Mogas-Verunreinigungen in Freiburg im Breisgau

Auf dem süddeutschen Flugplatz Freiburg kam es ab 29. August zur Verunreinigung des Mogas-Tanks durch eine bereits im Tankwagen vermischte Treibstoff-Charge.

Mehrere Wochen blieb das unbemerkt, bis von einem Labor festgestellt wurde, dass etwa fünf Prozent Dieselanteil im Mogas enthalten ist. Erlaubt wären maximal 0,5 Prozent. Bis 21. Oktober war die Mogas-Tankstelle mit dem verunreinigten Sprit in Betrieb.

Wird schon nicht so schlimm sein, wird mancher denken, der Diesel verbrennt doch in der Luft vermutlich mit. So einfach ist es nicht, wie etliche betroffene Halter von Luftfahrzeugen mittlerweile erfahren mussten. Mogas darf keinesfalls mit Diesel gemischt werden. Es droht sonst als “worst case” womöglich sogar Triebwerksausfall.

Das Problem: Diesel im Mogas senkt die Oktanzahl. Laut einer Mitteilung des Deutschen Aeroclub DAeC bewirkt jedes Prozent Dieselanteil eine Verringerung der Oktanzahl um 0,7 Punkte. Hat das Mogas ursprünglich 98 Oktan, bleiben bei fünf Prozent Dieselanteil also nur noch 94,5 Oktan übrig. Falls ein Motor aber die vollen 98 Oktan zum Betrieb benötigt, kann er laut DAeC bei nur noch 94,5 Oktan durch sogenanntes Klopfen, einer unkontrollierten Selbstverbrennung des Luft-Treibstoff-Gemischs, beschädigt werden oder sogar komplett ausfallen.

Piloten, die im Zeitraum 29. August bis 21. Oktober im baden-württembergischen Freiburg Mogas getankt haben und bislang möglicherweise wegen Barzahlung des Treibstoffs nicht vom Flugplatz angeschrieben wurden, sollten sich beim Flugplatz Freiburg melden.

Auf die Betriebshaftpflicht-Versicherung des Tankbefüllers am Flugplatz Freiburg kommen nun jedenfalls finanzielle Ansprüche in nicht unerheblicher Höhe von vorausssichtlich mehreren Dutzend betroffenen Luftfahrzeughaltern für die ausserplanmässigen Wartungsarbeiten zu. Quelle: ‚aeroclub.ch‚. Jürgen Schelling

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