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Reinhold Würths Firmenflieger-Flotte

Der Öhringer Milliardär Reinhold Würth ist nicht nur Mitgründer der Firma „Würth“, im Besitz einer Yacht und über 200.000 Kunstwerken – er besitzt auch fünf Privatjets. Der 88-jährige Reinhold Würth, Mitgründer der Firma „Würth“, die als weltgrößtes Unternehmen für Befestigungstechnik gilt, ist mit einem Vermögen von knapp 30 Milliarden einer der reichsten Menschen Deutschlands. Würth gründete und besitzt nicht nur die Firma, er besitzt auch eine 150 Millionen Euro teure Yacht, eine Sammlung von über 20.000 Kunstwerken und ermöglichte der Firma den Besitz von fünf Privatjets und einem Werksflughafen.

Fünf Privatjets und ein eigener Flughafen – der Besitz der Firma Würth
Die Firma Würth besitzt einen eigenen Werksflughafen, den Sonderlandeplatz Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg. Damit ist sie neben dem Heizungsbauer „Viessmann“ das einzige deutsche Unternehmen, das für die Firmen-Luftflotte auch einen eigenen Flugplatz besitzt. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ im Jahr 2012 berichtet, arbeite die „Würth Aviation“ auf ähnlich hohem Niveau wie große Airlines. Steffen Merz, der als Pilot und Geschäftsführer der Würth-Flugabteilung tätig ist, erklärt: „In Ausbildung und Training stehen wir einer Lufthansa in nichts nach“. Die Firma verfüge zu damaligem Zeitpunkt (2012) über drei kleinere Citation-Business-Jets, einen dreistrahlige Falcon 50 und eine zwölfsitzige, ebenfalls dreistrahlige Falcon 900, die neu um die 40 Millionen Dollar gekostet hat und zehnstündige Nonstop-Flüge schafft. Doch auch die Flugzulassung ist nicht ganz kostengünstig: Rund tausend Euro kostet es, mit einem kleinen Jet einmal auf dem Rhein/Main-Flughafen in Frankfurt zu landen und wieder zu starten.

So entwickelte sich Reinhold Würths Leidenschaft zum Fliegen
Reinhold Würth ist in seinem Leben rund 7000 Stunden als selbstverantwortlicher Pilot im Cockpit von Fliegern gesessen, 1000 Stunden davon wohl sogar ohne einen Co-Piloten – und das in der Anfangszeit seines Unternehmens: „Wenn Sie sparen müssen, haben Sie kein Geld für einen Co-Piloten. Damals war das Unternehmen noch klein, ich musste sehr aufs Geld achten. Also bin ich immer allein auf dem Flugplatz rumgetigert,“ berichtet Würth in der „Automobilwoche“.

Der Auslöser für Würths Leidenschaft des Fliegens sei simpel gewesen: Als Würth früher auf dem Weg zu einem Termin im Stau stand dachte er sich: Das kann’s ja wohl nicht sein. Kurzerhand erwarb Würth dann ein Flugzeug der Marke „Cessna“, machte seinen Flugschein und stand von nun an in keinem Stau mehr. Doch mittlerweile hat Würth seinen Flugschein trotz aller Leidenschaft im Alter von 80 Jahren abgegeben.

Keine Wenig-Flieger: Würth fliegt rund 100 Flüge im Monat
Wie der Norddeutsche Rundfunks (NDR) und die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“) berichten, würden die Privatjets Würths zu rund 100 Flügen im Monat starten. Jedoch waren wohl fast die Hälfte aller zurückgelegten Strecken kürzer als 300 Kilometer. Die am häufigsten geflogene Strecke war zwischen dem Würth-Hauptsitz in Künzelsau in Baden-Württemberg und dem Ort St. Gallen in der Schweiz. Dort hat Würth vor einigen Jahren ein Verwaltungszentrum eröffnet. Insgesamt sind bei den Flügen im Jahr 2021 wohl knapp 2500 Tonnen Kohlestoff-Dioxid ausgestoßen wurden. Doch die „Business-Fliegerei“ wird oft mit Vorurteilen und Kritik konfrontiert, so auch die Würths: „Wir werden oft als ‚Champagnerflieger‘ gesehen, dabei sind wir ein reines ‚Business Tool‘, also ein Geschäftsinstrument“, betont Steffen Merz gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Quelle: ‚Echo24.de‚.

