Die Flugplatzgenossenschaft Obwalden will um ihren Flugplatz in Kägiswil kämpfen – sie bekräftigte an ihrer 19. General-Versammlung ihr Ziel, den Betrieb in Kägiswil langfristig zu sichern. Hintergrund ist das Vorhaben der Rega, in Kägiswil einen neuen Standort mit Helikopter-Instandhaltungs-Betrieb zu errichten. Bis Ende 2030 muss sie den bisherigen Standort am Flughafen Zürich verlassen. Kägiswil gilt als bevorzugte Option.
Allerdings gestaltet sich die zivile Umnutzung des früheren Militärflugplatzes komplex: Im Jahre 2020 eingegangene Einsprachen konnten bislang nicht bereinigt werden. In seinem Jahresbericht kritisiert Thomas Geissdörfer als Präsident der Flugplatz-Genossenschaft Obwalden (FGOW) die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Rega: «Sie will nicht mit uns zusammenarbeiten, sondern verfolgt eigene Wege.» Eine gemeinsame Lösung mit der Firma Rotex und der Rega sei grundsätzlich möglich, so Projektleiter Bernhard Müller. Doch die Rega plane eine komplette Neuanlage – mit neuen Verfahren und Vorschriften, etwa im Lärmbereich, was viel Zeit beanspruche.
Die FGOW sehe sich durch das Vorgehen der Rega übergangen: «Sie wollen die Flugschulen verdrängen und die Pilotenausbildungsplattform in der Zentralschweiz eliminieren», so Geissdörfer. Der Rega fehle zudem die rechtliche Grundlage für ihr Projekt, und laut Bundesverwaltungsgericht könne der Planungsprozess der Rega keine Wirkung entfalten, solange der FGOW-Betrieb laufe. Dank eines neuen Baurechts-Vertrags mit Armasuisse ist der Flugbetrieb derzeit bis 30. September 2025 gesichert. Gespräche über eine weitere Verlängerung sind geplant.
Alle Traktanden der General-Versammlung wurden einstimmig genehmigt. Der Sarner Gemeindepräsident Jürg Berlinger bekannte sich zur Unterstützung des Rega-Projekts – der Applaus der Anwesenden dazu war – wenig überraschend – mager.