Aufgrund der eingefahrenen Grosswetterlage mit labiler Luftmasse, wechselten sich in der Pfingstwoche längere sonnige Abschnitte mit einzelnen Schauern und Gewittern ab. Mit der grossen Erfahrung und gutem Geschick des Meteorologen Marcus Neubronner, konnten wir dennoch an vier der insgesamt acht Wertungstagen fliegen. Lokale Regenschauer am Titisee im Südschwarzwald vor der Querung der Baar (Hochebene zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb) auf dem Weg zum Wendepunkt auf der Schwäbischen Alb. Jede Aufgabe führte uns durch unterschiedliche Regionen: den Schwarzwald, die Schwäbische Alb, das Donautal, und das Schweizer Mittelland. Diese Flüge waren nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch fliegerisch anspruchsvoll und boten uns die Gelegenheit, Flugrouten zu erkunden, die wir von Dittingen aus selten befliegen.
Unsere Aufgaben an den vier Wertungstagen waren wie folgt: Am ersten Tag flogen wir nach Norden entlang des Schwarzwalds in Richtung Freudenstadt. Am zweiten Tag ging es nach Osten, dem Donautal folgend nach Mengen. Am dritten Tag führte die Route nordostwärts zur Schwäbischen Alb nach Münsingen. Am vierten Tag flogen wir nach Süden über den Jura ins Schweizer Mittelland ins Napfgebiet. Die Aufgaben wurden wegen des labilen Wetters allesamt als Assigned Area Task (AAT) ausgeschrieben.
Ein toller Anlass war auch ein Seminar und der persönliche Austausch mit Uli Schwenk. Als Vize-Weltmeister, Europa- und Deutscher Meister, Grand-Prix-Sieger, Rekordhalter und „Weltbotschafter des Segelfluges“ brachte Uli, welcher selbst als Coach am Wettbewerb in einer ASK 13 in der Club- und Newcomer Klasse teilgenommen hat, einen immensen Erfahrungsschatz mit. Seine Geschichten, Einblicke und Tipps waren äußerst interessant und bereicherten das fliegerische Wissen der Teilnehmer.
Die Atmosphäre während des Wettbewerbs war wie immer sehr entspannt, was wesentlich zu unserem Wohlbefinden beitrug. Die Kameradschaft unter den Teilnehmern war hervorragend, und es machte grossen Spass, Erfahrungen mit anderen Segelfliegern auszutauschen.
Ein besonders interessanter Aspekt des Hotzenwaldwettbewerbs ist, dass er auch für Wettbewerbseinsteiger bestens geeignet ist. Dafür gibt es die „Newcomer Klasse“. Das Wetter wird an diesem Wettbewerb nicht „zurechtgebogen“, was bedeutet, dass nicht fliegbare Tage vernünftig neutralisiert werden. Dadurch bleibt der Wettbewerb fair und sicher für alle Teilnehmer. Zudem bietet der Wettbewerb eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Region im Südschwarzwald kennenzulernen und sich damit auf einen Einstieg in den Schwarzwald aus dem Schweizer Jura, z.B. von Dittingen aus, vorzubereiten.
Kurz nach Abflug mit Flugroute über den Schluchsee mit Blick in Richtung Südosten. Die Sicht war an mehreren Tagen hervorragend. Am Horizont kann man die verschneiten Alpen erkennen. Unser sportlicher Erfolg in dieser Woche hat unsere Erwartungen übertroffen. Mit insgesamt drei Tagessiegen und einem vierten Tagesrang am letzten Wertungstag, konnten wir den Wettbewerb auf dem ersten Gesamtrang von 17 Flugzeugen in der Offenen Klasse abschliessen und durften die Trophäe – eine eindrucksvolle Pyramide aus Schwarzwälder Granit – mit nach Hause nehmen.
Der 59. Hotzenwaldwettbewerb war für uns ein tolles Erlebnis. Die Mischung aus herausfordernden Flugaufgaben, wertvollen Begegnungen und sportlichem Erfolg machte diese Woche zu einem Höhepunkt in dieser noch jungen Segelflugsaison 2024. Wir freuen uns bereits auf zukünftige Wettbewerbe und die Fortsetzung dieser wunderbaren Tradition auf dem Hotzenwald. Quelle: ‚Patrick Misun‚.
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