Business-Jets in Dübendorf verbieten?

Entsteht in Dübendorf ein zweiter Zürcher Airport? Dieses Bild vermitteln die Gegner der Geschäftsfliegerei auf dem ehemaligen Militärflugplatz. Würde aus dem ehemaligen Militär- nun aber ein Business-Flugplatz, so die Logik, sei die Intensität ungleich höher und der Schritt vom Flugplatz zum Flughafen gemacht. Dieses Argument greift nun ein Parteiloser in einem Volksbegehren auf, der «Nur-ein-Flughafen»-Initiative. Als Einwohner von Wollishofen wäre Peter-Wolfgang von Matt, von Beruf Dolmetscher, nicht direkt von zusätzlichem Flugverkehr durch die Business-Jets betroffen. Er sagt, er beschäftige sich allgemein mit Fragen des öffentlichen Verkehrs. Das Dübendorfer Projekt sei ein «struktureller Irrläufer» und im «blinden Wachstums- und Technikglauben» der sechziger und siebziger Jahre verhaftet. Obendrein sei es unnötig, weil der Verkehr vollständig durch die bestehende Infrastruktur in Kloten absorbiert werden könne. Der Initiant plant, auf Parteien vor allem des linken Spektrums zuzugehen. Marionna Schlatter, Präsidentin der Grünen, sagt, sie begrüsse das Anliegen grundsätzlich, zumal sich ihre Partei seit Jahren gegen die Privatfliegerei in Dübendorf gewehrt habe. Quelle: ‚NZZ, Neue Zürcher Zeitung‚.

Peinlicher Fehler des Bundes in Dübendorf

Ein gravierender Fehler des Bundes beschädigt in Sachen Flugplatz Dübendorf das Vertrauen der Bevölkerung in den Prozess. Fünf Jahre, nachdem er den Betrieb nach einer Ausschreibung an eine Firma übergeben hat, stellt sich heraus, dass er dies in einem entscheidenden Punkt unter falschen Annahmen getan hat. Die Überflugrechte, die für die Luftwaffe galten, gelten für ein privates Unternehmen nicht. Ein fundamentaler Punkt wurde vor der Ausschreibung nicht geklärt oder falsch beurteilt. Der Fehler ist folgenschwer. Er wirft das Vorhaben, die Business-Jets nach Dübendorf auszulagern, um Jahre zurück. Zwar lässt sich das Problem der Überflugrechte technisch lösen, indem der Bund der Betreiberfirma eine Konzession erteilt. Rechtliche Einspruchsmöglichkeiten dagegen gibt es nicht, soweit dies heute abschätzbar ist. Es ist aber absehbar, dass dies bei der betroffenen Bevölkerung als Bevormundung aufgefasst werden wird. Damit ist das eigentliche Problem benannt, das sich aus der rechtlichen Fehleinschätzung ergibt: Es führt zu einem Vertrauensverlust. Die Bevölkerung in den Anrainergemeinden wehren sich seit Jahren gegen den Business-Flugplatz. 2017 stimmte sie an der Urne dagegen und für ein Alternativkonzept, das die Gemeindeexekutiven ausgearbeitet hatten. Die Abstimmung wurde von manchen als Farce kritisiert, weil damals wie heute klar war, dass einzig der Bund am Flugplatz Dübendorf das Sagen hat. Das Gefühl der Bevormundung dürfte sich jedoch verstärken, sollte dieser sich dazu entscheiden, den Weg der Konzession zu beschreiten. Einen Vertrauensverlust hinterlässt der jetzige Marschhalt nicht nur bei den Feinden, sondern auch bei den Freunden des Dübendorfer Flugplatzprojekts. Uvek-Vorsteherin Simonetta Sommaruga gilt nicht als Fan der Aviatik. In den Augen jener, die sie kritisch sehen, hat sich dieses Bild verstärkt. Das Uvek hinterlässt tatsächlich nicht den Eindruck, das Dübendorfer Flugplatzprojekt mit unbedingtem Willen voranzutreiben. Davon zeugt beispielsweise, dass beim weiteren Vorgehen auf die Zusammenarbeit mit dem Kanton verwiesen wird und vieles im Ungefähren bleibt – obwohl der Bund in der Fliegerei fast alle Gestaltungsmittel in der Hand hat und vorwärtsmachen könnte. Quelle: ‚NZZ, Neue Zürcher Zeitung‘.