Im Solarflugzeug Richtung Weltall

«Solarstratos» heisst das Luftfahrtprojekt in Richtung All. Erfolgen soll der Flug mit Sonnenenergie und damit zum ersten bemannten Solarflug der Geschichte werden, der in die Stratosphäre hinaufführt. Das andere bekannte Schweizer Solarflugzeug, die «Solar Impulse», mit der Bertrand Piccard und André Borschberg um die Welt reisten, erreichte «bloss» eine Maximalhöhe von 9420 Metern. Dank ihrem Elektroantrieb kann die «Solarstratos» in Höhen steigen, die kerosinbetriebene Maschinen nicht erreichen. Ihnen fehlt in solchen Höhen schlicht der Sauerstoff für den Verbrennungsprozess. Dennoch ist die Reise alles andere als ein Kinderspiel. Das Flugzeug ist auf das Minimum reduziert. Nebst dem Piloten und dem Co-Piloten umfasst es eigentlich nur Elektromotor, Propeller und die Flügel mit Photovoltaikzellen, die die Batterien im Cockpit speisen. Je höher es geht, desto schwieriger wird es für Mensch und Maschine. Der Druck steigt und je weiter es nach oben geht, desto geringer wird der Auftrieb. Daher muss das Flugzeug schneller als in tieferen Luftschichten fliegen, um überhaupt in der Luft zu bleiben. Die höhere Geschwindigkeit und die äusseren Bedingungen bringen die Materialien an den Anschlag. Die Gefahr besteht, dass die Flügel brechen. Bei «Solarstratos» geht es für Domjan aber um mehr als um die Auslotung des Machbaren. Der Abenteurer will nichts weniger als die Welt verändern und zeigen, dass man mit Solarenergie klimaneutral leben kann. «Ich bin ein Klimaaktivist», sagt Domjan. «Das ist mein Lebensinhalt. Ich will aber nicht streiken und jemandem sagen, was er nicht tun darf. Sondern ich will beweisen, dass man mit Technik die Welt verändern kann.» Das Unterfangen erinnert an die griechische Sage von Dädalus und Ikarus. Der Höhenflug von Ikarus endete tragisch. Da er nach der Sage der Sonne zu nahe kam, begann das Wachs, das die Federn an seinen künstlichen Flügeln zusammenhielt, zu schmelzen, und Ikarus stürzte in den Tod. «Werden wir uns auch die Flügel verbrennen?», fragt der Chefingenieur Roland Loos und meint gleichzeitig: «Unsere Berechnungen zeigen, dass der Flug möglich sein wird.» Eine absolute Erfolgsgarantie hätten sie zwar nicht, aber das sei ja gerade das Spannende daran. Natürlich gehe es darum, aus der Flugmaschine alles herauszuholen. Mehr Informationen finden Sie im Originalbericht der ‚NZZ, Neue Zürcher Zeitung‚.

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