Kulturlandschaft und Segelfliegen

Hoch hinaus geht es auf der Wasserkuppe seit 100 Jahren. Mit dem Segelflug wurde auch die gewachsene Kultur- und Naturlandschaft rund um Hessens höchstem Berg entdeckt. Im langen Erinnerungskorso zu den Jahrestagen von Erstem Weltkrieg und Versailler Vertrag ging ein die Rhön prägendes Element fast unter – ohne die Bestimmungen des Friedensschlusses wäre die 950 Meter hohe Wasserkuppe kaum zum Segelflugmekka geworden. Sie erst schufen indirekt die heute auf Hessens höchsten Berg vorherrschende Infrastruktur, allem voran das vor 50 Jahren eröffnete und später mehrfach erweiterte Deutsche Segelflugmuseum.

Dabei mutet es wie ein Treppenwitz der Geschichte an, dass ausgerechnet der Versailler Vertrag dem lautlosen Schweben erst den rechten Auftrieb gab. Das Paragraphenwerk untersagte – gewiss unbeabsichtigt – nur den Motorflug. Dieses weidlich ausgenutzte Versehen bescherte der Wasserkuppe eine kleine Fliegerstadt mit Zufahrtsstraßen, Unterkünften, Hangars, Startkatapulten und später eine Startbahn, in deren Gefolge das mächtige Plateau auch für Erkundungen zu Fuß entdeckt wurde.

Der nun auf das optimale Gleiten ausgerichtete Fachverstand von Piloten und Luftfahrtingenieuren ließ die Segler zusehends Gestalt und Eigenschaften von Motormaschinen annehmen. Ein Weitenrekord jagte den nächsten, und die gesamte Nation nahm lebhaften Anteil, wenn ihre Flughelden bei den seit 1920 jährlich ausgetragenen Rhönwettbewerben mit Zehntausenden Zuschauern ihre Besten ermittelten. Lesen Sie den kompletten Bericht in der ‚FAZ, Frankfurter Allgemeine Zeitung‚.

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