Festhalten an Flugplätzen nicht mehr akzeptabel

Erfreulich ist, dass in Zeiten der Flächenverknappung und des Klimawandels die Notwendigkeit des Flugplatzes Freiburg erneut in Frage gestellt wird. Die mutige Gemeinderatsfraktion der Grünen hat löblicherweise diesen Stein ins Wasser geworfen. Der Flugplatz in Freiburg ist nicht nur nicht mehr zeitgemäß, wenn er es denn jemals war, er ist komplett überflüssig. Da kämpft man um den Standort eines neuen Stadtteils, opfert für Dietenbach eine gewaltige Ackerfläche und verschwendet vor der Freiburger Haustür mit dem Flugfeld eine städtebaulich hoch attraktive Fläche, die geradezu nach einer Nutzung für das Gemeinwohl schreit.

Der derzeitige Nutzungszustand ist dafür eher ein Klotz am Bein. Gleiches gilt auch für den Flugplatz im Gewerbepark Breisgau, der größere Gewerbeansiedlungen verhindert. Den Kommunen des Gewerbepark-Zweckverbands werden dadurch Gewerbesteuererlöse im fünf- bis sechsstelligen Bereich vorenthalten. Schlimmer noch, sie dürfen eine Einrichtung, die tiefrote Zahlen schreibt, auch noch quersubventionieren.

Auch der Flugplatz Freiburg kostet die Stadt jährlich einen sechsstelligen Subventionsbetrag. Fragt man sich wofür, werden Nutzungen behauptet, die jeder Grundlage entbehren. Der Organtransport wurde bereits als Unsinn entlarvt, jetzt sollen Bundesligamannschaften direkt neben dem Stadion landen. Jeder weiß, dass diese stets mit eigenem Mannschaftsbus unterwegs sind, anders ließe sich der Materialtransport kaum sinnvoll bewältigen. Die Nutzungswahrheit ist vielmehr, dass beide Flugplätze heute hauptsächlich eine Spielwiese für die eine hoch belästigende Hobby- und Spaßfliegerei sind, mit den Fallschirmspringern als schlimmstem Auswuchs.

Angesichts der Flächenknappheit und der permanenten Umwidmung von Ackerland in Siedlungsflächen ist das Festhalten an überflüssigen Flugplätzen, deren Betrieb die Allgemeinheit viel Steuergeld kostet, nur wenigen Spaß macht und sehr viele Menschen nervt, nicht mehr akzeptabel.

Quelle: ‚Badische Zeitung‚ / Autorin: Eva Starraß, Heitersheim

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