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Waldbrände melden!

Der Deutsche Aero Club schließt sich der Initiative des LV Rheinland-Pfalz an, die Piloten und Pilotinnen dazu aufzurufen, aktiv bei der Früherkennung von Waldbränden mitzuwirken. Ernst Eymann, Präsident des Luftsportverbands Rheinland-Pfalz, meint: „Wir als Luftsportler und Teil der Allgemeinen Luftfahrt haben den Anspruch, auch im Rahmen der Ausübung des Luftsports diesen für die Allgemeinheit sinnvoll zu nutzen. Dazu gehört seit vielen Jahren auch die Aufforderung an alle Luftsportler, im Rahmen von Schul-, Trainings-, Überland- und Übungsflügen ein besonderes Augenmerk auf die Waldflächen zu haben. Diese Aktion ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und zum Abwenden von wirtschaftlichem Schaden, der jedes Jahr durch Wald- und Flächenbrände entsteht.“ Die Bundeskommission Motorflug empfiehlt den Piloten, eine Meldung an FIS oder den nächstgelegenen Flugplatz abzusetzen. Quelle: ‚DAeC‚. Bild: Ernst Eymann.

Studierende präsentieren Löschflugzeug-Konzept

2022 sorgen zu geringe Niederschläge und zu große Trockenheit über ausgedehnte Zeiträume für stark erhöhte Waldbrandgefahr in Deutschland und Europa. Ein Team aus sechs Studierenden der Universität Stuttgart nahm sich des Themas an: Mit ihrem Entwurf für ein neuartiges hybrides Löschflugzeug gewannen die Master-Studierenden des Studiengangs Luft- und Raumfahrttechnik die diesjährige Design Challenge des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Im März schrieb die DLR den Wettbewerb – dieser richtet sich bundesweit an Studierende technischer Universitäten – mit der Fragestellung aus: Wie könnte im Jahr 2030 eine luftgestützte Brandbekämpfung aussehen? Bis zur Abgabe des schriftlichen Berichts Mitte Juli nahm sich das Team um Johannes Ritter Zeit, sich eingehend damit zu beschäftigen: „Ich bin zwar nicht bei der Feuerwehr, aber mit dem THW ebenfalls im Ehrenamt engagiert. Von daher passte das thematisch ganz gut“, gibt er gegenüber feuerwehrmagazin.de an.

Die bisher für die Brandbekämpfung aus der Luft verwendeten Fahrzeuge haben ihre Vor- und Nachteile. Löschflugzeuge werden an Flughäfen oder Seen betankt und transportieren das Löschwasser über weite Strecken an den Brandort. Sie sind schnell, können weite Strecken zurücklegen. Dafür haben sie den Nachteil, dass viel Platz zum Starten und Landen sowie zur Wasseraufnahme benötigt wird. Hubschrauber dagegen besitzen mit ihren waagerecht liegenden Rotorblättern den Vorteil, dass sie zum Betanken senkrecht über der Wasseraufnahmestelle schweben können. Auch das Ablassen des Löschwassers kann präziser über dem Brandherd gesteuert werden. Sie sind aber langsamer.

In seinem Konzept zeigt das Team um Ritter, Benjamin Knoblauch, Günay Can, Hannes Kahlo, Nicolas Mandry und Prishit Modi – alle Master-Studierende und im Alter Anfang bis Mitte 20 – auf, wie sie die Geschwindigkeit der Flugzeuge mit der Flexibilität von Hubschraubern verbinden wollen. Herausgekommen ist – bisher erst einmal im Modellstadium – „Inferno“ (steht für INtelligent FirE RespoNse Operation): ein Flugzeug, das zwei Flugzeugpropeller für den Vorwärtsflug mit acht Propellern für den Senkrechtflug vereint. Bewerkstelligen soll dies der Einsatz von leichten Faserverbundwerkstoffen sowie ein hybrid-elektrischer Antriebsstrang. Dieser setze sich aus Elektromotoren, einer Batterie und einer Gasturbine zusammen. So würde der Kraftstoffverbrauch deutlich reduziert. Eine Betankung aus der Luft ist möglich, so steht mehr Zeit zur Brandbekämpfung zur Verfügung.

