizinische Tauglichkeit im Frühjahr 2021 wieder erlangt hatte. Tatsächlich wurde der Rekurs des Passagiers aber abgewiesen, was dem Piloten nicht bekannt war.

Diese neurodegenerative Erkrankung der Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns konnte anhand von Veränderungen des Hirngewebes bei der Autopsie bestätigt werden. Zusätzlich konnten weitere bekannte Erkrankungen nachgewiesen werden, die wahrscheinlich keinen Einfluss auf das Unfallgeschehen hatten. Die forensisch-toxikologischen Untersuchungen zeigten keine körperfremden Substanzen wie Alkohol, Medikamente, Betäubungsmittel oder Rauchgas zum Zeitpunkt des Unfalls. Dem Passagier waren Medikamente verordnet worden, die aber nicht nachgewiesen wurden, was zeigt, dass der Passagier die verordneten Medikamente nicht eingenommen hat. Das entsprechende Gutachten kommt dabei zu folgendem Schluss:

«[…], der fehlende Nachweis von mehreren [dem Passagier] verordneten Medikamenten könnte jedoch die damit behandelten Erkrankungen soweit verschlimmern, dass allein dadurch eine Beeinträchtigung bei der Führung des Luftfahrzeuges denkbar wäre. Dies betrifft insbesondere den Verzicht auf die Blutgerinnungshemmer Aspirin und Plavix, wodurch sich die Gefahr plötzlicher Herzinfarkte oder Schlaganfälle erhöhte, und den Verzicht auf blutzuckersenkende Medikamente zur Behandlung einer Diabetes mellitus».

Es ist bekannt, dass bei einer Demenzerkrankung die Betroffenen beginnen, ihre Pflichten zu vernachlässigen. Besonders schwierig ist die fehlende Krankheitseinsicht der betroffenen Personen, denn sie halten sich selbst in den meisten Fällen für völlig gesund und können die Problematik der Krankheit nicht erkennen. Dies führt oft dazu, dass die medikamentöse Therapie vernachlässigt wird.

Medizinische Aspekte
Die Autopsie konnte die Diagnose einer Demenzerkrankung beim Passagier bestätigen; die Auswirkungen dieser Krankheit auf den Unfallflug sind hingegen nicht belastbar zu belegen. Das Verhalten des Passagiers kann deshalb nicht abschliessend erklärt werden. Es ist denkbar, dass er, weil vom Kunstflug begeistert, vor dem Anflug noch einen Looping fliegen wollte, ihm dieser aber nicht gelang. Gemäss Beobachtung des Piloten reagierte der Passagier anschliessend nicht mehr, was auf ein medizinisches Problem hinweisen könnte, das gemäss der Autopsie nicht ausgeschlossen werden kann.

Menschliche und betriebliche Aspekte
Die befreundeten Piloten unternahmen viele gemeinsame Flüge, woraus ein natürliches Vertrauensverhältnis entstand. Auch wenn deshalb nachvollziehbar ist, dass der Pilot dem Passagier die Steuer kurzzeitig übergab, um mit Blick auf sein Kniebrett und mit beiden Händen die Unterlagen für die Landung vorbereiten zu können, so wurde damit das Flugzeugführung unbewusst einer fluguntauglichen Person übergeben.

Der Pilot wurde nach eigenen Aussagen zwar über die unerwartete vom Passagier geflogene Flugfigur überrascht, war jedoch aufgrund des Vertrauens, das er in seinen Passagier hatte, zumindest zu Beginn nicht sonderlich beunruhigt. Es ist nicht aussergewöhnlich, dass ein Flugzeug aus der Rückenlage abkippen und in eine Vrille geraten kann, Dies geschieht gelegentlich, wenn die Geschwindigkeit im Kulminations-Punkt des Loopings zu gering ist. Dieses Flugzeugmuster ist grundsätzlich einfach aus der Vrille zu bringen. Der Pilot war mit dem entsprechenden Verfahren aber nicht vertraut und er wurde weder dafür ausgebildet noch führte er es selber je aus. Wie der Pilot die Steuer während des Versuchs, die Vrille zu beenden, gehalten hat, kann nicht belastbar rekonstruiert werden. Hingegen zeigen die Filmaufnahmen, dass der Motor während der Vrille nicht im Leerlauf lief, sondern während längerer Zeit eine erhöhte Leistung abgab. Dieser Umstand kann das Beenden der Vrille erschwert haben.

