Flugverkehr mit Südafrika eingeschränkt

Deutschland beschränkt wegen der neuen Virusvariante den Flugverkehr mit Südafrika. Kanzleramtsminister Braun sprach von „sehr großen Sorgen“. Andere Länder erließen ähnliche Einschränkungen. Die Ausbreitung einer neuen möglicherweise gefährlicheren Variante des Coronavirus im südlichen Afrika hat international Besorgnis ausgelöst. Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 wegen ungewöhnlich vieler Mutationen hoch ansteckend sein könnte und zudem den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte.

Die Bundesregierung schränkt den Flugverkehr mit Südafrika deswegen ein. Die Regelung trete in der kommenden Nacht in Kraft, Fluggesellschaften dürften dann nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern, teilte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit. Gegebenenfalls seien auch Nachbarländer Südafrikas betroffen. „Wir waren, sind und bleiben bei der Einreise vorsichtig“, betonte Spahn. „Diese neu entdeckte Variante besorgt uns. Daher handeln wir hier proaktiv und frühzeitig. Das letzte, was uns jetzt noch fehlt, ist eine eingeschleppte neue Variante, die noch mehr Probleme macht.“

Bitte an Rückkehrer um freiwillige Tests
Er rief Rückkehrer aus Südafrika dazu auf, sich freiwillig in Quarantäne zu begeben und einen PCR-Test zu machen. Er könne die an diesem Freitag und in den vergangenen Tagen aus Südafrika eingereisten Menschen nur zu diesem Schritt auffordern, eine rechtliche Handhabe habe er nicht, sagte Spahn. Der geschäftsführende Kanzleramtsminister Helge Braun hatte zuvor im ARD-Morgenmagazin eine rasche Entscheidung zu Flugbeschränkungen bereits angekündigt. Auch ihm selbst mache die Variante „sehr große Sorgen“.

RKI-Chef Lothar Wieler sagte, die Variante sei in Deutschland noch nicht entdeckt worden. „Bis 9.30 Uhr ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde“, sagte Wieler in der Bundespressekonferenz. Zugleich betonte er: „Wir sind tatsächlich in sehr großer Sorge.“

Die Lufthansa teilte mit, sie halte die Flugverbindungen nach Südafrika vorerst aufrecht. „Wir setzen die Vorgaben um und werden weiter fliegen, auch um Menschen nach Hause zu bringen und Fracht zu transportieren“, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Lufthansa beobachte die Lage intensiv und halte sich an alle gesetzlichen Auflagen und Regeln. Quelle: ‚ARD / Tagesschau‚.

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