Segelflugzeug muss auf B 28 notlanden

Die Pilotin eines Segelflugzeugs musste am Sonntagabend, 31. Mai, in Freudenstadt an der Bundesstraße 28 nahe dem Langenwaldsee notlanden. Wie die Polizei mitteilte, war sie in Kornwestheim gestartet. Ihr Flugzeug verlor gegen 18.15 Uhr über Freudenstadt immer mehr an Höhe, sodass nur noch eine Außenlandung möglich war. Das Ganze war wohl in dem Gebiet nicht ganz einfach und auch nicht ungefährlich. Laut Polizeiangaben setzte die Frau den Segler auf der Bundesstraße auf, der dann auf dem Grünstreifen zum Stehen kam. Die Pilotin hatte viel Glück und blieb unverletzt. Auch kein Verkehrsteilnehmer sei durch die Landung gefährdet worden, betont die Polizei. Das Flugzeug wurde schwer beschädigt, ebenso ein Verkehrszeichen, das vom Flugzeug bei der Landung gestreift wurde.

Wie heikel die Lage war, zeigt sich erst vor Ort. Die Bergstrecke, Paradies für Motorradfahrer, führt kurvenreich durch das enge und tief eingeschnittene Tal. Mit Bäumen, Hängen und Stützmauern auf beiden Seiten ist es praktisch unlandbares Gelände. Die Pilotin brachte ihr Flugzeug auf einem Stück kurz vor der Talsohle zu Boden, auf dem die Straße auf mehreren hundert Metern gerade verläuft und sich das Tal ein wenig weitet. Eine Tragfläche schlug gegen ein Verkehrsschild und knickte die Tafel um. Laut Polizei drehte sich das so einseitig gebremste Flugzeug und blieb im Bankett der Straße stehen. Glücklicherweise kam während der Notlandung kein Verkehr. Unbeteiligte seien nicht gefährdet gewesen.

Laut Polizei war die Segelfliegerin gegen 12.30 Uhr in Kornwestheim gestartet und zunächst die Schwäbische Alb Richtung Süden geflogen. Gegen Abend war sie dann im Schwarzwald unterwegs. Bei nachlassender Thermik verlor sie offenbar den Anschluss an die Aufwinde und damit irgendwann an Höhe. An Wochenenden mit guten Wetterlagen sind über Alb und Schwarzwald oftmals mehrere hundert Segelflugzeuge unterwegs. So genannte Außenlandungen sind in der Segelfliegerei nicht ungewöhnlich. Die Piloten wählen dafür in der Regel Wiesen oder abgeernteten Getreidefelder aus. Warum sich die 45-Jährige in die Mausefalle des Forbachtals manövriert hatte, sollen nun die Sachverständigen der BFU klären. Die Maschine war nicht mit einem Klapptriebwerk ausgestattet, mit dem Segelflieger bei schwächelnden Aufwinden mit Motorhilfe den Heimatflugplatz erreichen können. Der Flugplatz Musbach, der ebenfalls eine sichere Landung ermöglicht hätte, ist Luftlinie nur einige Kilometer entfernt. Für den Augenzeugen, der den Vorfall vom Campingplatz aus beobachtet hatte, ist die Pilotin jedenfalls „eine Heldin“. Quelle: ‚Schwarzwälder Bote‚.

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