Flugplatz Mollis mit neuer Piste

Der Flugplatz Mollis (LSZM) hat nach einer intensiven, nur zweiwöchigen Bauphase eine neue Start- und Landepiste erhalten. Die Sanierung, die unmittelbar nach dem Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) stattfand, unterstreicht die strategische Bedeutung des Flugplatzes als modernes und vielseitiges Zentrum für Aviatik, Rettungswesen und Industrie im Herzen der Alpen.

Die Mollis Airport AG, Betreiberin des Flugplatzes, investierte rund zwei Millionen Franken in die Erneuerung des Pistenbelags. Ein Teil der Kosten wurde durch das ESAF mitgetragen, da der Flugbetrieb für den Grossanlass temporär eingestellt werden musste. Die Bauarbeiten fanden vom 4. bis 16. September 2025 statt und umfassten die Sanierung eines Grossteils der Piste im Hocheinbauverfahren. Am 1. Oktober 2025 wurde die neue Piste offiziell eingeweiht.

Präzisionsarbeit in Rekordzeit

Die Sanierung war notwendig, da die alte Piste das Ende ihrer Nutzungs-Dauer erreicht hatte und zunehmende Unterhaltsarbeiten den Flugverkehr beeinträchtigten. Die Plangenehmigung für das Projekt wurde vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) in einem vereinfachten Verfahren erteilt. Während der Bauphase, in der bis zu 37 Lastwagen und 13 Dampfwalzen im Einsatz waren, blieb der Helikopter-Betrieb durch ein temporäres FATO (Final Approach and Take-off Area) gewährleistet.

Pistensanierung Flugplatz Mollis 
Zeitraum4. bis 16. September 2025
Kosten2 Millionen Franken
Länge der Sanierungca. 1.773 Meter (von km 0.057 bis 1.830)
VerfahrenHocheinbau
BesonderheitenRückbau nicht mehr benötigter versiegelter Flächen

Ein Flugplatz – viele Gesichter

Der Flugplatz Mollis ist weit mehr als nur eine Start- und Landebahn. Er ist die Heimat einer vielfältigen Gemeinschaft von Fluggruppen, spezialisierten Unternehmen und Rettungsorganisationen, die ihn zu einem dynamischen Aviatik-Cluster machen.

„Die Mollis Airport AG setzt sich seit mehr als 10 Jahren für die Interessen unseres Flugplatzes ein und betreibt im Auftrag der Gemeinde Glarus Nord seit 2020 den Flugplatz. Sie setzt sich zusammen aus den meisten ansässigen Firmen und Vereinen und hat die Umnutzung und Überführung in einen zivilen Flugplatz in den letzten Jahren aktiv begleitet.“ – Mollis Airport AG

Zu den wichtigsten Akteuren am Platz gehören:

  • Segelfluggruppe Glarnerland (SGGL): 1946 gegründet, bietet sie Segelflugausbildung in einer atemberaubenden Alpenkulisse an und feierte 2021 ihr 75-jähriges Bestehen.
  • Motorfluggruppe Mollis (MFGM): Seit 1951 aktiv, vereint sie rund 140 Mitglieder mit einer Leidenschaft für das Motorfliegen und betreibt eine moderne Flotte.
  • Kopter Group (Leonardo Company): Als Entwickler des innovativen Helikopters AW09 ist Kopter ein industrielles Schwergewicht am Platz. Das Unternehmen expandiert stark und plant, die Belegschaft in den nächsten Jahren auf rund 400 Mitarbeitende zu erhöhen, was Mollis zu einem globalen Kompetenzzentrum für Helikopterbau macht.
  • Rega: Die Schweizerische Rettungsflugwacht betreibt mit der Basis „Rega 12“ einen 24-Stunden-Rettungsdienst. Mit rund 900 Einsätzen pro Jahr ist sie ein unverzichtbarer Pfeiler der medizinischen Versorgung in der Region. Eine neue, moderne Basis befindet sich im Bau und soll zur Wintersaison 2025 eröffnet werden.
  • Linth Heli / Linth Air Service AG: Das 1972 gegründete Unternehmen bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, von Helikopter-Rundflügen über Wartung bis hin zur Flugausbildung.
  • Flugschulen: Mehrere Flugschulen, darunter die Swiss Aviation School GmbH und ecoflight.ch, bieten Ausbildungen vom Privatpiloten bis zur Linienpilotenlizenz an.

Ausblick in die Zukunft

Die Pistensanierung ist ein klares Bekenntnis zur Zukunft des Flugplatzes Mollis. Die Mollis Airport AG verfolgt das Ziel, den Flugplatz nicht nur als wichtigen Wirtschafts- und Rettungsstandort zu sichern, sondern auch als Naherholungsgebiet und Veranstaltungsort weiterzuentwickeln. Die Synergien zwischen den ansässigen Vereinen und den Hightech-Unternehmen schaffen ein einzigartiges Ökosystem, das den Flugplatz Mollis zu einem Leuchtturm in der Schweizer Aviatik-Landschaft macht.


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