Frachtflugzeug fliegt autonom von Gate zu Gate

Ein Computer steuert Cessna Caravans von Flughafengate zu Flughafengate. Den Flugfunk übernimmt ein Mensch. Er sitzt weit weg am Boden. Das US-Startup Xwing strebt eine Teillösung an: Autonome Frachtflüge mit Cessna Grand Caravan für Distanzen von bis zu 800 Kilometern. Bei gutem Wetter hat Xwing bereits gezeigt, dass sein Computer eine Cessna Grand Caravan 208B vom Gate autonom zur Startbahn fahren, starten, fliegen, landen, und wieder zum Gate zurückkehren kann. Gelungen ist das bereits im Februar, wie Xwing am Donnerstag bekannt gab. Zur Sicherheit war ein Pilot an Bord, der aber nicht eingreifen musste. Schon im Vorjahr hatte Xwing autonome Flüge mit Passagieren an Bord absolviert, damals aber noch ohne das Taxiing am Boden. Die Flugzeuge sind mit Kameras, Radar und Lidar ausgestattet, sowie mit Servomotoren für die Steuerung.

Bodenstation übernimmt den Funk
Überwacht werden die autonomen Flüge von einer Bodenstation im kalifornischen Concord. Die Datenverbindungen sind den Angaben zu Folge redundant ausgelegt. Personal der Bodenstation übernimmt auch den Flugfunkverkehr zwischen Flugzeug und Tower respektive anderen Bodenstationen. Xwing plant nicht, diesen Teil durch ein Spracherkennungs- und -ausgabe-System zu ersetzen. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Xwing eine Lizenz für Experimentalflüge erteilt. Diese Lizenz hat die Behörde letztes Jahr um eine spezielle Genehmigung für Flüge, bei denen Piloten optional sind, erweitert. Der technische Erfolg kommt bei Investoren gut an. Sieben Finanzinvestoren kaufen nun zehn Prozent des Unternehmens für 40 Millionen US-Dollar. Insgesamt hat Xwing damit seit Gründung 2016 55 Millionen Dollar Kapital erhalten. Geld verdient das Unternehmen derzeit mit Frachtflügen mit menschlichen Piloten, insbesondere mit der Lieferung medizinischer Güter und COVID-Impfstoffen zu entlegenen Siedlungen in den Vereinigten Staaten. Quelle: ‚heise.de‚.

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