Neuer Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe zieht Bilanz

Zufrieden mit dem ersten Jahr nach der Corona-Pandemie samt der damit einhergehenden Einschränkungen ist der neue Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe Lukas Schmidt-Nentwig. Seit April 2021 ist er für die 15 Flugzeuge, die vier hauptamtlichen und 30 Honorar-Fluglehrer und den Flugbetrieb mit bis zu 250 Starts und Landungen am Tag auf Hessens höchstem Berg verantwortlich. Damit ist die Fliegerschule eine der renommiertesten in Deutschland. Ihm zur Seite steht noch sein Vorgänger, Harald Jörges, der als Ausbildungsleiter fungiert. Er ging im vergangenen Jahr in den Ruhestand, der aber zu einem Unruhestand wurde, wie er sagt. Der 66-Jährige unterstützt den 31-jährigen Schmidt-Nentwig und hat dafür gesorgt, dass der Übergang reibungslos über die Bühne ging.

Rhön: Neuer Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe zieht Bilanz
Schmidt-Nentwig wohnt zusammen mit seiner Ehefrau direkt unterhalb der Wasserkuppe in Abtsroda. Das Dorf ist ihm bekannt, denn dort lebte sein Opa und durch ihn kam er in Kontakt mit dem Segelfliegen. „So lange ich denken kann, haben wir in der Rhön Urlaub gemacht“, sagt er. Und natürlich war er auch auf der Wasserkuppe und schaute begeistert den Segelfliegern zu. Sein Traum: Dort oben zu fliegen. Der sollte sich erfüllen.

Er hat in seiner Heimat Wiesbaden das Fliegen erlernt, aber auf der Wasserkuppe seine Ausbildungslizenzen gemacht. Als ihn Harald Jörges vor vielen Jahren immer wieder am Flugzentrum sah, fragte er den jungen Mann, ob er nicht helfen wolle, etwa bei den Gästeflügen. Das tat Schmidt-Nentwig dann auch. Er fand Gefallen an der Arbeit in der Fliegerschule und seit 2017 ist er Fluglehrer und seit 18 Monaten Leiter der Fliegerschule.

Rund 11.000 Starts und Landungen verzeichnete der neue Leiter im Jahr 2022. „Das ist ein durchschnittlicher Wert“, sagt Jörges, aber für die Zeit nach Corona in Ordnung. Die beiden haben bemerkt, dass sich die Schwerpunkte in der Ausbildung etwas verlagert haben. Das Interesse am Motorflug ist größer geworden. „Wir konnten gar nicht alle Nachfragen befriedigen“, sagt Schmidt-Nentwig.

Dafür sei die Zahl derjenigen, die das Segelfliegen erlernen wollen leicht rückläufig. Ob dies mit der Pandemie zu tun hat, können die beiden nicht sagen. Fest stehe aber, dass sich das Alter der Flugschüler verändert hat. Waren es früher mehr junge Menschen, teilweise sogar 14-Jährige, die wie Reinhard Mey das Gefühl „Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein“ erfahren wollten, sind es in diesem Jahr mehr Frauen und Männer im mittleren Alter gewesen, die ihre Fluglizenz erworben haben.

Dafür müsse man schon einige Zeit einplanen. Die reine Flugausbildung für Motormaschinen dauert im Schnitt 50 Flugstunden. Für die Segelfluglizenz sind es 35 Stunden. Natürlich komme es auf das Talent an, sagt der 31-Jährige. (Lesen Sie hier: Rhöner Segelflugzeug fliegt auf allen Kontinenten – Firma Schleicher liefert 1000. Exemplar aus)

Zusätzlich zu den rund 100 Flugschülern, die die Dienste der Fliegerschule in diesem Jahr in Anspruch genommen haben, kommen noch die rund 300 Charterer. Das sind Piloten, die mit ihren Segelflugzeugen für mehrere Tage auf die Wasserkuppe kommen, um vom Berg der Flieger aus Streckenflüge zu unternehmen. „Für den Tourismus ist das wichtig“, stellt Jörges klar. Denn sie bleiben ein bis zwei Wochen in der Rhön und geben hier ihr Geld aus.

Fliegerschule in der Rhön: 11.000 Starts und Landungen im Jahr 2022
Die Piloten kommen aus dem In- und Ausland – sogar aus Übersee. In diesem Jahr waren auch zwei Russen darunter. Sie mussten abgelehnt werden, weil das Regierungspräsidium Kassel ein Verbot ausgesprochen hatte, russische Piloten fliegen zu lassen. Sie fielen unter die Sanktionsvorschriften.

„Wir wollen die Zahlen im nächsten Jahr halten“, sagt der neue Leiter der Fliegerschule. Er hofft, dass dies gelingt. Denn auch im Flugsport machen sich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges bemerkbar. Die Ersatzteile für die Flugzeuge sind alle wesentlich teurer geworden, sagt er. Aber er baut wie Harald Jörges darauf, dass wieder viele Piloten auf der Wasserkuppe, dem Berg der Flieger, auch in der Zukunft fliegen lernen wollen. Quelle: ‚Fuldaer Zeitung‚.

Ein Gedanke zu „Neuer Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe zieht Bilanz

  1. Ralf Rentschke

    Hi LUKAS!& Hallo Boss.
    GRATULATION zum erfolgreichen ersten Jahr.

    Ich hatte das Vergügen im Jahre 2020 Dein Flügschüler zu sein.
    Noch heute erinnere ich mich an DEINE Ansage: „ Du fliegst.“

    Später dann mit Tilly – der UNVERGLEICHLICHEN.

    Viele Grüße an sie und natürlich an HARALD,der mit mir einen
    unvergeßlichen Kunstflug absolvierte.

    Ralf Rentschke

    P.S.: ÜBRIGENS bin ich auf der Suche nach einem versierten Streckenpiloten
    welcher mir das KNOW HOW des Überlandfluges ( z.B.auf gechartertem
    DUO DISCO ),vermittelt.

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