Das Flugzeug befand sich zumindest während einer längeren Zeit in einer Linksvrille. Die Spuren legen nahe, dass der Aufschlag mit dem rechten Flügelpaar zuerst erfolgte, was darauf hinweist, dass es dem Piloten zumindest kurz vor dem Aufprall gelungen war, die Drehrichtung der Vrille zu wechseln. Dieser Wechsel der Drehrichtung, ohne aber die Drehbewegung stoppen und das Flugzeug abfangen zu können, wird gelegentlich bei Piloten beobachtet, die keine Erfahrung im Kunstflug bzw. im Beenden einer Vrille besitzen.

Der Unfall, bei dem das Flugzeug mit dem Boden kollidierte, ist darauf zurückzuführen, dass das Flugzeug in eine Vrille geriet und der Pilot diese nicht beenden konnte.

Die Untersuchung hat folgende Faktoren ermittelt, die für die Entstehung des Unfalls kausal waren:

  • Der Pilot übergab dem Passagier kurzzeitig die Steuer.
  • Der Passagier zog das Flugzeug hoch, bis es in Rückenlage in einen Strömungsabriss und anschliessend in eine Vrille geriet.
  • Der Pilot war mit dem Beenden einer Vrille nicht vertraut.

Zum Unfall hat möglicherweise beigetragen, dass der Passagier an einer Erkrankung litt, welche die Führung eines Luftfahrzeuges beeinträchtigen kann.

Sicherheitshinweis
Eine Ausbildung in Kunstflug oder eine Einführung in das Erkennen, Verhindern und Beenden von ungewöhnlichen Fluglagen mit hohen Querlagen oder grossen positiven bzw. negativen Längsneigungswinkeln im gesamten Geschwindigkeitsbereich (Upset Recovery Training) ist deshalb für jeden Piloten als sicherheitsfördernde Massnahme zu empfehlen. Quelle/vollständiger Untersuchungsbericht: ‚SUST‚. Foto: ‚Hornet Driver‚.

100 Jahre HiHai

Der zweitälteste Segelfliegerclub der Welt, der SFC Hirzenhain in Deutschland, feiert am Wochenende vom 12./13. Mai 2023 sein 100jähriges Jubiläum mit einem umfangreichen Festprogramm:

  • Festgottesdienst am Freitag, 12. Mai 2023, ab 19:30 Uhr in der Flughalle am Hang, Segelfliegerhang 15 in 35713 Eschenburg-Hirzenhain
  • Festkommers am Samstag, 13. Mai 2023, ab 19 Uhr, gleiche Halle. Dieser Kommers wird nicht so ablaufen wie die üblichen, etwas trockenen. Zu erleben sind 100 Jahre Fliegerei in HiHai.
  • Als Gäste haben zugesagt: DAeC-Präsident Claus Cordes, HLB-Präsident Gerd Hollstein, HLB-Vizepräsidentin Susan Breitenbach, Vizepräsident des Landessportbund Hessen und viele mehr.
  • Bereits ab 9. bis einschließlich 13. Mai wird täglich von 15-19 Uhr die Ausstellung „Segelflieger-Club HiHai seit 1923“ geöffnet sein.
  • Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr soll das große Oldtimer- und Doppeldeckertreffen am 08./09. Juli 2023 auf dem Flugplatz in Hirzenhain sein. Dazu werden viele Flugzeuge, Oldtimerautos sowie zahlreiche Gäste und Fliegerfreunde erwartet.