Operieren soll das neuartige Flugzeug im Verbund von vier bis sechs baugleichen Fabrikaten, die mit verschiedenen Nutzlastmodulen ausgestattet werden können: Mittels des Löschwassermoduls werden die Flammen bekämpft, während ein bis zwei weitere Flugzeuge mit dem passenden Modul für Passagiere und Frachten dafür sorgen, dass Personen evakuiert werden können. Die Stuttgarter konnten sich mit „Inferno“ Anfang August bei der offiziellen Veranstaltung der DLR Design Challenge in Hamburg gegen fünf weitere Teams durchsetzen: In ihrer Begründung lobte die Jury unter anderem die „geschickte Kombination von Technologien“.

„Bereits nächste Woche stellen wir unseren Entwurf auch der internationalen Forschergemeinde vor, und zwar auf der ICAS (steht für Congress of the International Council of the Aeronautical Science, Anmerkung FM-Redaktion) -Konferenz. Im Zuge des Ende September stattfindenden Deutsche Luft und Raumfahrtkongress (DLRK) präsentieren wir es auch noch in Dresden. Mal sehen, wie es danach weitergeht. Wir hätten jedenfalls nichts dagegen, wenn sich ein Unternehmen bei uns melden würde, das bei der Verwirklichung von ‚Inferno‘ mit uns zusammenarbeiten möchte“, sagt Ritter. Quelle: ‚Feuerwehrmagazin.de‚. Fotoquelle: ‚Uni Stuttgart, IFB, Team Inferno‚.

Weltweit größter Flugzeugbrand-Simulator

Der weltweit größte und zwei Millionen Euro teure Flugzeugbrandsimulator kommt aus Marsberg und wird heute zum letzten Mal getestet. Dann wird er in Richtung Stuttgarter Flughafen abtransportiert. Den Flugzeugbrandsimulator haben die Stahlbaufirma Sturmius Sprenger und Metallbau Siebers aus Marsberg gebaut. Es ist ein ganz normales Wohngebiet in Marsberg. Doch direkt gegenüber mehrerer Einfamilienhäuser steht plötzlich ein 30 Meter langes Flugzeug – und das brennt auch noch! Es ist kein Notfall, sondern eine Stahlbaukonstruktion mit integriertem Flugzeugbrandsimulator.

Marsberger Flugzeugnachbau für Stuttgarter Flughafen
Damit können Feuerwehren am und im Flugzeug den Ernstfall trainieren. Innen sind Sitze, Cockpit, Toiletten und eine Küche nachgebaut – alles wie in einem echten Flugzeug. Sogar die Türen öffnen sich originalgetreu wie in einer Boeing oder einem Airbus. Zwei Jahre Bauzeit stecken in dem „Trainingsgelände“. Jetzt ist das Flugzeug fertig für den Abtransport. Ab Montag wird es in seine Einzelteile zerlegt und mit zehn Lastwagen zum Stuttgarter Flughafen transportiert. Der wird den Flugzeugbrand-Simulator zusammen mit den Flughäfen Hannover und Bremen nutzen.

Optimales Training für Feuerwehren im Simulator
Jochen Schürgers‘ Firma Fire Go aus Heinsberg ist der Auftraggeber dieses Großprojektes. Er kann alle 28 Feuerstellen im Innen- und Außenbereich des Flugzeugs per Fernsteuerung zünden. Bis zu 500 Liter Flüssiggas schießen dann durch die Leitungen. „Für mich gibt’s nichts Schöneres als solche Flammen“, sagt der Experte für Brandsimulation, während metergroße Flammen aus dem Flugzeug schießen. Am Ende sollen es Feuerwehrleute löschen, um für echte Brände optimal vorbereitet zu sein. Quelle: ‚WDR‚.