Weniger Zuschüsse für Flugplatz Donaueschingen?

Der Donaueschinger Haushalt wird durch große Projekte belastet und es muss Geld eingespart werden. Ein Vorschlag lautet, die Zuschüsse für den Flugplatz zu reduzieren. Was sagt der Geschäftsführer dazu?

Nicht immer war es ein freudiger Anlass, wenn der Geschäftsbericht der Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH im Gemeinderat vorgestellt wurde. Zu hohe Kosten, zu viel Aufwand. In den vergangenen Jahren sah das allerdings anders aus. Entsprechend hoch war deshalb auch die Erwartung der Donaueschinger Stadträte, als Flugplatz-Geschäftsführer Eckhart Pauly die Zahlen präsentierte.

„Wir haben das erste Mal seit fünf Jahren einen Rückgang bei den Flugbewegungen“, erklärte Pauly. Im Durchschnitt seien die Flieger höher und größer, was höhere Landegebühren zur Folge haben, dennoch verzeichne man auch hier einen Rückgang von 13,4 Prozent.

„Nach fünf Jahren ist eine Korrektur der Flugbewegungen nicht dramatisch“, so Pauly weiter. Man habe früher oder später damit gerechnet und ähnliche Phänomene seien auch auf anderen Flugplätzen, etwa in Konstanz, Mannheim und Freiburg zu beobachten. „Das ist kein Donaueschinger Problem.“

Davon abgesehen könne man positiv nach vorne blicken: Man haben 89.000 Euro Gewinn erwirtschaftet. Einnahmen kommen hauptsächlich über Lande- und Abfertigungsentgelte. Die Personalkosten seien nach oben gegangen. „Zahlungsverpflichtungen haben wir fristgerecht erfüllt“, sagt Pauly. Ende des Jahres werde man den Teil eines Darlehensbetrages ablösen.

Die Flugplatz-Zuschüsse kürzen

Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock nahm den Überschuss zum Anlass für einen Vorschlag: „Ich möchte keine Diskussion lostreten, wie wichtig der Flugplatz ist, oder nicht.“ Allerdings sei es so, dass immer ein Plus erwirtschaftet werde, obwohl der Flugplatz von den beteiligten Gemeinden regelmäßige Zuschüsse erhalte.

Blaurock sprach von einem großen Druck, der durch die Donaueschinger Haushaltssituation entstehe. Der ist aufgrund der großen Projekte, wie etwa die neue Realschule im Kosten von 56 Millionen Euro, stark unter Druck.

„Jedes Jahr gibt es Zuschüsse. Ich stelle den Antrag, die um ein Drittel zu reduzieren“, so Blaurock weiter. Das werde schon helfen: „Und wir werden um 10.000 Euro noch diskutieren.“ Er stellte den Antrag für das Jahr 2026, da das Jahr 2025 von den Gesellschaftern schon entsprechend beschlossen sei. Bürgermeister Severin Graf schlug schließlich vor, das Thema mit in die Haushaltsberatungen zu nehmen, und erst dort zu diskutieren: „Wir können dann abstimmen, ob wir das in die Gesellschafter-Versammlung einbringen“, so Graf.

Und was sagt Geschäftsführer Pauly zu dieser Idee?

„Geld, das wir bekommen, ist nicht verloren“, so Pauly. Natürlich sage er als Geschäftsführer, dass die Zuschüsse wichtig seien: „Ich werde immer schauen, wie ich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln auskomme, keine Frage.“ Allerdings sei man gerade dabei, das Flugplatz-Gebäude auf Vordermann zu bringen: „Das wird an die 100.000 Euro kosten und wir erhalten damit die Substanz.“ Vom Ergebnis gehe davon etwas weg. Zudem wolle man für eine zukünftig anstehende Sanierung der Landebahn Rücklagen aufbauen.

Investitionen in den Flugplatz

Fast 90.000 Euro habe man in neue Investitionen gepackt, so etwa eine neue Heizung, neue Markierungen und die Wetterdaten-Technik: „Das ist elementar für die Flugsicherung“, so der Geschäftsführer. Der Flugplatz bleibe weiter ein wichtiger Anlaufpunkt in der Region. Seien das Rettungsflieger, die auch aus der Schweiz hierherkommen, oder etwa Organtransporte, die auch regelmäßig in Donaueschingen landen. Dazu kommt auch noch der Nutzen durch Industrie und Wirtschaft in der Region. „Wir sehen einen weiteren Rückgang nicht und erwarten dieses Jahr eine schwarze Null“, so Pauly.

Daher richte man den Blick bereits in Richtung Zukunft: „Die Landebahn ist in einem guten Zustand, ich rechne damit, dass wir sie noch zehn bis 20 Jahre weiterbetreiben können.“ Dann stehe aber eine größere Sanierung ins Haus: „Wenn wir sie sanieren, dann wird das eine größere Investition.“ Daher plane die GmbH, eine zweckgebundene Anspar-Rücklage aufzubauen. „Damit können wir das dann abfedern, wenn es soweit ist“, sagte Pauly.

Wann die Landebahn-Sanierung anstehe, das hänge auch immer mit dem Winter zusammen – und wie hart der werde: „Der Einsatz von Räumdiensten belastet die Bahn natürlich höher.“ Quelle: ‚suedkurier.de‚. Guy Simon

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