Hier kann man sehen, wer sich schon alles angemeldet hat. Die Liste hat noch Platz für weitere Anmeldungen. Am Samstagabend wird es eine Modellflugshow geben, mit Nachtflug und Feuerwerk.

In eisiger Höhe froren seine Augen ein

Der Amerikaner Rudolph William Schroeder stieg 1920 als erster Mensch mit einem Motorflugzeug auf eine Höhe von mehr als 10.000 Meter. Dann aber machte der Pilot einen Fehler, der ihn fast das Leben gekostet hätte. In genau 10.093 Meter Höhe beging er einen folgenschweren Fehler. Rudolph William Schroeder (1885–1952) nahm seine Schutzbrille ab, um die Sauerstoffversorgung zu überprüfen. Sofort gefror in dem offenen Cockpit bei unter minus 50 Grad Celsius der Feuchtigkeitsfilm auf seinen Augäpfeln. Dann wurde Schroeder in der dünnen Luft bewusstlos. Sein LUSAC-11-Doppeldecker stürzte in die Tiefe. Zwei Minuten befand sich das Motorflugzeug im freien Fall, bis der Pilot nur 600 Meter über dem Boden wieder zu Bewusstsein kam. Fast blind, konnte Schroeder den Sturzflug der Maschine doch noch auffangen – und landete sicher auf dem Militärflugplatz McCook Field in Dayton im US-Bundesstaat Ohio.

Damit war der Weltrekord am Morgen des 27. Februar 1920 aufgestellt: Nie zuvor hatte es ein Mensch geschafft, höher als 10.000 Meter in einem Motorflugzeug mit Turbolader in die Luft zu steigen. Schroeder reihte sich damit hinter Draufgängern wie Otto Lilienthal und den Brüdern Wright ein: Pioniere, die bereit gewesen waren, für ihren Traum vom Fliegen alles zu riskieren – was manche von ihnen mit dem Leben bezahlen mussten. Schroeder hatte Glück und überlebte. Aber zufrieden mit seiner Leistung war er nicht, denn sein Ziel waren 12.000 Meter Höhe gewesen. Noch auf dem Feld musste er von herbeieilenden Helfern medizinisch notversorgt werden, kam wegen eines Schocks und der teilweisen Erblindung in ein Militärkrankenhaus. Seine Sehkraft sollte für Wochen eingeschränkt bleiben. Auf dem Feldbett berichtete Schroeder Reportern der „New York Times“ von der Nahtod-Erfahrung in eisiger Höhe: „Plötzlich hörte der Sauerstoff auf zu fließen. Dann, ganz plötzlich, fühlte es sich an, als würde mein Kopf explodieren. Meine Augen taten weh, ich konnte sie nicht öffnen. Ich habe gemerkt, dass ich falle.“ Daraus zog er auf dem Krankenbett den kühnen Schluss, dass er möglichst bald wieder fliegen wolle.

Rudolph William Schroeder wurde 1885 als Sohn deutsch-irischer Eltern in Chicago geboren. Er war technisch begabt, experimentierte schon früh mit eigenen Segelflugzeugentwürfen. Als Mechaniker lernte er ab 1910 bei Otto Brodie, der Schauflüge absolvierte, selbst das Fliegen. Sein Arbeitgeber soll ihm den berühmten Spitznamen „Shorty“ gegeben haben – Schroeder war 1,93 Meter groß.

