Goodyear-Zeppelin als Rennsport-Botschafter

Ein Zeppelin vom Bodensee war Ende September über Bonn und der Eifel zu sehen. Er flog als Werbeträger für Goodyear über das Nürburgring-Langstreckenrennen. Der Friedrichshafener Zeppelin NT war Ende September weit weg von der Homebase: Statt am Bodensee seine Runden zu drehen war er über dem 24-Stundenrennen im französischen LeMans im Einsatz. Anschliessend ging es quer durch Nordfrankreich und den Rhein entlang nach Bonn. Von dort aus flog er über das Langstreckenrennen auf dem Nürburgring in der Eifel.

Gesponsort ist das Luftschiff vom Reifenkonzern Goodyear. Es fliegt seit diesem Sommer für das europäisch-amerikanische Unternehmen Werbung auf seiner Aussenhülle über Rennsportveranstaltungen in Europa. Stationiert war es Ende September auf dem Flugplatz Bonn-Hangelar. Von dort aus schwebte es bei passendem Flugwetter über den Nürburgring. Dort machte der 75 Meter lange Zeppelin Werbung für den Reifenkonzern, diente aber auch zur Übertragung der Trainingsläufe im Fernsehen, da eine Kamera in der Kabine installiert war. Beim Rennen war das Wetter allerdings so schlecht, dass der Zeppelin nicht fliegen konnte.

Formel-1- und Rennsportfans aus den 1970er und 1980er Jahren erinnern sich noch an die Überflüge des Goodyear-Luftschiffs bei früheren Rennen. Das waren allerdings Pralluftschiffe, sogenannte Blimps, und keine Zeppeline. Nach 35 Jahren kehrt nun ein Zeppelin des Reifenkonzerns seit diesem Sommer wieder auf Motorsportveranstaltungen zurück. Sein Einsatz symbolisiert zudem die Rückkehr von Goodyear in den europäischen Motorsport. Dazu kam er direkt vom LeMans-Rennen an den Nürburgring geflogen. Dort wird der Zeppelin NT die Rennen des FIA Tourenwagen-Weltcups begleiten, die Teil des legendären 24-Stunden-Rennwochenendes am Nürburgring sind.

Die Flotte von Goodyear besteht nun aus vier Luftschiffen, drei eigenen in den USA und einem gecharterten in Europa, die alle von Zeppelin Luftschifftechnik am Bodensee gebaut wurden. Sie sind der jüngste Teil einer erstaunlichen Partnerschaft zwischen Goodyear und Zeppelin. Denn diese reicht fast 100 Jahre bis ins Jahr 1924 zurück. Die Geschichte der Goodyear-Blimps lässt sich sogar bis in das Jahr 1912 zurückverfolgen. Damals entwickelten Ingenieure bei Goodyear – angeregt durch die Pionierflüge der Brüder Wright einige Jahre zuvor – ein Spezialgewebe für Luftfahrzeuge, die leichter als Luft sind. Diese Technologien wurden in den Folgejahren weiterentwickelt und mündeten im Jahr 1924 in einer Beziehung zum deutschen Luftschiffhersteller Zeppelin.

Goodyear und Zeppelin begannen danach die Arbeiten an zwei riesigen Luftfahrzeugen, die bei ihren Stapelläufen in den Jahren 1931 und 1933 die Namen „Akron“ und „Macon“ erhielten. Auch der Bau eines speziellen Hangars am Standort Akron gehörte dazu, der zu seiner Zeit die größte freitragende Struktur der Welt darstellte. Seit dem neuen Jahrhundert ist einer der drei US-Zeppeline NT sogar wieder in Akron stationert. Diese drei Zeppeline NT wurden innerhalb der vergangenen sieben Jahren an Goodyear ausgeliefert und fliegen seither auf Veranstaltungen in ganz Nordamerika.

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