Joachim Schwenk vom LSV Schwarzwald bei E2GLIDE Fünfter

Die Energiewende macht auch vor dem Segelflug nicht halt. Traditionell war er schon von Anfang an auf Effizienz und Motorlosigkeit ausgerichtet. Die Nutzung natürlicher Aufwinde brachte aber das Abenteuer mit sich, dass nie ganz sicher war, ob man wieder nach Hause kam. In der jüngeren Zeit kamen daher zunehmend Segelflugzeuge mit Heimkehrhilfe in Mode. Dies sind kleinere Motoren, die dem Piloten helfen, „Thermik-Durststrecken“ zu überbrücken und so noch nach Hause zu fliegen. Seit kurzem gibt es nun auch elektrogetriebene Modelle. Das neue Wettbewerbsformat E2GLIDE nimmt sich dieser Gruppe an und integriert die Besonderheiten des emissions- und nahezu geräuschlosen Antriebskonzepts in den Wettbewerb.

Im traditionellen Wettbewerbskonzept endet der Wertungsflug mit dem Starten des Motors sofort. Das bedeutet, dass wertvolle Punkte verloren gehen, auch wenn kurze Zeit später wieder Thermik gefunden wird. E2GLIDE erlaubt bis zu einem bestimmten Energie-Kontingent die Nutzung des Motors. Somit hat der Pilot völlig neue taktische Möglichkeiten. Auch ist die Durchführung von längeren Flügen (im Wettbewerb zwischen 100 und 200 Kilometer) auch in der Vor- und Nachsaison möglich. Der Pilot muss nun die Wetterentwicklung in Kombination mit der zur Verfügung stehenden Energiemenge in seine Flugtaktik einbeziehen. Dies ist vergleichbar mit einem Marathonläufer: Nicht zu Beginn alles geben. Am Ende muss alles eingesetzt werden, um zu gewinnen.

Joachim Schwenk fand das Wettbewerbskonzept bereits nach der ersten Durchführung im vergangenen Jahr so interessant, dass er 2020 dabei sein wollte. Schwenk: „Die Technologie und das Wettbewerbskonzept fand ich sofort cool. Hier besteht auch noch die Möglichkeit, die Regeln mitzugestalten, da vieles noch ausprobiert werden muss.“ Das Flugzeug konnte über einen Segelflieger aus Jena geliehen werden. Die Familie kam ebenfalls mit und nutzte die Zeit für einen spätsommerlichen Urlaub. Quelle: ‚Neue Rottweiler Zeitung‚.

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