Piloten riskierten zu jener Zeit oft genug ihr Leben. So hatte beispielsweise der Farman-Doppeldecker, den Brodie flog, keine Bremsen: Zum Landen mussten die Flieger die Leistung des 50-PS-Gnome-Rotationsmotors mit dem sogenannten „Blip“-Schalter drosseln und eine Stelle auf dem Boden ansteuern, wo sie so weit rollen konnten, bis das Flugzeug im Gras zum Stillstand kam. Im April 1913 verlor Brodie bei einem Routine-Testflug die Kontrolle über seine Maschine. Im Sturzflug löste sich der Motor aus der Halterung und zerquetschte ihn. Auch ein weiterer Flieger, dem sich Schroeder als Mechaniker angeschlossen hatte, kam kurz danach ums Leben. 1916 trat er der Flugabteilung des U.S. Army Signal Corps bei und wurde leitender Testpilot auf dem McCook Field in Dayton. Wohl beeinflusst durch die jüngsten Unglücke, konzentrierte sich Schroeder verstärkt auf die Flugsicherheit: So soll er der erste Militärflieger gewesen sein, der einen der von James Floyd Smith entwickelten Fallschirme trug. Außerdem eröffnete er eine Nachtflugschule für die militärische Ausbildung.

Während des Ersten Weltkrieges begann die US-Armee, Testflüge in großer Höhe durchzuführen. In den nächsten Jahren erreichte Schroeder immer neue Rekorde. Nach dem denkwürdigen 27. Februar 1920 jedoch war seine Zeit der Höhenflüge vorbei – auch wenn Schroeder ein begeisterter Pilot blieb: Noch im selben Jahr nahm er an einem Wettfliegen in Paris teil, kam wegen eines Motorschadens jedoch nicht ins Ziel. 1925 war er als Testflieger bei einer Tochterfirma von Ford der Erste, der das dreimotorige Passagierflugzeug Stout 3-AT flog, 1926 dann eine Ford Trimotor, Typ Ford 4-AT. 1940 wurde Schroeder Vizepräsident für Sicherheit bei der US-amerikanischen Linienfluggesellschaft United Airlines. Er starb am 29. Dezember 1952 im Alter von 67 Jahren. Die „Chicago Tribune“ schrieb anlässlich seines Todes: „Sein Leben als Erwachsener umspannte die gesamte Periode der kommerziellen und militärischen Luftfahrt, zu der er unter hohen persönlichen Kosten einen großen Beitrag leistete.“ Die Faszination für das Fliegen hatte er dabei nie verloren: Selbst nach einem Schlaganfall 1941 soll er noch aus dem Bett heraus weiter an Luftfahrtprojekten gearbeitet haben. Quelle: ‚Die Welt‘.

Bücker-Flugzeuge – Synonym für Doppeldecker

Die Schweiz hat eine grosse Tradition mit Bücker-Flugzeugen. Dieser Typ fliegt seit 85 Jahren am eidgenössischen Himmel und wurde in dieser Zeit zum Synonym für einen Doppeldecker. Dies ist hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass die Schweizer Luftwaffe ab 1936 nicht weniger als 94 Doppelsitzer Bücker Bü-131 Jungmann und 52 Einsitzer Bücker Bü-133 Jungmeister beschaffte. Sie wurden alle im charakteristischen Gelb mit schwarzen Zierstreifen bemalt. Claus Clemens Bücker schuf sein Flugzeugwerk 1932 in Rangsdorf südlich von Berlin. Viele der in der Schweiz fliegenden Bücker-Doppeldecker wurden aber bei der Firma Doflug in Altenrhein in Lizenz gebaut. Die Flugzeuge wurden hauptsächlich für die Erstausbildung der Militärpilotenanwärter in Locarno-Magadino und für Verbindungszwecke eingesetzt. 1971 nahm die Luftwaffe die Bücker aus dem Dienst und gab sie an den Aero-Club der Schweiz ab, wo sie in den Fluggruppen für Kunstflugausbildung verwendet wurden und werden. Denn noch heute werden sie in Flugvereinen betrieben oder befinden sich in Privatbesitz. Quelle: ‚Solothurner Zeitung‚.

