Es ist wieder soweit: Am bevorstehenden Wochenende des 15./16. April startet die Segelflug-Bundesliga 2023 mit allen weiteren Liga-Wertungen in ihre 23. Saison. Auch die seit 2007 ausgetragene internationale World-League und die beliebte Alp-League werden wieder für hohe Aufmerksamkeit und viele interessante Presseberichte sorgen. Erneut gilt es, Wochenende für Wochenende, über 19 Runden 2,5 Stunden richtig schnell zu sein. Vier Schenkel werden für dieses reine Kurzstreckenrennen im klassischen OLC-Speed gewertet. Die Optimierungsberechnung ist dabei von den maximal sechs Schenkeln der Langstreckenwertung (OLC-Plus) unabhängig.
Keine Regeländerungen in der Saison 2023
In den letzten Jahren wurde das Regelwerk leicht angepasst. So ist mittlerweile der Startkreis abgeschafft und der Zielkreis auf 40 km vergrößert worden. Hat man mal den Mitwindschenkel zu weit ausgereizt und schafft es nicht mehr in den Zielkreis, erhält man immerhin noch 75% der Punkte. Gerade die Rundenwochenenden mit marginalen Streckenflugbedingungen haben damit noch einmal an Bedeutung gewonnen. Und: Freunde des Wandersegelflugs können damit in der Speedwertung mitpunkten! Somit besteht für 2023 kein Anlass für Regeländerungen.
Teamspirit zählt
Die jeweils drei schnellsten Flüge eines Vereins punkten. Es kommt also auf mehr als nur den Einzelnen an, schließlich ist die Segelflug-Bundesliga ein Team-/Club-Wettbewerb. Viele Vereine haben schon eine Motivationsveranstaltung mit Strategie- und Taktikbesprechung für den 14. oder 15. April organisiert. Der OLC-Mann für die Analyse der Liga-Entwicklung Heiko Hertrich spekuliert schon mal: „Ob die Seriensieger vom LSV Rinteln ihren fünften Meistertitel hintereinander anstreben? Wir werden es sehen. Die wiedererstarkten Burgdorfer, die ebenfalls schon vier Titel errungen haben, wollen sicher die Rintelner in die Schranken weisen. Auch die Odenwald-Flieger aus Walldürn haben drei dritte Plätze in Folge erreicht. Sie sind als Urgestein der Liga seit Anfang an dabei, noch nie abgestiegen, nie schlechter als ein 15. Platz und hätten sich einen Meistertitel auch einmal verdient.“
„Die OLC-Liga ist das Original und keine eierlegende Wollmichsau“
Aber nicht nur „die Großen“ reden in der OLC-Liga mit! Wie Mathias Schunk betont: „Die OLC-Liga ist das Original“, kein Mix, keine eierlegende Wollmilchsau.“ Die Liga hat zwar Nachahmer gefunden, aber besonders die Konzentration auf die 2,5-stündige Speedwertung und die Nutzung der gesamten Thermiksaison über 19 Runden bleiben kennzeichnend für das Original. Deshalb haben auch kleinere Vereine die Chance, einmal ganz oben in der Landeswertung, der Quali-Liga, der Alps-League oder der U25-Liga zu landen. Mannschaftserfolge und damit Medienaufmerksamkeit sowie Motivationssteigerung bei den Nachwuchspiloten sind in der Liga viel einfacher zu erreichen als bei der Langstreckenfliegerei für einzelne Experten.
Motivation über die ganze Saison
Immer wieder hat sich in den zurückliegenden 22 Jahren gezeigt, dass für die Ligafliegerei schon mal die Hallentore bei Wetterlagen geöffnet wurden, an denen sie früher sicher geschlossen blieben. Es ist ja kein 10-Stunden-Langstreckenflug notwendig, um genügend Punkte für vordere Plätze zu sammeln. Die Mindestleistung aus einer Stunde Flugzeit reicht oft für gute Platzierungen. Meist wurde dieser Aufwand dann sogar durch überraschend schöne und erfolgreiche Flüge belohnt. Ganz nach dem Motto „Big Points gibt es bei schlechtem Wetter!“. Wenn dann noch ein paar geschmackvolle Bilder in die OLC-Stories gepostet und kommentiert werden, ist das Erstaunen der „Zu-Hause-Gebliebenen“ gesichert.
Weltweit einzigartiger Booster für den Breitensport im Segelflug
„Die OLC-Liga ist der einzige weltweit ausgetragene, dezentrale Mannschaftssport im Segelflug. Wir haben die Regeln über die Jahre so optimiert, dass das Ligasystem für Streckenflug-Anfänger, für die Cracks und für die PR-Arbeit der Vereine gleichermaßen zugänglich und interessant ist. Die Spannung und Motivation, die über die gesamte Saison gehalten wird, lässt sich wunderbar sowohl in den lokalen Medien, wie auch online vermitteln. Es gibt viele Beispiele dafür, wie die Segelflug-Bundesliga dafür gesorgt hat, dass die örtlichen Vereine in der Öffentlichkeit als aktiver Sportverein wahrgenommen werden. Das ist der entscheidende Faktor für die Akzeptanz des Segelfliegens als Breitensport“, so Gerd Peter Lauer, im OLC u.a. zuständig für die Sportentwicklung. Quelle: ‚Stefan Harries, OLC-Team‘.