Speyer: Erstmals seit Gründung Gewinn

Der Flugplatz Speyer hat erstmals seit seiner Gründung vor rund 30 Jahren einen Gewinn gemacht – und das trotz der Corona-Pandemie. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel, strahlte am Freitag auf der Pressekonferenz über beide Ohren, denn es gab eine „echte Erfolgsgeschichte“ zu verkünden: In diesem Jahr werde das Unternehmen ein Plus von rund 100.000 Euro erwirtschaften. Zum Vergleich: Letztes Jahr gab es einen Verlust von 156.000 Euro. In diesem Jahr wurden 30 Prozent mehr Flugbewegungen gezählt als 2020. Warum hat der Flugplatz offenbar von der Corona-Pandemie profitiert? Dafür gibt es laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Vogel mehrere Gründe. Die zwei größten Kunden seien zwei Chartergesellschaften mit mehreren Jets in Speyer. Durch die Corona-Pandemie konnte aus Sicht des Unternehmens viele Geschäftsleute nicht mehr mit den kommerziellen Anbietern fliegen, weil dort während der Pandemie Flugstrecken gekürzt oder gestrichen worden seien. Für die Firmen sei es dann günstiger gewesen, Flugzeuge zu chartern und ihre Mitarbeiter vom Flugplatz in Speyer fliegen zu lassen, als lange Umwege in Kauf zu nehmen. Drittgrößter Kunde sei der Chemiekonzern BASF. Das Unternehmen hat mehrere Jets für seine Mitarbeiter.

Vom Flugplatz zur Teststrecke für Autos
Der Gewinn kam außerdem zustande, weil der Flugplatzbetreiber Geld spart, in dem er das Tankgeschäft selbst übernommen habe und sich nicht mehr von Mineralölkonzernen vor Ort betanken lässt. So kann der Betreiber dann den Sprit günstiger einkaufen und diesen wiederum an die Flugzeugcharterer vor Ort verkaufen – damit fährt der Fluplatz den Gewinn selbst ein. Auch in Bereichen, die nichts mit dem Fliegen zu tun haben, konnte der Flugplatz neue Einnahmen erzielen. So werde beispielsweise nachts die Landebahn an Automobilkonzerne vermietet, die dort dann Testfahrten durchführen. Das Geld werde nun verwendet, um Darlehen zu tilgen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Speyer-Ludwigshafen-GmbH, Jürgen Vogel. Aus der Gründungsphase gebe es noch Schulden von fast zwei Millionen Euro. Quelle: ‚SWR‘.

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