Doppeldecker überschlägt sich

Im Aargau musste am Sonntag, 5. September, ein Doppeldecker zu einer Notlandung ansetzen. Dabei überschlug sich die Maschine – der 51-jährige Pilot blieb unverletzt. Der Flug von Beromünster LU hätte eigentlich zum Flugfeld Birrfeld AG geführt. Doch während dem Flug stellte der Pilot (51) einen Leistungsabfall des Motors fest. Er entschloss sich daher für eine Notlandung. Laut der Kantonspolizei Aargau überschlug sich die Maschine beim Landemanöver. Der Pilot blieb unverletzt. Er wurde dennoch zur näheren Abklärung in Spitalpflege verbracht. Die Ursache des Leistungsabfalls ist bislang unbekannt. Quelle: ‚Blick‚.

Stampe SV 4c zu verkaufen

Wir haben eine komplett restaurierte und flugtüchtige STAMPE SV 4C aus dem Jahre 1946 (Werk-Nr.326) zu verkaufen. Es steht in Freiburg im Breisgau. Mein Lebensgefährte (Pilot) ist verstorben und aus diesem Grunde muß ich das Flugzeug verkaufen. Zur Beantwortung Ihrer Fragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung. Das Flugzeug stand einige Jahren still. Kontakt für ernsthafte Interessent/innen: MC Poulet, Häglestrasse 7, D-79232 March, Tel. +49 7665 932 6441, eMail: claire@gmx.org

Flugzeug-Absturz mit Doppeldecker

Ein Doppeldecker ist am Sonntagnachmittag nahe des Rugendorfer Ortsteils Poppenholz im Landkreis Kulmbach abgestürzt. Der Pilot verstarb noch in dem völlig demolierten Wrack.

Sie haben mit Bewunderung dem kleinen Doppeldecker zugeschaut, der in relativ geringer Höhe über dem Rugendorfer Ortsteil Poppenholz Flugübungen gemacht habe, berichten Anwohner. Doch plötzlich habe sich die Situation drastisch geändert. Der weiße Flieger, mit auffälligen Elementen der US-amerikanischen Flagge lackiert, sei plötzlich in einen sehr steilen Sturzflug geraten. Hilflos haben sie, wie die Augenzeugen berichten, mit ansehen müssen, wie das senkrecht nach unten gerichtete Flugzeug mit großer Gewalt am Rand einer Pferdekoppel eingeschlagen ist. „Wenn ich nicht gewusst hätte, dass das ein Flugzeug war, hätte ich es auf den ersten Blick nicht erkannt“, erzählt ein Mann. Der Schreck ist ihm noch ins Gesicht geschrieben.

Umgehend alarmierte eine Frau um 16.09 die Rettungsdienste, die mit rund 50 Kräften des BRK, der Polizei, des THW und der Feuerwehr zum Absturzort eilten. Doch für den Piloten kam jede Hilfe zu spät. Der Mann muss sofort nach dem Aufschlag tot gewesen sein. Die alarmierte Notärztin konnte nur noch den Tod des Piloten feststellen. Weiträumig sperrten die Rettungskräfte die Absturzstelle ab. Trümmer der Maschine lagen in weitem Umkreis verstreut. Rund um das Flugzeugwrack bauten Feuerwehrleute Sichtschutzwände auf.

Viel wusste die Polizei auch knapp zwei Stunden nach dem Absturz noch nicht. Der Tower des Kulmbacher Flugplatzes habe bestätigt, dass der einmotorige Doppeldecker gegen 15.30 Uhr in Kulmbach gestartet sei, berichtet Fabian Metzler von der Pressestelle des Bayreuther Polizeipräsidiums. Der Pilot habe lediglich einen kurzen Rundflug angemeldet und sei bald wieder erwartet worden, wissen Fliegerkollegen. Doch statt ihres Kollegen kam die Polizei, um die schreckliche Nachricht zu verkünden und Recherchen zum Flugzeug und zum Piloten anzustellen.

