FG Heilbronn offeriert Sportdrohnenfliegen

Flugspaß mit sehr viel Technik: Die Heilbronner Fliegergruppe will erste Anlaufstelle für das sogenannte FPV-Fliegen werden. Dabei sieht der Pilot dank einer Brille, was die Drohne sieht. Über ein Hobby, für das man einen Führerschein braucht. Es sieht schon ein bisschen merkwürdig aus. Und gleichzeitig faszinierend. Da steht ein junger Mann auf der Wiese, hat etwas vor den Augen, was wie eine Virtual-Reality-Brille aussieht, und steuert eine kleine blaue Drohne durch aufgestellte Tore. FPV-Drone-Racing nennt sich das, das FPV steht für „First Person View“. Das heißt, der Pilot sieht dank der Brille, was die Drohne sieht. Die Wiese ist nicht irgendeine Wiese, sondern Teil des Fluggeländes der Vereins Fliegergruppe Heilbronn in Böckingen. Die Drohnensparte befindet sich aktuell im Aufbau und wäre dann die vierte des über 70 Jahre alten Vereins.

Wie viele andere Vereine auch, kämpft die Fliegergruppe etwas mit Mitgliederrückgang. „Wir wollen deswegen verstärkt versuchen, die Attraktivität auf unserem Gelände zu erhöhen, man erkennt es ja kaum als Flugplatz“, gibt der Vorsitzende Norbert Darilek zu. Das Gelände soll also wahrnehmbarer werden, und gleichzeitig sollen die fliegerischen Möglichkeiten erweitert werden. Nicht, dass es da nicht schon einiges gibt. Während die Motorflieger auf dem Hubschrauberlandeplatz in Oedheim beheimatet sind, haben die Segelflieger hier ihre Start- und Landebahn. Ausgebildet werden darf auch während Corona.

Parcours mit Toren und Flaggen für Sportdrohnen
Seit einiger Zeit lassen auch die Modellflieger hier ihre Geräte in die Luft gehen, da sie ihr ehemaliges Gelände am Wolfszipfel für eine Erweiterung der Deponie hergeben mussten. „Wir sind da in gutem Kontakt mit der Stadt, bisher hat sich aber noch keine geeignete Fläche gefunden“, stellt Frank Schüle, Spartenleiter Segelflug, fest. „Segelflug und Modellflug geht halt nicht parallel, deswegen brauchen wir was Neues.“ Nun also noch zusätzlich die Drohnen, aber keine Panik, hier wird niemand heimlich überwacht. „Wir fliegen Sportdrohnen durch einen Parcours mit Toren und Flaggen, so schnell wie möglich“, erläutert Daniel Gruner, kommissarischer Spartenleiter, der die neuen Flugobjekte zur Fliegergruppe gebracht hat. Im Raum Heilbronn gibt es eine Interessengemeinschaft mit über 40 Leuten, und die Idee ist nun, diese unter das Dach des Vereins zu bringen. „Das Ziel ist, dass wir die erste Anlaufstelle für das FPV-Fliegen sind.“

Voraussetzung ist eine Art Drohnenführerschein
Für das Drohnenfliegen gibt es viele Auflagen. So dürfen die Piloten zum Beispiel nie allein aufs Feld, damit einer immer das Fluggerät im Blick hat. Flüge über Bundesstraßen sind ebenso wenig erlaubt wie Flüge zu nah an Bahngleisen, über Menschengruppen oder Wohngebieten. „Man muss eine Art Drohnenführerschein machen, damit man genau weiß, was erlaubt ist und was nicht“, erläutert Daniel Gruner. „Wir wollen im Spätjahr auch eine Aufklärungsveranstaltung abhalten, um es allen zu erklären, die so ein Ding zuhause rumliegen haben“, ergänzt Norbert Darilek.

Die kleinen Sportflitzer bauen sich die meisten Piloten selbst, in dem Hobby steckt also jede Menge Technik wie löten, 3D-Druck und programmieren. „Die Lernkurve ist sehr steil, aber man braucht als Einsteiger etwas Hilfe von jemandem, der sich auskennt“, sagt Gruner. In der neuen Sparte sollen die Menschen dafür das Wissen erlangen und beim Bau unterstützt werden. Dank des Vereins sind die Leute dann nicht nur versichert, sondern Gruner schätzt auch den Austausch mit den anderen Sparten. „Man lernt da so viel dazu, das macht sehr viel Freude.“ Quelle: ‚Heilbronner Stimme‚.

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