SFC-Betzdorf-Kirchen feiert erste Schlepp-Pilotin

Zum Saisonende hat es noch geklappt: Nach intensiver Ausbildung im Flugzeugschlepp kann SFC-Mitglied Dr. Kian-Larissa Ferdows-Theis nun stolz auf ihre neue Berechtigung im Pilotenschein blicken. Sie darf jetzt mit der rot-blauen Husky des Vereins die Segelflugzeuge auf die notwendige Ausgangshöhe für Übungs-, Strecken- oder Kunstflüge ziehen.

Die Damenriege des Vereins feiert Dr. Kian-Larissa Ferdows-Theis damit als erste Schlepp-Pilotin im SFC Betzdorf-Kirchen. Und Frauen standen beim SFC schon immer für besondere Leistungen: Ingrid Blecher aus Siegen ging mit ihren Rekordflügen im Frauensegelflug in die Geschichte ein, noch mehr aber für ihre denkwürdige Förderung des deutschen Frauensegelflugs, Hanna Starsinski, ihre Tochter Dörte Starsinski und Isabell Achenbach waren die ersten Fluglehrerinnen des SFC, Dörte wurde zudem Vizeweltmeisterin der Frauen in der Clubklasse und Isabell „Isi“ Achenbach nahm erfolgreich an vielen Wettbewerben teil! SFC-Mitglied Justine Kill hat es nach dem Segelflugschein nicht nur zur jüngsten Motorfluglehrerin geschafft, sondern fliegt inzwischen beruflich „dicke“ Jets wie die Boeing 757 für DHL.

Larissa ist also beim SFC in bester (Damen-)Gesellschaft! Von Haus aus Internistin und Hausärztin in Wissen, hat sie ihre Liebe zur Fliegerei vor fünf Jahren entdeckt und mit der Motorflugausbildung in Koblenz-Winningen begonnen. Der erste Alleinflug kam berufsbedingt „erst“ 2018, aber dann ging es rasant weiter, die erfahrene Ärztin hatte sich voll mit dem Fliegervirus infiziert, da half keine Medizin außer Fliegen: Nach Erwerb des Pilotenscheins 2019 probierte sie unterschiedlichste Flugzeuge aus und absolvierte sogar eine Kunstflugausbildung („Das trägt zur sicheren Beherrschung des Fliegers in ungewohnten Fluglagen bei“). Auch in einem Jet-Simulator war sie schon zu finden. Neben ihrem „Heimatflugplatz“ Katzwinkel fliegt sie auch gerne in Koblenz-Winningen, soweit ihr Beruf dies zeitlich zulässt. Am Ende verliebte sie sich aber in das berühmte Oldtimerflugzeug Piper PA-18 und das Nachfolgemodell Aviat „Husky“, welches beim SFC seit Langem als Schleppflugzeug im Einsatz ist. Beide Modelle verfügen über exzellente Flugeigenschaften, sind extrem wendig und leicht, die Husky dazu sehr leistungsstark.

Wer damit allerdings schleppen will, muss auch den Flugzeugschlepp aus der Perspektive des Segelfliegers kennen. Also begann Larissa 2022 beim SFC mit der Segelflugausbildung und machte noch im gleichen Jahr ihren ersten Alleinflug. Parallel dazu lernte sie, die Husky zu fliegen und begann dann die Schleppausbildung. Dazu gehören auch besondere Manöver, wie zum Beispiel eine „Schlepplandung“, bei welcher der gesamte Schleppzug, also Motorflugzeug mit „angehängtem“ Segelflieger, gemeinsam wieder landen, ohne das Schleppseil auszuklinken. Das erfordert bei beiden Piloten höchste Konzentration, ebenso wie der „Kastenschlepp“, bei welchem der Segler wie in einem viereckigen Kasten unterschiedliche Positionen hinter dem Schleppflugzeug einnimmt.

Nachdem Larissa all dies beherrschte, konnte sie die Prüfungsflüge problemlos absolvieren. Der SFC freut sich jetzt, über eine weitere engagierte Helferin zu verfügen, die bei gutem Flugwetter die Segler in die Luft bringt. Bleibt zu erwähnen, dass dies, ebenso wie der gesamte Flugbetrieb des SFC, rein ehrenamtlich abläuft, egal ob Fluglehrer, Schlepppilot oder Flugleiter. Zwischenzeitlich hat Larissa sozusagen nebenbei noch den Ultraleicht-Pilotenschein gemacht und versucht sich nun auf einem offenen Doppeldecker vom Typ „Kiebitz“. Ihr machen „ursprüngliche“ Flieger am meisten Spaß, die sofort reagieren, also kein träges „fly-by-wire“ oder „fly by Software“. Quelle: ‚AK-Kurier‚.

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