In Sachen Autobahnmaut setzt Frankreich nicht auf eine Vignette wie Österreich oder die Schweiz, sondern rechnet jeden einzelnen gefahrenen Straßenabschnitt ab. Doch wie genau funktioniert das? Welche Zahlungsarten werden akzeptiert? Und wie bezahlt man bei den neuen Mautbrücken, an denen man nicht mehr anhalten muss? Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz fasst wichtige Informationen zur Autobahnmaut in Frankreich zusammen.
Mautstellen
Die französischen Autobahnen sind in zahlreiche Mautabschnitte unterteilt, die einzeln abgerechnet werden. Aus diesem Grund wird man immer wieder für kleinere oder größere Beträge zur Kasse gebeten. Wer oft auf französischen Autobahnen unterwegs ist und nicht andauernd zum Bezahlen anhalten möchte, kann auf ein Gerät zur elektronischen Mauterfassung, eine sogenannte Mautbox, zurückgreifen. Der Preis für die zurückgelegten Autobahnkilometer bleibt gleich. Doch man kann dadurch Zeit sparen.
Télépéage – elektronische Mauterfassung per Mautbox
Nicht nur zur Ferienzeit oder während Stoßzeiten ist es angenehm, wenn man mit bis zu 30 km/h durch eine Mautstelle fahren kann. Möglich ist dies allerdings nur mit einem Gerät zur elektronischen Mauterfassung, einer sogenannten Mautbox, und einem entsprechenden Abonnement. Die gefahrenen Autobahnkilometer kosten den gleichen Preis. Hinzu kommt der Preis fürs Abonnement. Man spart also kein Geld, sondern Zeit.
Mautbrücken – Free-Flow-Maut auf französischen Autobahnen
Auf der A4 bei Boulay im Departement Moselle wurde bereits 2019 eine einzelne Mautstelle durch eine Mautbrücke ersetzt. 2022 folgte als erste Autobahn mit Free-Flow-Maut („péage en flux libre“) die A79 im Departement Allier. Nach diesen Testläufen geht es nun an die stark befahrenen Strecken. Im Juni 2024 wurden die Free-Flow-Mautbrücken auf der A14 von Paris Richtung Normandie in Betrieb genommen. Der restliche Abschnitt bis zur Küste über die A13 wird im Dezember 2024 folgen. Geplant sind weitere Strecken wie die A69 oder auch die A40.
Wie funktioniert die Free-Flow-Maut?
Es handelt sich um ein schrankenloses Mautsystem. Alle Fahrzeuge, die unter einer Mautbrücke hindurchfahren, werden mithilfe von Kameras erfasst. Anhand der Kennzeichen wird ermittelt, welche Distanz das jeweilige Fahrzeug auf der kostenpflichtigen Autobahn zurückgelegt hat. Durch die Abschaffung der Mautstellen wird der Verkehr flüssiger und laut den Autobahnbetreibern sinkt auch die Unfallgefahr, da es nicht mehr notwendig ist, zum Bezahlen anzuhalten. Die ebenfalls angepriesene Zeitersparnis gilt allerdings nur für automatisierte Bezahlungsmethoden. Wer keine Mautbox hat oder beim Autobahnbetreiber registriert ist, muss entweder an einem Automaten anhalten oder im Nachhinein online zahlen. Quelle: ‘Centre Européen de la Consommation‘.
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