Prozess um gestohlenes Motorflugzeug abgebrochen

Die Gerichtsverhandlung um den Diebstahl eines gestohlenen Motorflugzeuges ist abgebrochen worden. Grund: Die Tochter des Schöffen ist eine der Zeuginnen. Es gibt von Gewicht und Transport her gewiss einfachere Dinge, die man stehlen könnte. Doch es war ausgerechnet ein Motorflugzeug, das es den Dieben angetan hatte, die Ende März vergangenen Jahres eine Maschine im Wert von rund 153 000 Euro auf dem Segelflugplatz in Watzenborn-Steinberg klauten. Dort waren sie nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler am frühen Abend in die Halle der Segelfliegergruppe Steinkopf eingebrochen. Neben dem weiß-blauen Ultraleicht-Motorflugzeug mit der Typenbezeichnung Dynamic WT-9 und der Kennung D-MEFU ließen die Diebe auch ein Untergestell mit Rädern und weiteres Zubehör im Gesamtwert von etwa 40 000 Euro mitgehen. Bislang wurde erst einer der mutmaßlichen Täter gefasst: Ein 42-jähriger Mann aus Litauen, der im September 2018 in Polen verhaftet worden war. Nun sollte er sich für Einbruch und Diebstahl vor der Siebten Großen Strafkammer des Gießener Landgerichts verantworten. Kaum aber hatte die Verhandlung am ersten Tag begonnen, war sie auch schon wieder zu Ende. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Tochter des Schöffen eine der Zeuginnen ist, die noch aussagen sollte, und dass sie offenbar in die Ermittlungsarbeit eingebunden war. Nach zweifacher Sitzungsunterbrechung, Gesprächen zwischen allen Seiten und kurzfristiger Suche nach einem Ersatzschöffen, die allerdings keinen Erfolg zeigte, brach der Vorsitzende Richter Heiko Söhnel die Verhandlung ab. Quelle: ‚Giessener Anzeiger‚.

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