Lufträume der französischen Alpen respektieren

Eine Gruppe von Segelfliegern hat es geschafft, mit den Verwaltungen der französischen Nationalparks Vanoise, Mercantour und Vercors ins Gespräch zu kommen mit dem Ziel, dass Durchflugkorridore für den Segelflug freigegeben werden können.

Leider sind die Voraussetzungen nicht sehr gut, da von Seiten der Nationalparks immer wieder auf die laufenden Verletzungen dieser Lufträume hingewiesen wird und deswegen Segelflieger als unsichere Partner angesehen werden.

Zum Schutz der Fauna und damit diese Verhandlungen Chancen auf Erfolg haben, ist es wichtig, dass wir die geltenden Einschränkungen (keine Durchflüge unter 1000m AGL) in diesen Parks einhalten.

Deshalb an dieser Stelle der dringende Aufruf an alle Streckenflieger in den französischen Alpen: haltet unbedingt die geltenden Regeln strikte ein und umfliegt den Nationalpark Vanoise auf der westlichen Seite. Erst dann gibt es eine Chance auf Erfolg und wir werden dafür mit neuen Durchflugkorridoren, ähnlich wie im Nationalpark Ecrins, belohnt.

Vanoise im Westen umfliegen, alles andere ist illegal
Im Kartenausschnitt oben können Sie mit aufzoomen erkennen, dass keine legale Passage aus dem Vallée Modane zum Isère-Tal und nach Aosta möglich ist, es sei denn, Sie fliegen immer 1’000 METER über Grund (was in den verwinkelten Tälern der Region illusorisch ist).

Die Region wird von Parkwächtern kontrolliert, Flarm-/IGC-Daten werden ausgewertet und es wurden auch schon empfindliche Bussen ausgesprochen.

Zur Querkontrolle hier noch der Kartenausschnitt der ICAO-Karte (mit Link auf die offizielle französische ICAO-Karte (Géoportail de la République Française)

-> Link auf die detaillierten Luftraum-Beschränkungen im Nationalpark Vanoise

Um diese Region gehts: ein legaler Überflug des hochgelegenen Gebietes zwischen dem Modanetal und Val d’Isère sowie dem Aosta-Tal ist legal mit 1’000 Metern AGL in Thermik-Bedingungen kaum möglich. Das ist ein faktisches Durchflug-Verbot und damit entfällt auch die Jahzehntelang mögliche Nutzung der Konfluenz entlang der italienisch-französischen Grenze im Vallée Modane / Grand Paraids leider.
Blick von der Tsanteleina zurück ins Val d’Isère. Dieses schmale Schlupfloch wurde vor ca. zwei Jahren durch ein zusätzlich eingefügtes Schutzgebiet namens „La Bailletaz“ ebenfalls „gestopft“.

9 Gedanken zu „Lufträume der französischen Alpen respektieren

  1. Ulrich Schulze

    Gesetze müssen eingehalten werden. Das ist keine Frage.
    Ob sie verhältnismäßig sind, lässt sich heutzutage leicht ermitteln:

    https://www.perplexity.ai/search/entwicklung-des-adlerbestandes-mrAtnFl8R4iqYM6BKQBEMA?1=r&3=r&4=r&6=r&8=r

    Danach haben sich die Adlerbestände mittlerweile so stark entwickelt, dass sie sich entweder gegenseitig bekämpfen und/ oder ihre Geburtenraten absenken. Auch die Geierbestände haben sich mehr als erfreulich entwickelt. Als Ursachen werden Auswilderungsprogramme, das Vorgehen gegen gezielte Tötung sowie Nahrungsangebot genannt. Als Gefährdungen habe ich zwar Windräder oder sonstiges gefunden, aber nicht den Segelflug. Kann somit zumindest nicht an vorderster Stelle stehen, wenn überhaupt ein Einfluss herzuleiten ist.
    Ob nun ein Nationalpark-Betreiber ein Interesse daran hat, seine eigenen Schutzmaßnahmen in Frage zu stellen, ist zumindest zweifelhaft.
    Und genau hier ist die Frage nach der Verhältnismäßigkeit, wenn solche Maßnahmen auf dem Verordnungswege allzu leicht in die Welt gesetzt werden. Manchmal sollte ma sie auch temporär außer Kraft setzen können, denn die nächste Tour de France und der nächste Ski-Weltcup kommen bestimmt!

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  2. Jutta

    Das Problem ist, dass es dort Bewacher gibt die Fotos schiessen und dann geht es zum Tribunal, was dann zu sehr großen Geldstrafen führt. Achtung an die Linienpiloten, die durch so etwas die Lizenz verlieren können. Bei einem Piloten in Frankreich ging das hart auf hart zu.

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  3. Andris

    Mit diesem E-Mail hatte ich mich bereits im Juli 2024 an „weglide“ und „OLC“ gewendet.
    Leider werden bis heute Flüge immer noch gewertet, obschon offensichtliche Luftraumverstösse vorliegen und somit die Wettbewerbsregeln von OLC on Weglide nicht eingehalten werden….