Knapp 40 Minuten nach dem Start in Kulmbach geschah das schreckliche Unglück. Wieso der kleine Doppeldecker, ein Sportflugzeug, abgestürzt ist, müssen nun Fachleute klären. Bislang gibt es keine Hinweise auf die Ursache. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers kreiste gut eine Stunde nach dem Unglück über dem Absturzort. Aus der Luft wurden Übersichtsfotos gemacht, informiert der Polizeisprecher. Sie sollen den Ermittlern bei der Aufklärung helfen. Die Kripo Bayreuth hat ihre Flugsachbearbeiterin geschickt. Auch ein Staatsanwalt war vor Ort. Er forderte von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen in Braunschweig einen Gutachter an, der die Ermittler bei der Klärung der Absturzursache unterstützen soll. Der Fachmann werde eigens eingeflogen, informierte der Polizeisprecher. Das könne eine Weile dauern. So lange dürfe der Unfallort nicht verändert werden, sagte Fabian Metzler. Betroffen von dem tödlichen Unfall zeigte sich auch der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner. Er war über die Leitstelle unterrichtet worden und machte sich selbst ein Bild vom Geschehen.

Georg Löffler, Chef der Stadtsteinacher Polizei, verweist auf einen Zeugen, der abgegeben hat, der Flieger sei ins Trudeln geraten und gleich danach am Boden regelrecht zerschellt. Es gebe Vermutungen, um wen es sich bei dem Piloten handelt. Aber endgültig könne man das erst sagen, wenn der Mann zweifelsfrei identifiziert ist. Flieger berichten, ein 48-jähriger Mann aus dem Kronacher Raum sei am Sonntagnachmittag mit dem Doppeldecker in Kulmbach gestartet. Bis die Ursache für das Unglück geklärt ist, wird noch eine ganze Zeit vergehen, sagt die Polizei. Quelle: ‚Kurier.de‚.

Tollkühner Pilot, berühmter Passagier, viel Pech

Der erste Flug überhaupt aus der Schweiz nach London startete vor 100 Jahren vom St. Moritzer See. Er lief alles andere als glatt. Die frühe Luftfahrtgeschichte der Schweiz wurde von einem Bündner Hochtal aus geschrieben – im Winter. Als «Flugfeld» diente der gefrorene St. Moritzer See. Bereits der erste Motorflug überhaupt im Lande war 1910 von dort gestartet. Mit einem Wright-Doppeldecker, den er zuvor mit der Rhätischen Bahn herangeschafft hatte, drehte der Deutsche Paul Engelhard drei Runden. Zehn Jahre später hatte sich das Fortbewegungsmittel nicht zuletzt durch den Ersten Weltkrieg schon weit mehr etabliert. Auch in der Schweiz wurden die ersten Fluggesellschaften gegründet. Dazu gehörte die «Ad Astra» von Alfred Comte und Walter Mittelholzer, aus der zwölf Jahre später die Swissair hervorging. Quelle: ‚Südostschweiz‚.

Flugplatz-Fest in Königsdorf

Hubschrauber, Doppeldecker, Segelflieger: Die Besucher des Flugplatz-Fests in Königsdorf wussten gar nicht, wohin sie zuerst hinschauen sollten. Fast im Minutentakt starteten und landeten die verschiedenen Maschinen – von der Antonov N2, Baujahr 1957, bis hin zum modernen Ultraleichtflugzeug. Die Freiwillige Feuerwehr, das Bayerische Rote Kreuz und die Polizei waren ebenfalls mit Fahrzeugen und Infoständen vertreten. Eigentlich sollte das Fest bereits vor einer Woche stattfinden, doch wegen Regens musste es verschoben werden. Im zweiten Anlauf herrschte Bilderbuchwetter. „Dann ist die Welt bei einem Rundflug gleich schöner“, kommentierte Moderator Michael Watzke die spätsommerlichen Temperaturen. Watzke führte professionell durch das Programm und erklärte die unterschiedlichen Kunstflugfiguren. Der frühere Deutsche Meister Sascha Odermann zeigte mit dem Königsdorfer Eigenbau Mü 30 und Wolfgang Schieck, Dritter bei der diesjährigen Segelkunstflug-Weltmeisterschaft, mit seinem Segelflugzeug, was am Himmel alles möglich ist. Ein Höhepunkt war die Ankunft des Doppeldeckers „Udet U 12 Flamingo“. Der Oldtimer-Segelflug-Verein München hat die Maschine nachgebaut. Quelle: ‚Merkur.de‚.

