Mit dem Rennkamel in Vinon

Um den Arcus M fliegen zu können ist das Flughandbuch dein bester Freund. Um die neuen Elemente in den Griff zu bekommen, setze ich mich am frühen, kühlen Morgen ins Cockpit und mache mich mit allen Sicherungen, Kippschaltern und Anzeigen bekannt. Wir planen einen Flug, um etwas die Gegend kennenzulernen. Der Start auf der Piste 16 verläuft gut. Thermik ist schon nach 5 oder 6 Minuten Motorlaufzeit da. Motor abschalten, einfahren. Alles geht gut. Wir fliegen dem Fluss Durance entlang nach St. Auban. Und dann in die Berge. Ich freue mich über einen gut zentrierten ersten 2 m/sec Schlauch. Ernst meint, ich solle weiterfliegen. Da gäbe es Besseres. Ich staune über diese Zuversicht. Kurz danach katapultiert uns ein 3.5 m/sec Booster zuverlässig und stabil in die Höhe. Das scheint hier normal zu sein.

Es geht nicht lange und wir steigen bei Barcelonette auf 3’000 Meter. Ernst hat einen sehr passenden Namen für den Arcus M: Das Rennkamel. Das Rennkamel spielt nun seine Stärken aus. Wir machen ein paar wenige Kreise und immens lange Gleitstrecken. Wir fliegen 120 km/h und die Polare lässt es nicht zu, dass wir mit mehr als 0.3m/sec sinken. Schliesslich sind wir auf der Höhe von Grenoble. Und wir sehen die französischen 4’000er und der Mont Blanc wäre in Reichweite.

Der grosse Moment kommt auf der Höhe von Alpe d’Huez, mit Grenoble vor uns: Eine Querung hinüber zum Vercors von etwa 55 Kilometern. Wir verlieren dabei 1’000 Meter. Am Vercors läuft es sehr gut und wir fliegen Richtung Meer. Am Mont Ventoux verliere ich kurz die Übersicht über das Terrain, das nun zunehmend flacher wird. Bald sehen wir aus der Ferne das Rhonedelta und schliesslich das Mittelmeer… Vollständiger Bericht / Quelle: ‚Simon Stauber bei Flugplatz Schänis‚.

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