Das bewölkte und nasse Wetter ist seit Pfingsten endlich vorbei und es stehen uns meist sonnige Tage bevor. Aber vom stahlblauen Himmel fehlt jede Spur! Wieso ist es so dunstig und wieso versteckt sich die Sonne hinter einem weissen Schleier? Für einmal ist nicht der Saharastaub der Übeltäter.
Woher stammt unsere Luftmasse?
Bei dem weissen Schleier oder Dunst handelt es sich um Rauchpartikel. Diese stammen von den Waldbränden in Kanada, welche schon mehrere Wochen andauern. Zahlreiche Waldbrände in verschiedenen kanadischen Provinzen sorgten für Evakuierungen und sogar Gesundheitswarnungen in Kanada und den Vereinigten Staaten. Der Rauch kann bei intensiven Bränden in die obere Atmosphäre aufsteigen und dadurch vom Jet-Stream mitgetragen werden. Der Jetstream, eine Zone mit starken Winden, führt dann diese Partikel über den Atlantik in unsere Breitengrade.
Die Luftmasse, welche sich seit Pfingsten über Mitteleuropa befand, hat ihren Ursprung in Kanada. Nicht nur die Luftmassen aus den höheren Atmosphären-Schichten, sondern auch die bodennahen Luftschichten stammen aus Kanada, wurden jedoch auf ihrem Weg in Richtung Europa durch Hebungsprozesse in höhere Luftschichten geführt.

Messung der Aerosolwolke
Mit den Ceilometern von MeteoSchweiz, welche zur Messung von Aerosolprofilen dienen, wurde die Ankunft der Waldbrand-Aerosole in Echtzeit registriert. Die Ceilometer-Messung von heute 09.06.2025 über Payerne zeigt die in der Subsidenz absinkende Rauchfahne. Dabei ist die Höhe der Rauchfahne deutlich erkennbar. Somit hat die Station Jungfraujoch die Rauchpartikel auch messen können.
Wieso ist der Himmel so milchig?
Die zahlreichen Aerosole haben einen deutlich grösseren Durchmesser als Luftmoleküle. Die Streuung ist nicht mehr von der Wellenlänge abhängig, sondern alle Farben werden ähnlich stark gestreut. Das Sonnenlicht wird durch diese Aerosole nun vorwärts gestreut und dadurch wirkt der Himmel weisslich verwaschen. Diese Art von Streuung wird auch Mie-Streuung genannt. Quelle / vollständiger Bericht: ‚MeteoSchweiz‘.