Fliegen mit Maske

Digitale Schulung und Fliegen mit Maske sind seit der Pandemie Pflicht Fliegen mit Maske: So erlebte ein Mülheimer Sportverein das Corona-Jahr. Wie jeder Sportverein war auch der Aero-Club Mülheim an der Ruhr in diesem Jahr von den Corona Einschränkungen betroffen. Trotzdem gelang es den Mülheimer Pilotinnen und Piloten teilweise unter den verschiedenen Schutzverordnungen und mit Hygienekonzept, ihrem Hobby, dem Luftsport, nachzugehen. Im Frühjahr ruhte während des ersten Pandemie-Lockdowns der Flugbetrieb des Luftsportvereines, wenngleich auch der Flughafen Essen/Mülheim über die Krise hinweg geöffnet blieb und als wichtiger Teil der Infrastruktur zur Verlegung von Corona Patienten aus Frankreich diente. Zum Zeitpunkt der ersten Restriktionen kam der gesamte Flug- und Ausbildungsbetrieb der Mülheimer Motorflieger zum Erliegen. Die Segelflieger befanden sich zwar noch in der Winterpause, hatten aber in der vereinseigenen Werkstatt bis dahin die Flugzeuge auf den Beginn der neuen Saison vorbereitet.

Ein Online Schulungskonzept musste her
Es wurde zwangsläufig nach Alternativen gesucht, den Vereins- und Ausbildungsbetrieb weiter aufrechtzuerhalten und auch so die Bindung zu den neuen Vereinsmitgliedern nicht zu verlieren.Eine Möglichkeit ergab sich durch die Digitalisierung des laufenden Theorieunterrichtes. Ein virtuelles Klassenzimmer wurde eingerichtet in dem später nicht nur der reguläre Theorieunterricht, sondern auch verschiedene Vortrags- und Exkursreihen angeboten werden konnten. Gleichzeitig wickelte man Vorstandssitzungen oder Jugendabende über diese Plattform online ab.
Die Rückmeldung der Mitglieder des Aeroclubs war eindeutig: „Bitte weiter so!“, hieß es nach den ersten Veranstaltungen einstimmig. Innerhalb kürzester Zeit entstand ein beinahe tägliches Programm, welches so selbstverständlich eingeschaltet wurde, wie abends der Fernseher. Mehrmals pro Woche kamen die Flugschüler und Piloten des AERO-CLUB Mülheims zusammen, um zum Beispiel zu erfahren, wie genau das Segelfliegen in Namibia aussieht und lauschten gespannt, was ein Scheich aus Saudi-Arabien mit der ganzen Sache zu tun hatte. Gerade die jüngeren Flugschüler, welche ebenfalls von den Schulschließungen betroffen waren, erzählten, sie seien froh gewesen, mal wieder etwas zu lernen und ihre Freunde zu sehen.

Fliegen mit Maske
Ab Mitte Mai war der kontaktlose Sportbetrieb und somit auch der Luftsport unter den Corona-Verordnungen wieder möglich: Zu dem neuen Konzept gehörte neben den bekannten Abstands- und Maskenregeln zum Beispiel auch die Einschränkung der Teilnehmeranzahl beim Flugbetrieb und die Reduzierung der gemeinsamen Flugzeit auf 15 Minuten. Auch musste jeder Pilot nach seinem Flug das Flugzeug desinfizieren und säubern. „Man hat sich schnell an die Maßnahmen gewöhnt“ und diese wie selbstverständlich umgesetzt“, berichtet der Fluglehrer Christian Schäfer. Die Maske, die für die Piloten auch während des Fluges Pflicht ist, habe man nach wenigen Minuten in der Luft bereits wieder vergessen. So konnte sogar unter strengen Auflagen der jährliche Fluglehrgang in Frankreich durchgeführt werden.

Erneute Verschärfungen
Als sich im Sommer das Infektionsgeschehen erneut verschärfte, kamen auch wieder schrittweise die Einschränkungen zurück. Da der Luftsport zu den kontaktfreien Individualsportarten gehört, dürfen die Mülheimer Piloten derzeit immer noch unter Auflagen fliegen. Vor einigen Wochen wurde der Theorieunterricht abermals auf das virtuelle Schulungskonzept umgestellt, welcher derzeit von ungefähr 25 Flugschülern an zwei Tagen in der Woche besucht wird. Insgesamt werden bis zum Frühjahr die angehenden Piloten in neun Fächern unterrichtet, darunter zum Beispiel Aerodynamik, Technik oder Navigation. Danach hoffen die Mitglieder des Aero-Club, dass die Inzidenz deutlich sinkt und somit wieder mehr Menschen ihren Sport betreiben dürfen. Quelle: ‚Lokalkompass‚.

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