    Liebes Weglide-Team,
    Ich schreibe euch heute, weil ich ein persönliches und wichtiges Anliegen an euch habe. Weglide ist mittlerweile seit einigen Jahren ein tolles wirklich sehr innovatives Tool um die Leistungen der Piloten zu vergleichen. Aber für einen fairen Vergleich finde ich es wichtig, dass jeder sich an die Spielregeln hält. Aktuell bin ich in Südfrankreich, um meinen Fliegerurlaub zu genießen. Leider beobachte ich täglich, dass sich viele Segelflieger nicht an die örtlichen Segelflugregularien halten. Viele Segelflieger durchfliegen die Vogelschutzgebiete bzw. Flugverbotszonen Vanoise, Mercantour oder gar militärische Flugverbotszonen. Dies verstößt ganz klar gegen die luftrechtlichen Vorschriften. Es offensichtlich, dass dies dann gegenüber anderen Segelfliegern die sich an die Regeln halten Vorteile Verschafft. Ich bin der Meinung, dass so kein fairer Vergleich zwischen Segelfliegen stattfinden kann. Wäre dies ein offizieller Wettbewerb mit einer Wertung, so würden diese Piloten jedes Mal Strafpunkte bekommen bzw. bei mehrfachen Nichteinhalten und durchfliegen von Flugverbotszonen disqualifiziert werden. Ausserdem: Bei jeder Fluganmeldung in Weglide bestätigen die Piloten, dass sie sich an die Regeln gehalten haben. Durch diese nicht wahrheitsgemäße Angabe verschaffen sich diese Piloten also klare Vorteile und belügen somit ihre Fliegerkameraden und halten sie auch nicht an die Regeln bei Weglide.
    Es wäre also an der Zeit auch hier ein Riegel vorzuschieben und bei Durchflug von stationären Flugverbotszonen diese Flüge nicht mehr in die Wertung auf zu nehmen. Bitte helft mit einem fairen Wettbewerb gestalten zu können.
    So wie dies im übrigen auch unter eurer eigen Weglide „Phliosophie“ steht:
    Segelfliegen lebt von der Gemeinschaft. Wir wollen transparente und demokratische Entscheidungsprozesse schaffen, um faire und nachvollziehbare Ergebnisse für alle zu erzielen.

    Ebenso möchte ich zu bedenken geben dass, mit dem öffentlichen dokumentieren der Nichteinhaltung flugrechtlicher Vorschriften Segelflieger immer mehr Probleme bekommen werden. Wir werden dann als nicht zuverlässige Partner im Luftverkehr wahrgenommen. Am Ende schadet das der kompletten Segelflieger-Community!!

    Bitte unterstützt das faire Fliegen indem Flüge durch Flugverbotszonen nicht mehr ausgewertet werden. Eine Rückmeldung per E-Mail an die entsprechenden Piloten wäre wichtig als Anmerkung, warum der Flug nicht gewertet wurde.

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    1. HH

      Und wie wäre es, diesen Schwachsinn abzuschaffen? Es gibt Notams, daß in den besagten Gebieten Fallschirm Sprungbetrieb stattfindet. Im letzten Jahr ging die Tour de France durch das Mercantour mit Mengen an Helikoptern. Kann das dann der Segelflieger verstehen? Ich denke nein.

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  4. Jürgen Wenzel

    Das 1000 m/GND-Überflugverbot stellt für uns eine Totalsperrung dieses Luftraums dar, dessen Sinnhaftigkeit sich nicht erschließt und deshalb auch oft luftraumverletztend beflogen wurde. Ansonsten werden gesperrte Lufträume recht diszipliniert von Segelfliegern vermieden. Nützt aber nichts, da die Parkbehörden am längeren Hebel sitzen.

    Bei der großen Anzahl an Piloten, die diese Region befliegen, kann eine „Bewusstmachungskampagne“ nur funktionieren, wenn neben Veröffentlichungen in allen Leitmedien auch die großen Flugplätze der Region (St. Auban-Sisteron-Serres-Puimoisson-Vinon-Fayence u.s.w.) proaktiv und gemeinsam tätig werden, also beispielsweise schon bei der Anmeldung / beim täglichen Briefing gebetsmühlenartig ein potentielles Fehlverhalten blamen, IGC-Dateien stichprobenhaft kontrollieren, Piloten ansprechen u.a.m.

    Ohne das Gefühl, sich wie ein „Kameradenschwein“ zu verhalten, wenn man doch einfliegt, wird sich m.E. keine ausreichend rasche Verminderung der Luftraumverstöße herbeiführen lassen, um noch in absehbarer Zeit eine für uns tragfähige Lösung zu verhandeln.

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  5. Charlie Romeo

    Man hört ja ab und zu die Story, dass die Mindestflughöhe ursprünglich 1000ft AGL hätte sein sollen, aber ein französisches Amt 1000m draus gemacht hätte. Weiss jemand, ob das wa dran ist?

    Selbstverständlich darf dieser Fehler nicht von Piloten im Flug korrigiert werden…

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  6. Mathias Schunk

    Das sind tolle Nachrichten! Nur muss diese Information DRINGEND vor der kommenden Sommersaison in Südfrankreich in ALLEN Medien (print und online) veröffentlicht werden, welche Segelflieger lesen, damit es eine Chance auf Erfolg gibt!

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    1. admin Beitragsautor

      Danke Mathias – grundsätzlich müssen wir uns ja nur alle an publizierte Lufträume halten (ob sie uns in Form dieses faktischen Durchflug-Verbotes gefallen oder nicht).
      Überall teilen hilft natürlich und vor allem sofort weiter. BG, Ernst.

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