Höhenflüge in der Haardtwelle

Segelflugsportler des FSV Neustadt nutzten am Samstag, 5. Februar 2022 ein Wetterphänomen mit imposanter Aussicht aus dem Cockpit. Die Haardtwelle verhalf den Flugsportlern zu Höhenflügen. Von der „Welle vor dem Sturm“ schwärmen die Segelflieger im Flugsportverein Neustadt: Ein strahlend blauer Himmel und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt – so seien die Neustadter Segelflieger am Samstagmorgen auf dem Flugplatz in Lachen-Speyerdorf empfangen worden, berichtet Bernd Schwehm, Pressereferent des FSV Neustadt. „Für Nichtflieger kaum zu erkennen: Während am Boden noch leichter Südwestwind vorherrschte, fegte bereits in 2000 Metern Höhe ein kräftiger Sturm über die Vorderpfalz“, teilt Schwehm mit. Diese Windzunahme mit der Höhe sei eine der meteorologischen Voraussetzungen für die „Haardtwelle“, einer Schwingung der Atmosphäre im Lee des Pfälzerwalds. Die Segelflieger können die aufsteigende Luftmasse für große Höhenflüge nutzen. Während sie laut Schwehm im Sommer mit den Thermikaufwinden auf durchschnittlich 2000 Höhenmeter kommen, reichen die Schwingungen der Leewelle oft viele tausend Meter höher.

Staubewölkung über dem Pfälzerwald
Schon am Freitagnachmittag hatte Reinhold Mallik vom FSV Neustadt die erste Whatsapp-Nachricht in den Vereinsverteiler geschickt: „Morgen scheint es mal wieder zu wellen. Ich würde einen Versuch wagen. Hätte wer Zeit zum Schleppen?“ Bis am Abend war dann der winterliche Flugbetrieb für den Samstagmorgen organisiert. Gegen 11 Uhr schleppte Fluglehrer Steffen Schmidt die Wellenflug-Aspiranten mit dem Motorflugzeug in die Föhnlücke: Über dem Pfälzerwald hatte sich inzwischen die typische Staubewölkung ausgebildet. Und über dem Rheintal standen die aufgereihten Rotorwolken quer zur Windrichtung. Schwehm: „Ein sicherer Indikator für die Schwingung der Atmosphäre.“ Das beeindruckende Flugerlebnis konnte beginnen. Für drei Stunden hielt das seltene Wetterphänomen an, Zeit genug, um auch weitere Segelflieger aus Mannheim und Bensheim über die Vorderpfalz zu locken. Dann breitete sich die bodennahe Bewölkung auch über der Rheinebene aus – erste Vorzeichen für das heranrückende Sturmtief vom Sonntag. Quelle: ‚Die Rheinpfalz‚.

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