Oeventrop erwartet Antonov-Doppeldecker

Am Samstag und Sonntag, 24. und 25. August, lädt der Luftsportclub Oeventrop zum großen Flugplatzfest auf den Ruhrwiesen in Oeventrop ein. Ein besonderes Highlight ist in diesem Jahr die Antonov AN 2. Der größter Doppeldecker der Welt wird zu Rundflügen über dem Sauerland abheben. Daneben wird es viel weitere Möglichkeiten geben, in den Oeventroper Himmel zu starten, vom vereinseigenen Motorsegler bis zu einem viersitzigen Motorflugzeug. Veranstaltungsbeginn ist Samstag um 13 Uhr und Sonntag um 11 Uhr. Der Eintritt beträgt für Besucher drei Euro für beide Tage. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren haben freien Eintritt. Parkplätze stehen im Bereich der Oeventroper Schützenhalle kostenlos zur Verfügung. Der LSC Oeventrop lädt alle Freunde des Luftsports herzlich ein und freut sich schon heute auf zahlreiche Gäste ob als Zuschauer oder Fluggast. Quelle: ‚Westfalenpost‚.

Historische Flugzeuge am Himmel über Bienenfarm

Zu der traditionellen Veranstaltung „Stearman & Friends“ wird vom 5. bis 7. Juli nach Paulinenaue auf den Flugplatz Bienenfarm eingeladen. Mehr als 50 Oldtimer-Flugzeuge sind zu bewundern. Fans der Fliegerei und vor allem Liebhaber alter Flugzeuge kommen am bevor stehenden Wochenende wieder auf dem Flugplatz Bienenfarm in Paulinenaue auf ihre Kosten. Vom 5. bis 7. Juli findet dort erneut die Veranstaltung Stearman & Friends statt. Die Besucher erwartet ein buntes Rahmenprogramm. Am Samstag und Sonntag besteht die Gelegenheit, Rundflüge mit offenen Doppeldeckern vom Typ Boeing Stearman und einem Bell 47 Hubschrauber zu machen. Die Doppeldecker sind echte Ikonen der Luftfahrt und bieten ein unvergleichliches Gefühl vom Cabrio-Fliegen, verspricht der Veranstalter. Quelle: ‚Märkische Allgemeine‚.

Antonov-Doppeldecker über dem Ruhrgebiet

Von Mai bis Oktober bietet das Team von „Air Albatros“ jedes Wochenende Rundflüge von den Flughäfen Essen/Mülheim und Dortmund an. Mit dem roten Baron – dem größten fliegenden Doppeldecker der Welt – starten die Fluggäste ihre Reise über die Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets. Auswählen können sie zwischen vier unterschiedlichen Routen. Professionelle Piloten umrunden die Attraktionen aus der Vogelperspektive. Die Flugtermine sind individuell buchbar, egal ob im Doppeldecker oder Heißluftballon. Jeder kann hier „seinen“ Flug – abgestimmt auf den persönlichen Terminkalender – buchen. u Zum 25-Betriebsjubiläum von „Air Albatros“ verlosen wir einen Freiflug für zwei Personen mit dem fliegenden Doppeldecker. Quelle: ‚Lokalkompass.de‚.